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Trauma

Trauma

Titel: Trauma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Koontz
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etwas, was ich wahrscheinlich viel zu früh frage, aber ich hab mich in diese verrückte, fürchterliche Überzeugung hineingesteigert, dass ich es dich noch heute Nacht fragen muss – sonst werde ich vom Schicksal oder von Unwettern aufgehalten, und mein Zeitfenster schließt sich. Also, die Frage lautet … Lorrie Lynn Hicks, willst du mich heiraten?«
    Ich dachte, ihr Schweigen würde bedeuten, dass sie vor Überraschung sprachlos war; dann dachte ich, es würde bedeuten, dass sie mich foppen wollte; und dann dachte ich, es könnte möglicherweise etwas Schlimmeres bedeuten; und dann sagte sie: »Ich liebe jemand anderen.«

TEIL DREI

Willkommen auf der Welt, Annie Tock!

24
    Die Geschehnisse des 15. September 1994, an dem ein beträchtlicher Teil des Viertels rund um den Stadtpark in die Luft geflogen war, überzeugten mich davon, die restlichen Prophezeiungen meines Großvaters bitter ernst zu nehmen.
    Den ersten meiner fünf »schrecklichen Tage« hatte ich überlebt, doch das Überleben hatte seinen Preis.
    Wenn man mit Anfang zwanzig massenhaft Metall im Bein hat und gelegentlich hinkt, ist das eventuell romantisch, falls man Bombensplitter mit sich herumträgt, die man sich im Dienst bei der Marineinfanterie zugezogen hat. Fängt man sich jedoch Kugeln ein, während man mit einem Clown um den Besitz einer Pistole kämpft, dann ist das nicht besonders ruhmreich.
    Selbst wenn es sich um einen gescheiterten Clown handelt, der sich als Bankräuber versucht, ist er immer noch Clown genug, um die Geschichte jeden Heldentums zu berauben und sie absurd klingen zu lassen.
    Die Leute sagen Dinge wie: Also, die Pistole hast du ihm abgenommen, aber die Hupe hat er doch bestimmt behalten?
    In den acht bis zehn Monaten vor dem zweiten Tag auf der fünf Daten umfassenden Liste grübelten wir nach und schmiedeten Pläne. Dieser Tag kam über drei Jahre nach dem ersten, am Montag, dem 19. Januar 1998.
    Als Teil meiner Vorbereitungen hatte ich eine 9-mm-Pistole gekauft. Ich mag Schusswaffen zwar nicht besonders, aber ich mag es noch weniger, schutzlos zu sein.

    Zwar hatte ich versucht, meine Familie davon abzuhalten, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, indem sie ihr Schicksal mit meinem verbanden, trotzdem hatten Mom, Dad und Oma darauf bestanden, die gesamten vierundzwanzig Stunden des schicksalhaften Tages bei mir zu sein.
    Ihr Hauptargument lief darauf hinaus, dass Punchinello Beezo mich in der Bücherei nicht als Geisel genommen hätte, wenn wir gemeinsam dort gewesen wären. Sicherheit in der Gruppe.
    Ich hatte erwidert, dann hätte er die drei eben erschossen und mich dennoch als Geisel genommen.
    Darauf hatten sie mit dem schwächsten aller Gegenargumente reagiert, waren jedoch trotzdem der Meinung gewesen, sie hätten mit ihrem schrillen Protestgeschrei die Oberhand behalten: »Unsinn! Quatsch! Pah! Stuss! Papperlapapp! Schnickschnack! Sei nicht so dämlich! Mumpitz! Hör bloß auf! Das ist doch reiner Humbug!«
    Mit meiner Familie kann man eigentlich nicht diskutieren. Sie ist wie der mächtige Mississippi: Sie strömt einfach weiter, und bald merkt man, dass man im Delta vor sich hin treibt, benommen vom Sonnenschein und der trägen Bewegung des Wassers.
    Bei vielen Mahlzeiten und unzähligen Kannen Kaffee debattierten wir, ob es wohl klug wäre, sich in den eigenen vier Wänden zu verbarrikadieren, Türen und Fenster zu versperren und das traute Heim gegen alle Clowns und sonstigen Vertreter des Chaos zu verteidigen, die des Wegs kamen.
    Mom meinte, wir sollten den Tag an einem öffentlichen Ort verbringen, wo es von Menschen wimmelte. Da nirgendwo in Snow Village rund um die Uhr ein solcher Trubel herrscht, schlug sie vor, nach Las Vegas zu fliegen und dort vierundzwanzig Stunden lang in einem Casino Stellung zu beziehen.
    Dad wäre lieber inmitten eines riesigen leeren Feldes gewesen, wo man in jeder Richtung meilenweit freien Blick hatte.

    Oma sagte warnend, ein vom Himmel fallender Meteorit sei auf offenem Gelände genauso gefährlich wie in einem verbarrikadierten Haus oder in Las Vegas.
    »In Vegas würde nichts dergleichen geschehen«, widersprach Mom. Ihre Überzeugung bezog sie aus einem Kaffeebecher, der halb so groß wie ihr Kopf war. »Denkt dran, da ist noch immer die Mafia am Ruder. Die hat die Lage unter Kontrolle.«
    »Die Mafia!«, rief mein Vater ärgerlich. »Maddy, die Mafia kann doch keine Meteoriten kontrollieren.«
    »Bestimmt kann sie das«, sagte meine Mutter. »Diese Leute sind

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