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Traumfaenger

Traumfaenger

Titel: Traumfaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Roeder
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Ich überlegte einen Augenblick, dann entschied ich mich für meine beiden Unterarme. Dort müsste genügend Platz sein, für meine Mitteilung. Ich krempelte den linken Ärmel nach oben und knabberte nachdenklich auf meiner Unterlippe herum, schließlich begann ich zu schreiben:
    Wurde vergiftet, kann nicht zurück. Sind kurz vor unserem Ziel. Kennen den Gegenstand, den wir zerstören müssen. Es ist die Träne des Drachen, die Dr. George Conner um den Hals trägt. Erwarten ihn bald hier.
    Wir werden versuchen die Träne zu zerstören, aber es wird schwer werden. Falls ich es nicht schaffe, möchte ich euch von Herzen für alles danken. Bitte versucht alles, um Matt und Emma zu helfen. Dr. Conner wird in seinem Büro sein, wenn er in die Traumwelt eintritt. Vielleicht habt ihr irgendwann eine Möglichkeit, ihn dort zu überrumpeln.
    Alles Liebe Kylie
     
    Ich schob die Kappe zurück auf den Stift und überflog, was ich geschrieben hatte. Das sollte genügen. Ich hoffte, dass sie meine Bitte verstehen würden. Falls etwas schief ging und ich nicht überlebte, waren sie Matts und Emmas letzte Chance. Ich atmete einmal tief durch, dann zog ich den Ärmel meines Pullis wieder über den Arm und verstaute den Stift in meiner Tasche.
    Gedankenverloren kraulte ich Guardians Fell und sah mich dabei um. Hoffentlich kamen Matt und Needle bald wieder zurück. Plötzlich kitzelte etwas an meinem rechten Unterarm. Ich schob den Ärmel zurück und meine Augen weiteten sich. Ich hatte eine Antwort erhalten.
     
    Wir werden alles tun, um euch zu helfen. Halte durch und glaub fest an den Erfolg. Wir schicken umgehend eine Nachricht, sobald es etwas Neues gibt. Bruce Lee
     
    Ein Lächeln stahl sich auf meine Lippen, als ich die krakelige Handschrift der Zwillinge sah und las, was sie mir geschrieben hatten. Sofort sah ich die Gesichter der Beiden vor meinem geistigen Auge und musste mir eingestehen, dass ich diese zwei Chaoten vermissen würde.
    Ein Geräusch ließ mich aufhorchen. Auch Guardian hatte den Kopf erhoben und die Ohren aufgestellt. Doch er wusste viel früher als ich, dass es sich nur um Matt und den Kobold handelte, und so legte er den Kopf wieder entspannt auf seine Vorderpfoten.

 
     
    »Wir haben ungefähr ein Dutzend Seelenfresser gesehen, aber ich denke, wenn wir weiter vordringen, werden wir auf noch mehr von ihnen treffen«, erklärte Matt.
    »Und wie geht es jetzt weiter?«, wollte ich wissen und nahm Needles Zerstäuber entgegen, den er mir reichte. Zwei Sprühstöße später war auch ich davor geschützt, dass diese Kreaturen meine Seele würden riechen können.
    »Wir werden uns anschleichen und dann können Guardian und seine Freunde ein wenig Spaß haben«, erklärte Matt lächelnd. Ich nickte zustimmend. Nachdem ich erlebt hatte, in welch kurzer Zeit die Wölfe unzählige Seelenfresser ausgelöscht hatten, machte ich mir keine Sorgen.
    »Wie weit ist es noch bis zum Haus?«, erkundigte ich mich und spürte dabei, wie sich mein Herzschlag beschleunigte.
    »Wir sind fast da«, erklärte Needle und deutete mit dem Finger nach Süden. »Ungefähr noch zwei Kilometer, aber die haben es in sich«, fügte er hinzu. Ich warf einen Blick auf meine Uhr und schloss erleichtert die Augen.
    Seit meiner letzten Schmerzwelle waren noch keine zwei Stunden vergangen, also blieben mir noch mindestens vier Stunden.
    »Habt ihr einen Plan?«, fragte ich unsicher. Matt und Needle tauschten einen kurzen Blick, dann schüttelten sie beide gleichzeitig den Kopf.
    »Es ist schwer eine Strategie zu entwerfen, wenn wir die Gegebenheiten des Hauses nicht kennen. Wir werden wohl oder übel improvisieren müssen und hoffen, dass es uns gelingt, ins Innere vorzudringen. Wir wissen nur, dass sich die Gefangenen im Kellergeschoss des Gebäudes befinden. Das wird auch unser Ziel sein, denn dort wird auch George auftauchen«, erklärte er.
    »Dann sollten wir keine Zeit verlieren und nicht länger herumtrödeln«, entschied ich und begann, den Schlafsack zusammenzulegen. Matt legte seine Hand auf meinen Arm.
    »Ich denke, den werden wir nicht mehr benötigen. Je weniger Last wir mitnehmen, umso besser ist es. Lass ihn liegen«, teilte er mir mit.
     
    Direkt vor uns konnte ich die Umrisse der dunklen Gestalten erkennen, die gleichmäßig hin und her patrouillierten. Kurz hinter ihnen endete der Wald.
    Matt und ich hatten uns mit Haarspraydosen und Feuerzeugen bewaffnet, nur für den Fall, dass den Wölfen der eine oder andere Seelenfresser

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