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Traumfänger und Prinzessin Jojo

Traumfänger und Prinzessin Jojo

Titel: Traumfänger und Prinzessin Jojo Kostenlos Bücher Online Lesen
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erinnerte ich mich an das, was die Tante gesagt hatte. Dieser Stuhl war kein Stuhl, sondern ein verzaubertes Pferd, das durch die Träume reiten konnte. Natürlich nur, wenn man den Zauberspruch kannte. Ich erinnerte mich gut an den Spruch, den die Tante gesagt hatte.

Der weiße Stuhl
     
    Ich war mir sicher, wenn ich den Zauberspruch sagte, konnte ich ins Traumland reiten. Also befreite ich den Stuhl als Erstes von seinen Fesseln.
    Aus einem Seil machte ich die Zügel. Aus einer alten Decke machte ich den Sattel. Aus einem zerbrochenen Spazierstock machte ich ein Holzschwert. So setzte ich mich auf den Stuhl wie auf ein Pferd und sagte den Zauberspruch, aber der Stuhl bewegte sich nicht.
    Dann auf einmal fiel mir ein, was der Zwerg im Küchenschrank noch gesagt hatte. Wenn ich noch einmal in das Traumreich gehen sollte, brauchte ich die Zauberwörter dura dura und zwei Murmeln. Ich durchsuchte meine Hosentaschen, aber ich hatte nur eine Murmel. In der ganzen Küche konnte ich keine zweite Murmel entdecken. Vielleicht konnte ich Großtantes Murmel mitnehmen. Ich ging in ihr Zimmer. Aber leider lag sie genau auf der Schürzentasche, in der sie die Murmel hatte. Ich durchsuchte noch einmal den Küchenschrank. Dort fand ich keine Murmel, aber in der Salzdose war ein Klumpen Salz, der wie eine Murmel aussah. Ich schliff ihn auf dem Küchentisch noch ein bisschen zurecht. Nun konnte niemand mehr sagen, dass das keine Murmel wäre. So steckte ich die Salzmurmel in die Tasche und setzte mich wieder auf mein Stuhlpferd und wiederholte den Zauberspruch richtig mit den zwei Zauberwörtern:
     
    »Hoppa hoppa hoppala,
    wieha wieha wiehaha.
    Hoppa hoppa Reiter:
    Wir müssen reiten weiter.
    Durch die Träume, durch die Zeit.
    Bist du bereit?
    Jetzt hat's Maul,
    dura, dura, fliegender Gaul.«
     
    Kaum hatte ich das gesagt, geschah etwas Zauberhaftes. Ich saß auf einem wunderschönen weißen Pferd, das sogleich mit mir durch das offene Fenster davonflog. Wir flogen schneller und schneller. Bald waren wir so schnell, dass ich die Augen zumachen musste.
    Als ich die Augen wieder öffnete, saß ich wieder auf dem Stuhl, im blauen Gras vor dem blauen Baum mitten im blauen Wald.

Das zweite Spiel mit Herrn Pickwer
     
    Wie ich erwartet hatte, hörte ich den Baum sagen: »Hallo Kleiner! Was suchst du hier?«
    »Nichts. Ich wollte eigentlich zu Prinzessin Jojo. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich hier gelandet bin.«
    »Das kann ich dir erklären«, antwortete er. »Jeder, der ins Traumreich kommen will, muss zuerst hierher kommen. Und wenn er ein Spiel gegen Herrn Pickwer gewinnt, kann er weiterreisen.«
    »Bedeutet das, dass ich wieder mit Herrn Pickwer spielen muss? Ich habe schon einmal gegen ihn gewonnen.«
    »Diesmal werde ich gewinnen!«, hörte ich Herrn Pickwer sagen. »Wir werden Murmeln spielen. Hast du eine Murmel dabei?«
    »Ja, ich habe eine«, sagte ich, denn ich wollte ihm nicht verraten, dass ich zwei Murmeln besaß.
    »Pass auf«, meinte Herr Pickwer. »Wenn du meine Murmel aus zwanzig Schritt Entfernung triffst, hast du gewonnen und kannst weitergehen. Wenn du die Murmel nicht triffst, dann hast du verloren und musst für immer hier bleiben. Alles klar?«
    »Ja, Herr Pickwer, alles klar. Worauf warten wir noch? Können wir endlich spielen?«
    »Sofort!«, sagte er und flog weg. Kurz darauf kam er mit einer bunten Murmel in seinem Schnabel zurück. »Wo ist deine Murmel? Leg sie auf den Boden. Ich zeige dir, wie du meine treffen musst.«
    Ich griff in meine Hosentasche und legte meine Murmel auf den Boden. In der Eile hatte ich die Salzmurmel erwischt. Als Herr Pickwer die Murmel sah, hüpfte er zu ihr hin, pickte sie mit dem Schnabel auf und verschluckte sie. Er war so schnell, dass ich gar nichts dagegen tun konnte. Dann machte er zwanzig große Schritte und ließ seine Murmel halb versteckt ins Gras fallen.
     

     
    »Nun versuch meine Murmel zu treffen! Das heißt, wenn du überhaupt noch eine Murmel hast! Denn ich habe deine eben verschluckt!«, lachte er.
    »Zum Glück habe ich noch eine. Ich habe mit einem solchen Trick von dir gerechnet.«
    Herr Pickwer hörte auf zu lachen und klapperte böse mit seinem Schnabel.
    Ich kniete mich an einen guten Platz. Ich nahm meine Murmel in meine sichere Hand, sah mir die Entfernung an und dann sagte ich leise: »Murmel, Murmel, ich bitte dich, bitte, bitte, triff für mich!« Dann warf ich die Murmel. Sie schoss wie ein Pfeil durch das Gras. Dann stieß sie gegen einen

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