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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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kommen.
    Letztendlich hatte er doch das Wochenende mit ihr verbracht, und ihm war so, als hätte er einen Großteil der Zeit auf ihrem dunkelvioletten Sofa, umgeben von unzähligen Rüschenkissen, zugebracht, während Baby auf der Lehne neben Max’ Kopf lag und ihm das Ohr leckte.
    Lola hatte nicht darauf bestanden, wie angedroht sechs Stunden lang Stolz und Vorurteil anzusehen, sondern hatte stattdessen einen stinklangweiligen Kevin-Costner-Film über einen Typen, der ein Boot baute, in den Rekorder geschoben. Max war eingeschlafen, aber Lola hatte ihn rechtzeitig zu einem anderen Film geweckt, in dem Mel Gibson die Gedanken von Frauen lesen konnte und so erfuhr, was sie sich wirklich wünschten. Eigentlich war er ganz nett gewesen, obwohl sein Lieblingsstreifen mit Gibson immer noch der erste Teil von Lethal Weapon war.
    Das Familientreffen der Carlyles hatte sich nicht als die Tortur erwiesen, auf die er gefasst gewesen war. Vielmehr schienen alle Mitglieder bodenständige Menschen zu sein, die ihn aus irgendeinem Grund sehr gern gemocht hatten. Das hatte vermutlich auch eine Menge mit Lola selbst zu tun und damit, wie sie die Wahrheit dahingehend umgedeutet hatte, dass er als der Held dastand, der sie vor dem praktisch sicheren Tod gerettet hatte. Nach dem Essen hatten er und Lola das Fest verlassen, waren zu ihrer Wohnung zurückgefahren und hatten einen Schlachtplan entworfen. Anschließend war er zu Bett gegangen. Allein. Und er hatte, wie schon in der Nacht zuvor, kaum Schlaf bekommen. Am nächsten Morgen
war er früh nach Charlotte aufgebrochen und hatte sich ein Hotelzimmer genommen, um vor dem Treffen mit den Leuten von Duke am nächsten Tag noch ein wenig Schlaf nachzuholen.
    Er war besessen von Lola. Wenn er nicht mit ihr zusammen war, dachte er nur an sie. Zwei Tage lang war er in Charlotte geblieben, doch es war ihm entschieden länger erschienen. Bei seinem Treffen mit dem Vorstand der Duke Power Company hatte Lola ihn heftigst in seiner Konzentration gestört. So etwas war ihm bisher noch nie passiert. Er war stets in der Lage gewesen, sich voll und ganz auf den Job zu konzentrieren, der vor ihm lag.
    Doch während des Rundgangs durch die Räumlichkeiten von Duke, als er auf Schwachstellen in ihrem Sicherheitssystem hinwies, schoben sich immer wieder Bilder von Lola in sein Gedächtnis. Wie sie in ihrem Garten ausgesehen hatte, während das Mondlicht auf ihr kurzes Haar fiel. Nach dem Termin in Charlotte hatte er einen kurzen Zwischenstopp in Durham eingeplant, das auf seinem Weg nach Hause lag. Praktischerweise hatte er die Ausrede gehabt, die letzten Einzelheiten ihres Plans noch einmal mit Lola durchsprechen zu müssen, doch letzten Endes war er doch an den Ausfahrten vorbeigefahren und hatte dem Drang, sie sehen zu müssen, nicht nachgegeben.
    O ja, er war eindeutig besessen. Und dagegen konnte er nur eines tun. Sobald er ihr Problem mit Sam aus der Welt geschafft und ihr die besagten Fotos ausgehändigt hatte, musste er sich von ihr fern halten. Keine Ausreden mehr. Er durfte nicht mehr den Helden spielen, nur um sich in ihr Leben drängen zu können. Er musste sich absetzen, bevor seine Gedanken vollends verrückt spielten und er so tief in der Sache drinsteckte, dass er nicht mehr herauskam. Bevor er sich zu einer Verzweiflungstat hinreißen ließ und sein Leben aufgab, um mit ihr zusammen zu
sein. Bevor er sich so vollständig veränderte, dass er nicht mehr wusste, wer er war. Bevor er ein Nichts wurde.
    Ja, sobald er sie ins Flugzeug zurück nach Durham gesetzt hatte, würde er sein eigenes Leben wieder aufnehmen.

14. KAPITEL
    Der Rhythmus von Rock ’n’ Roll dröhnte durch das Foggy Bottom , prallte gegen die Wände und hämmerte wie ein Herzschlag durch die Sohlen von Lolas lavendelfarbenen Sandalen aus Schlangenlederimitat. Die Luft in dieser Bar in Alexandria war von Zigarettenrauch und Bierdunst geschwängert. Im Hinterzimmer fiel das Licht der Lampe über dem Billardtisch wie ein Zelt über den grünen Filz, als Lola sich darüber beugte und den Finger über ihren Queue krümmte. Sie warf dem in Rauch und Schatten gehüllten Mann einen Blick zu. Er hatte die Arme vor seinem marineblauen Polohemd verschränkt, sodass sich die Muskeln spannten. In einer Hand hielt er seinen Queue. Im spärlichen Licht der Deckenlampe war kaum zu erkennen, dass er die Brauen über seinen blauen Augen finster zusammengezogen hatte.
    Lola biss sich auf die Lippen. In ihrem Bauch tanzten

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