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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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sie doch, dass eines Tages sein Handy klingeln oder sein Pieper sich melden würde und er dann wegmusste.
    »Heute Nacht lassen wir uns einen Plan einfallen, wie wir deine Fotos zurückholen können«, sagte er, und plötzlich fühlte sie sich klein und jämmerlich. Er bot ihr seine Hilfe an. Brachte sich selbst in Gefahr, um ihr Problem mit Sam zu beseitigen. Beteiligte sie daran, obwohl er, wie sie wusste, bedeutend lieber allein arbeitete, und er hatte etwas Besseres verdient als ihren Zorn. Max war nun einmal so, wie er war. Sie konnte nicht verlangen, dass er sich ihr zuliebe änderte. Das Einzige, was sie tun konnte, war, ihr Herz zu schützen.
     
    Max folgte Lolas Ex-Verlobtem in einigem Abstand nach Camden Yards im Zentrum von Baltimore. Um neunzehn
Uhr sollte das erste Spiel der Orioles gegen Toronto anfangen. Max beobachtete, wie der Mann in den Oriole Park einbog, ehe er zurück zu dem schlichten weißen Vororthaus fuhr. Ein Stück die Straße hinunter parkte er im Schatten einer Eiche, griff nach seinem Handy und tippte Lolas Handynummer ein.
    Allein beim Klang ihrer Stimme wurde ihm flau im Magen, als sie sich beim dritten Klingeln meldete. »Wo bist du?«, fragte er.
    »Im Büro«, seufzte sie. »Und du?«
    »Etwa dreißig Meter entfernt von der Wohnung deines Ex-Freundes. Wie du vermutet hast, ist er zum Spiel der Orioles gegangen.« Max blickte auf seine Uhr. »Ich warte, bis es dunkel wird, bevor ich mich ins Haus wage und mir seine Alarmanlage näher ansehe, sodass ich weiß, was ich übermorgen brauche.«
    »Eine Waffe?«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Oh«, sagte sie, und es klang sehr enttäuscht.
    »Vielleicht nehme ich einen Taser mit«, fügte er hinzu, um sie aufzumuntern.
    »Darf ich ihn damit betäuben?«
    »Ich hoffe, wir sind wieder draußen, bevor er nach Hause kommt.«
    »Schade. Ich hätte ihm so gern eine Betäubung verpasst.«
    Max lachte. »Dass du so blutrünstig bist! Aber wenn du brav bist, zeige ich dir die Waffe.« Mit gesenkter Stimme fügte er hinzu: »Vielleicht darfst du sie sogar anfassen.«
    Sie schwieg einen Moment. »Wir reden doch von deiner Betäubungspistole, Max?«
    »Ich schon.«
    »Gut«, sagte sie, aber es klang nicht überzeugt. »Es bleibt also bei Freitag?«
    »Ja. Ich hole dich um achtzehn Uhr am Flughafen ab.«
    Rasch ging er noch einmal den Plan durch, den sie am Wochenende besprochen hatten. Am Morgen hatte Max sich einen Punkt anders überlegt. Sie sollte sich nicht verkleiden, um unerkannt in die Stadt kommen und sie wieder verlassen zu können, wie sie anfangs beschlossen hatten. Eine Verkleidung, gleich welcher Art, würde sie zwangsläufig schuldbewusst erscheinen lassen, und wenn Sam feststellte, dass seine Festplatten gelöscht waren und die Fotos fehlten, wäre Lola die Erste, die er verdächtigen würde. Da Max Lolas Alibi sein sollte, wollte er auf keinen Fall den Eindruck erwecken, als ob einer von ihnen sich versteckte.
    Er ging davon aus, dass Lola von der Polizei verhört werden würde – ebenso wie er selbst, aber man würde nichts finden, was sie beide in Zusammenhang mit dem Einbruch bringen könnte. Der Fall würde mangels Beweisen zu den Akten gelegt werden – wie Tausende anderer ungelöster Fälle in einer Gegend, die ohnehin eine hohe Verbrechensrate besaß.
    »Bist du sicher, dass das wirklich klug ist?«, fragte Lola, nachdem er ihr die Änderung erklärt hatte.
    »Ja. Wir spielen das Ganze völlig offen. Alle sollen wissen, dass du in der Stadt bist.« Er dachte an das rote Kleid, das sie neulich abends getragen hatte, als er sie nach Hause gefahren hatte. Das Kleid hatte ihm gut gefallen. Es war stilvoll und zugleich sexy. Dann hatte sie allerdings Shorts angezogen und dieses T-Shirt, was ihn beinahe um den Verstand gebracht hatte. »Vielleicht sollten wir tun, als könnten wir nicht voneinander lassen. Als wären wir so scharf aufeinander, dass die Leute, sobald wir die kleine Bar verlassen, zwangsläufig annehmen, wir würden sofort ins Bett steigen, statt bei deinem Ex-Verlobten einzubrechen.«
    »Hmm. Und du glaubst, das könnte klappen?«
    »Ja, ich bin ganz sicher. Also zieh etwas an, das man nicht
so schnell vergisst«, fügte er noch hinzu, bevor er das Gespräch beendete. Er legte das Handy auf den Beifahrersitz und lehnte sich zurück, um auf den Einbruch der Abenddämmerung zu warten. Er schloss die Augen und versuchte, ein bisschen zu schlafen, doch die Gedanken an Lola ließen ihn nicht zur Ruhe

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