Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
Rücksitz. »Vielleicht könnten wir es in den Briefkasten irgendeiner Kirche stopfen.« Sie öffnete den Reißverschluss ihrer Jeans und warf sie kurz darauf hinter sich zu den Stiefeln. Während sie sich in ihren Pythonrock zwängte, warf sie einen raschen Blick auf Max’ Profil. Er hielt den Blick, immer noch vollkommen geschäftsmäßig, auf die Straße vor ihm gerichtet.
    Die Härchen auf ihren Armen richteten sich auf, und ihr Herz pochte heftig in ihrer Brust. Der Diebstahl dieser Fotos hatte ihr einen enormen Adrenalinstoß versetzt – so etwas wollte sie nicht noch einmal erleben. Im Gegensatz zu Max war sie für geheime Missionen und Undercover-Operationen denkbar ungeeignet. Sie hatte nichts dafür übrig, sich im Dunkeln zu verstecken und Safes zu sprengen. Sie wollte einfach nur wieder normal atmen können.
    Schweißtröpfchen sammelten sich zwischen ihren Brüsten, als sie sich den Rollkragenpullover über den Kopf zog. »Wie viel war in dem Safe?«, fragte sie, schob die Arme durch das Top und zupfte es über ihren Brüsten zurecht. Als Max nicht
antwortete, sah sie zu ihm auf, und im dunklen Wageninneren erwiderte er endlich einmal ihren Blick.
    Er musterte sie rasch von oben bis unten – vom Scheitel über die Brüste und weiter abwärts, bis sein Blick an ihrem Rock hängen blieb, der über ihre Schenkel gefährlich hoch bis zum Schritt ihres String-Tangas gerutscht war.
    »Ich weiß nicht genau«, antwortete er abwesend. »Vielleicht tausend.«
    »Das Geld hat er wahrscheinlich mit meinen Aktfotos verdient«, sagte sie und zog ihren Rock zurecht, ehe sie auf dem Sitz auf die Knie ging und sich umdrehte. Sie begann, auf dem Rücksitz herumzukramen, und versuchte, alle Kleidungsstücke in ihren Koffer zu stopfen. Nachdem sie den Reißverschluss geschlossen hatte, drehte sie sich wieder um und zog ihren Rock herunter, auch wenn es nicht allzu viel gab, das sich herunterzuziehen lohnte. Sie schob die Füße in ihre Sandalen und klappte den Sonnenschutz herab, um sich im beleuchteten Make-up-Spiegel zu betrachten. »Ich finde, mit dem Profit sollten wir etwas Gutes tun.« Sie kämmte sich das Haar mit den Fingern und strich sich die Augenbrauen glatt.
    »Trägst du einen String-Tanga?«
    »Ja, hast du mir unter den Rock gespäht?«
    »Gespäht? Das klingt ja, als hättest du es nicht darauf angelegt, ihn mir zu zeigen.«
    Sie klappte die Sichtblende wieder hoch und sah Max an. »Ich habe es nicht darauf angelegt, dir meinen Slip zu zeigen.«
    Aber natürlich hatte sie sich auch nicht sonderlich bemüht, ihren Slip nicht zu zeigen.
    »Du hast ihn mir praktisch unter die Nase gehalten.«
    »Du bist pervers.«
    »Und du bist eine Mogelpackung.«
    Sie schwiegen, bis Max den Jeep vor einem alten Backsteinhaus ausrollen ließ, an dessen einer Seite sich Efeu emporrankte.
Lola sah zu, wie er seine Lederhandschuhe wieder anzog, das Geld aus dem Rucksack nahm, zur Tür des Hauses lief und das Geld in den Briefschlitz schob. Erst als sie wieder auf der Straße waren, stellte Lola ihre Frage.
    »Was war das?«, brach sie schließlich das Schweigen.
    »Die Stadtmission Leuchtturm«, antwortete er und warf die Handschuhe vor ihre Füße auf den Boden des Jeeps. »Diese Leute sorgen dafür, dass Kinder aus der Stadt Schulmaterial und Nachhilfeunterricht bekommen. Sie haben ein wunderbares Fürsorgeprogramm.«
    Mit der Behauptung, er sei Priester, hätte er sie nicht mehr überraschen können. »Bist du dort Mitarbeiter? Was bringst du den Kindern bei? Wie man die Schule in die Luft sprengt?«
    »Sehr witzig, Lola.« Er schüttelte den Kopf. »Ich schicke ihnen nur gelegentlich ein bisschen Geld.«
    Wahrscheinlich nicht nur ein bisschen, dachte sie. »Warum willst du keine Kinder, Max?«
    »Wer sagt, dass ich keine Kinder will?«
    »Das hast du gesagt, als wir noch auf der Dora Mae waren.«
    Das Licht der Straßenlaternen streifte immer wieder seine untere Gesichtshälfte. »Ich wäre ein erbärmlicher Vater.«
    »Warum sagst du das?«
    Er hob die Schultern. »Ich wäre nicht oft genug zu Hause.«
    Viele Väter waren nicht oft zu Hause. »Das ist doch nur eine dumme Ausrede. Was ist der wahre Grund?«
    »Der wahre Grund?« Er warf ihr einen flüchtigen Blick zu, ehe er sich wieder auf die Straße konzentrierte. »Ich möchte kein Kind enttäuschen, aber genau das würde ich tun. So bin ich selbst aufgewachsen: immer in der Erwartung, dass sich ein Versprechen erfüllt, was aber nie geschah. Ich habe ständig

Weitere Kostenlose Bücher