Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
Vom Netzwerk:
schrien über ihnen. Schließlich gelangten sie an einen kleinen Bach, den Max als Erster überquerte. »Bleib drüben«, sagte er und stellte die Provianttasche ab. Dann kam er zurück und stellte sich breitbeinig hin – einen Fuß auf der einen, den anderen auf der anderen Seite des Baches. Sie hätte den schmalen Wasserlauf allein überqueren können, doch als er nach ihrer Hand griff, nahm sie sie und hielt sie fest. Ihre Handflächen berührten einander, und ein leises Prickeln zog sich über ihren Unterarm. Sie machte einen großen Schritt über den Bach hinweg und sah Max in die Augen. Und da war es wieder, dieses aufblitzende Verlangen. Der Hunger in seinen hellblauen Augen, den er nicht verbergen konnte. Dieses Begehren, das tief in ihr die Leidenschaft weckte.
    Er senkte den Blick und ließ gleichzeitig ihre Hand los. »Wird dir der Hund zu schwer?«
    Baby wog höchstens fünf oder sechs Pfund, doch nach einer gewissen Zeit hatte ihre Schulter trotzdem angefangen zu schmerzen. »Ein bisschen.«
    Max nahm ihr die Handtasche ab und zog sich den Riemen über den Kopf und eine Schulter. Dann griff er nach der Provianttasche und setzte sich wieder in Bewegung. Lola wünschte sich sehnlichst eine Kamera, um Max zu fotografieren, wie er ihre Handtasche trug, aus der Babys Kopf herausragte, mit seinem Dornhalsband, das ihn verflixt gefährlich aussehen
ließ. Max Zamora trug den Hund, den er vor nicht allzu langer Zeit mit einem Tritt in den Atlantik hatte befördern wollen. Irgendwo unter dem harten, muskelbepackten Äußeren war Max doch ein schnurrendes Kätzchen.
    In diesem Augenblick fing Baby an zu bellen und zappelte heftig, um sich aus der Tasche zu befreien.
    Max legte dem Hund beschwichtigend eine Hand auf den Kopf. »Wenn du mich zwingst, dir noch einmal nachzulaufen, B. D., dann sehe ich zu, wie dich dieser Leguan frisst.«
    Nun ja, ein schnurrendes Kätzchen vielleicht nicht gerade, aber er war keineswegs so hart gesotten, wie er tat. Sie brauchten noch einmal zehn Minuten, um den höchsten Punkt der Insel zu erreichen – ein atemberaubend schönes Plateau mit karibischen Tannen und üppigen Blattgewächsen. Sie traten an den Rand und blickten nach unten. Der hintere Teil der Insel war mit seinen zerklüfteten Felsen und steilen Hängen unwirtlicher als der vordere. Überall Tannen und Palmen, aber kein Club Med, ebenso wenig wie ein eigenbrötlerischer Rock-Star auf Urlaub auf seiner privaten Insel.
    Durch niedriges Gestrüpp kämpften sie sich bis zur Mitte des Plateaus vor und entdeckten ein blaues Loch. Die Trinkwasserquelle war umgeben von Tannen und hohem Gras. Das Loch maß in etwa fünfzehn Meter im Durchmesser, und eine leichte Brise kräuselte das Wasser.
    Max stellte die Taschen auf den Boden, und Baby kletterte heraus, um sich zu strecken. Max kniete sich am Ufer auf einen kleinen Felsvorsprung, schöpfte Wasser mit der hohlen Hand und trank. »Verdammt, ist das kalt«, sagte er, als Lola sich neben ihn hockte. Sie nahm eine Trinkflasche aus der Provianttasche, die sie auf der Jacht noch mit Wasser aus dem Hahn gefüllt hatten.
    »Hast du eine Ahnung, was wir jetzt tun könnten?«, fragte sie ihn. Das Oberteil ihres Kleides war noch immer feucht,
und sie ließ das Wolltuch bis zur Taille hinuntergleiten, in der Hoffnung, dass ihr Kleid im Wind schneller trocknete.
    »Wir sehen uns noch ein wenig um, und dann machen wir ein riesiges Signalfeuer. Nach dem gestrigen Unwetter sind bestimmt Rettungsflugzeuge unterwegs.«
    »Und was ist mit einer Funkbake?«, fragte Lola. »Das habe ich mal in einem Film mit Anne Heche und Harrison Ford gesehen. Sie waren auf einer Insel gestrandet und haben nach einer Art Funkbake gesucht, die sie außer Funktion setzen wollten. Dann, so meinten sie, würde jemand kommen, um das Ding zu reparieren, und sie wären gerettet.«
    »Eine Funkbake?«
    »Ja, ich glaube, so haben sie es genannt.« Sie streifte ihre Schuhe ab und betrachtete ihre schmutzigen Füße. Aus der Handtasche kramte sie ein kleines Stück Seife hervor und rückte bis an den Rand des Felsbrockens.
    »Wenn es so was gäbe, müsste es auf dem höchsten Punkt der Insel stehen, der frei von jeglicher Vegetation sein müsste. « Er stand auf, stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um. »Da drüben, vielleicht«, sagte er und zeigte nach Westen.
    Sie tauchte die Füße ins kalte Wasser. »Geh du. Baby und ich bleiben hier und warten auf dich.«
    »Im Ernst?«
    Sie nickte und seifte ihre

Weitere Kostenlose Bücher