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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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sein. Sie hätte mit ihm gehen sollen. Was, wenn er sie brauchte?
    Einen Moment, rief sie sich zur Ordnung, hier geht es um Max. Um einen Mann, der durchaus auf sich selbst aufpassen konnte, und darüber hinaus auf jeden, den er zufällig requiriert hatte. Wenn er sich ein Bein brach, würde er sich einfach eine Schiene schnitzen und weitergehen.
    Sie hob Baby hoch und kraulte ihm die Brust. Sie kannte Max erst so kurze Zeit, wie war es möglich, dass sie ihn trotzdem schon so gut kannte? Wie hatte er einen so hohen Stellenwert in ihrem Leben bekommen können? Vorher hatte sie nie einen Mann gebraucht. Haben wollen, ja, aber gebraucht? Nein.
    Wäre Max nicht hier auf dieser Insel, würden sie und Baby es auch allein schaffen, ein Feuer zu machen und einen Leguan zu rösten. Warum brachte der Gedanke, ihn zu verlieren, ihr Herz dann so zum Rasen? Warum hatte sie das Gefühl, dass er lebenswichtig für sie wäre?
    Sie blickte in die wässrigen Augen ihres Hundes, aus denen ihr die Antwort entgegenschimmerte. Stockholm-Syndrom. Ein typischer Fall von Geiseln, die sich an den Geiselnehmer binden. Und sie und Baby hatte es schwer erwischt.
    Hinter ihr raschelte es im Gebüsch, und sie blickte über die Schulter. Baby bellte dreimal, und dann tauchte Max aus dem Gestrüpp auf. »Als Wachhund taugt er nicht viel«, stellte er fest, kämpfte sich durch das Unterholz und baute sich vor Lola auf. Ein eigentümliches Feuer breitete sich in ihr aus.
    Als sie zu ihm aufblickte, freute sie sich so, ihn zu sehen, dass es ihr fast peinlich war. Er zog sich sein Hemd über den Kopf, und dieses seltsame kleine Feuer dehnte seine Glut über
ihre Haut aus und ließ ihre Brustwarzen hart werden. Max wischte sich den Schweiß von den Schläfen und rieb sich mit dem T-Shirt den Oberkörper trocken. Das feine schwarze Brusthaar kräuselte sich, und ihr Blick folgte fasziniert einem Schweißrinnsal, das sich seinen Bauch hinab in Richtung auf den Bund seiner Jeans bewegte.
    »Hast du eine Funkbake gefunden?«, fragte sie und wandte sich ab. Sie glaubte nicht an Liebe auf den ersten Blick. Auch nicht an Liebe auf den zweiten Blick, nicht einmal nach ein paar Tagen. Und schon gar nicht, wenn sie zwei dieser Tage in Angst und Schrecken vor dem Objekt ihrer Verliebtheit zugebracht hatte. Ihre plötzlichen Gefühle für Max waren völlig unlogisch. Sie ergaben keinerlei Sinn. Aber vermutlich ergab das Stockholm-Syndrom ebenfalls keinerlei Sinn.
    »Nein.«
    »Was machen wir jetzt?«
    »Wir zünden ein riesiges Feuer an. Irgendjemand muss den Rauch sehen«, antwortete er. »An der Westküste der Insel gibt es jede Menge Vogelnester«, berichtete er und ließ den Blick zu ihren Lippen wandern. »Schätzungsweise ein paar hundert. «
    »Was?« Während sie sich um ihn zu Tode geängstigt und mit allen möglichen Katastrophen gerechnet hatte, hatte er nichts Besseres zu tun gehabt, als Vögel zu beobachten? »Baby und ich haben mutterseelenallein hier gesessen, und du hast Vögel gezählt?«
    Er blickte wieder auf. »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Findest du nicht, dass das ziemlich rücksichtslos war?«
    Er zog eine Braue hoch. »Was denn?«
    Sie setzte Baby auf den Boden und verschränkte die Arme. »Ist dir denn überhaupt nicht in den Sinn gekommen, dass Baby und ich Angst haben könnten, dir wäre etwas zugestoßen? «
    »Nein.« Er warf sein T-Shirt auf die Provianttasche und kniete sich vor Lola hin, einen Unterarm auf den Schenkel gelegt. Der Baum tauchte sein Gesicht und seine bloßen Schultern in Schatten. Er trug seinen Rippenverband nicht mehr, und auf seiner gebräunten Haut waren die langsam nachlassenden schwarzblauen Verfärbungen sichtbar. »Ich glaube nicht, dass dein Hund sich wegen irgendetwas außer seiner nächsten Mahlzeit Sorgen macht.«
    »Das stimmt nicht«, verteidigte sie Baby, der auf die Tasche sprang und sich auf Max’ T-Shirt dreimal um die eigene Achse drehte, ehe er sich zu einem Nickerchen niederließ. »Er ist sehr empfindsam.«
    Max schüttelte den Kopf. »Weißt du, was ich glaube?«
    »Nein.«
    »Ich glaube, dass Baby sich nicht die geringsten Sorgen gemacht hat.«
    »Oh, doch.«
    »Ich glaube vielmehr, du hast dir Sorgen gemacht.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Na ja, dir hätte doch weiß Gott was zustoßen können!«
    Lachfältchen erschienen in seinen Augenwinkeln. »Was denn zum Beispiel?«
    »Du hättest stolpern und dir ein Bein brechen oder von einem Felsen stürzen können.«
    »Warum sollte ich so

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