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Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Traumfrau ahoi: Roman (German Edition)

Titel: Traumfrau ahoi: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Gibson
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Bei dem Gedanken, was sie erleiden müsste, krampfte sich seine Faust um das Heft des Messers. Damit sie beide überhaupt eine Überlebenschance hatten, musste er den Mann, der vor ihm stand, unbemerkt aus dem Weg räumen.
    Die Stiefel bewegten sich weg, und Max wagte wieder zu atmen. Vorsichtig streckte er die Hand aus und teilte geräuschlos die Büsche so weit, dass er hindurchblicken konnte. Zwei Männer standen am Ufer. Einer von ihnen hielt Baby am Halsband in die Höhe, und der Hund zappelte in der Luft. Die Männer lachten, und Max sah Lola an. Der Abdruck seiner Hand an ihrem Mund war noch deutlich zu sehen. Ihre Augen waren schmal. Hätte sie eine Waffe, hätte Max ihr in diesem Moment durchaus einen Mord zugetraut.
    Max richtete seinen Blick wieder auf die Männer und beobachtete, wie sie das Gestrüpp und das hohe Gras durchsuchten. Sie entfernten sich von der Wasserstelle und marschierten hügelabwärts. Max schob das Messer zurück in seinen Stiefelschaft und zog sich sein schwarzes T-Shirt über den Kopf. Er befahl Lola, sich nicht von der Stelle zu rühren, und stellte verblüfft fest, dass sie gehorchte. Ohne den sicheren Schatten des Gebüsches zu verlassen, folgte er den drei Männern zurück zum Strand, wo ein vierter Mann auf dem Rand eines kleinen Schlauchboots mit zwei Rudern saß, das auf den Sand gezogen worden war.
    Einer der Männer hielt Lolas Hund in die Höhe, den sie herumreichten, als wäre er eine Art Trophäe. Baby bellte und schnappte um sich, während die Männer wild durcheinander redeten und lachten. Max hoffte inbrünstig, dass Lola blieb, wo sie war, und nicht sehen konnte, was mit ihrem Hund geschah. Er konnte sich durchaus vorstellen, dass sie sich sonst,
beflügelt von heiligem Zorn, den Hügel hinab – und auf die Männer gestürzt hätte.
    Max sah hinüber zur Dora Mae , die sich noch weiter nach backbord zu neigen schien. Er versuchte, sich zu erinnern, ob er oder Lola irgendetwas an Bord zurückgelassen hatten, das Rückschlüsse auf ihre Identität zuließ. Er ging nicht davon aus. Neben der Dora Mae lag ein ein Meter zwanzig langes offenes Rennboot vor Anker. In den Polizei- und Drogenhändlerkreisen wegen seiner Geschwindigkeit schlicht als Schnellboot bekannt, bestand sein alleiniger Zweck darin, wasserdichte Drogenpakete aufzuspüren und den Drogenfahndern zu entkommen. Die Küstenwache nannte diese Boote aus nahe liegenden Gründen auch Pulverboote.
    Wie es für diese Art von Schnellbooten typisch war, verfügte auch dieses über keinerlei Kennzeichnung. Der 250-PS-Motor des Bootes machte zweifellos genug Lärm, um Tote aufzuwecken. Und dennoch hatte er es nicht gehört. Er hatte sein Gesicht zwischen Lolas Brüsten vergraben und alles um sich herum vergessen. Nichts hatte mehr für ihn existiert, außer ihren großen braunen Augen, die voller Verlangen zu ihm aufgeblickt hatten. Nichts, außer dem Gefühl ihrer seidigen Haut unter seinen Fingern und dem Geschmack ihres Mundes. Sie hatte ihn so in ihren Bann gezogen, dass alles andere bedeutungslos gewesen war, und das war gefährlich. Sehr gefährlich sogar. Max war noch nie im Leben so nachlässig gewesen. Ein derartiger Fehler würde ihm nie wieder unterlaufen. Das durfte er nicht zulassen. Ihr Leben hing davon ab.
    Über das Tosen der Brandung und Babys unablässiges Kläffen hinweg konnte Max kaum etwas hören, aber das bisschen, was er verstand, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Die Männer gehörten zum Cosella-Kartell und suchten nach Drogenabwürfen, die der Sturm verstreut hatte. Vorsichtig schlich er sich ein wenig näher heran. Er spähte und lauschte,
und es war nicht schwer zu erkennen, dass diese vier Männer nicht besonders gut organisiert waren. Sie wirkten eher wie vier Jungs, die ihren Spaß hatten, weil der Boss nicht da war, der sie unter Kontrolle hielt.
    Alle vier sprangen in das Schlauchboot und ruderten zur Jacht. Den zappelnden und kläffenden Baby ließen sie über den Rand baumeln, und Max schwor noch an Ort und Stelle, es ihnen heimzuzahlen, sobald sich eine Gelegenheit bot. Er war kein großer Freund von Hunden, schon gar nicht von diesen kleinen Kläffern, aber ein Mann, der so tief gesunken war, dass er eine schwächere Kreatur quälte, hatte es verdient, selbst zu leiden. Ob und wann genau Max Zeit und Gelegenheit fände, den Hund zu retten, konnte er natürlich noch nicht sagen. Er kehrte ihnen den Rücken zu, und nach einem zehn-minütigen Marsch fand er Lola mit

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