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Traumfrau (German Edition)

Traumfrau (German Edition)

Titel: Traumfrau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus-Peter Wolf
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ganz so, als würde ich mit Fernsehgeräten handeln. Dies störte keinen meiner Kunden.
    „Sie haben die Ware vierzehn Tage zur Ansicht. Das reicht ja wohl, um sie auszuprobieren, hahaha. Danach wird dann bezahlt, und zwar cash.”
    „Und wenn ich sie nach den vierzehn Tagen nicht haben will?”
    „Dann bekommen Sie von mir eine Ersatzlieferung. Wie gesagt, bei mir zahlen Sie erst, wenn Sie zufrieden sind. Länger als vierzehn Tage kann ich Ihnen die Ware allerdings nicht zur Ansicht lassen. Was dem einen nicht gefällt, daran findet der andere ja vielleicht Gefallen.”
    Alle sieben Männer witterten sofort ein billiges Sondervergnügen. Genau horchten sie mich aus, wie das mit der Rückgabe funktionierte, wie viele Frauen sie zurückgeben durften, und sie hörten nicht auf, meine Geschäftspraktiken zu loben. Drei boten mir, ohne dass ich es verlangt hatte, auch bei Lieferung der ersten Frau gleich eine Anzahlung an. Ihre belegten Stimmen wurden freier. Einige wurden durch die Vorfreude geradezu fröhlich, ausgelassen.
    Es war völlig klar: Keiner von den sieben Männern hatte im Sinn, die erste Frau gleich zu heiraten. Sie freuten sich auf die vierzehn Tage zum Ausprobieren. Sie konnten sich lebhaft vorstellen, unter welchem Druck die Frau während dieser vierzehn Tage stehen musste, solange sie sich noch nicht entschieden hatten. Darin lag ihr eigentlicher Spaß: Jemanden zu haben, der völlig ihrer Willkür ausgeliefert war. Jemanden, der alles tun würde, damit sie ihn am Ende nicht wegschickten.
    Die Männer konnten nicht fassen, wie großzügig mein Institut war und wie locker ich die Geschäftsregeln mit ihnen handhabte. Ich gab zu erkennen, dass ich das nur deswegen konnte, weil ich „genügend Ware auf Lager” hatte, außerdem sei meine Ware im Ursprungsland vorsortiert worden und nur die besten Stücke kämen in mein Angebot.
    Alle sieben Männer waren sofort bereit, mich zu treffen, wollten das auch noch am gleichen Tag, am liebsten in den nächsten zehn Minuten. Sie drängten mir am Telefon ihre Wünsche auf, fragten nach intimen Einzelheiten. Wieder war einer dabei, der unbedingt eine Jungfrau wollte und mir telefonisch bereits schilderte, dass er all die Tricks kenne, eine „künstliche Jungfrau zu bauen” und sich nicht hereinlegen lasse. Ich tröstete ihn, dass er sie ja zurückgeben konnte, wenn sie keine wirkliche Jungfrau mehr war. Das beruhigte ihn.
    Ein anderer, mit merkwürdig hysterischer Stimme, wollte eine „Sklavia” haben. Ich verstand ihn zunächst falsch und dachte, eine „Slawia”, also vielleicht eine slawische Frau. Aber ich hatte mich verhört. Als ich nachhakte, suchte er eine „Schuhund Fußsklavin, die sich an den Brustwarzen aufhängen lässt”.
    Er war jetzt gar nicht mehr zu stoppen, redete sich in Rage. Seine Frau sei ja in der Psychiatrie gelandet. Die deutschen Weiber seien zu zickig und würden schon beim geringsten Schmerz durchdrehen. Diese Asiatinnen seien da viel mehr gewöhnt.
    Mir wurde klar, dass ich es mit einem gefährlichen Mann zu tun hatte, der vermutlich geisteskrank war, und wenn er bei mir seine „Sklavia” nicht kaufen konnte, würde er sie bei einem anderen Mädchenhändler garantiert bekommen. Während er redete, versuchte ich über einen zweiten Apparat bei der Post anzurufen, in der Hoffnung, dass sie dort die Leitung zurückverfolgen konnten, um mir zu sagen, von wo der Mann angerufen hatte.
    Ich scheiterte damit natürlich schon im Versuch. Wie sollte ich auch jemandem bei der Post erklären, dass ich ein Mädchenhändler war, der in Wirklichkeit keiner war, der einen Wahnsinnigen in der Leitung hatte, dessen Apparat festgestellt werden musste, weil er sonst die nächste Frau in die Psychiatrie bringen würde?
    Eine Telefonnummer im Display gab es damals noch nicht. Ich hatte noch ein Telefon mit Wählscheibe.
    Ich versuchte, einiges über den Mann in Erfahrung zu bringen. Seinen Namen, seine Telefonnummer, sein Alter, seinen Beruf. Aber da war er wie meine anderen Anrufer auch. Zwar wollte er alles über die Frauen wissen, aber nichts über sich selbst preisgeben. Wahrscheinlich stellte ich mich auch zu dämlich an, jedenfalls gelang es mir nicht, seinen richtigen Namen und seine Adresse herauszubekommen. Er wich immer wieder aus und legte dann plötzlich auf. Etwa eine Stunde später war er wieder am Apparat und fragte, ob die Sache mit seiner „Sklavia” funktionieren würde.
    Ich zeigte mich bereit, ihm so eine Frau zu vermitteln

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