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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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ebenfalls identifiziert haben, ist es eigentlich auch egal. Wenn es ein Problem gibt, glaubst du nicht, dass wir es am effektivsten gemeinsam lösen können?«
    Darius seufzte. »Ich bin in meinem Leben schon viele Risiken eingegangen, und ich will nicht auf jemanden Rücksicht nehmen müssen, der sich um mich sorgt. Andere SEALs in meiner Einheit waren verheiratet und hatten Familie, aber ich will keine feste Bindung eingehen, solange die Möglichkeit besteht, dass ich eines Tages in einem Sarg nach Hause komme. Ich werde dir weh tun, Daphne, gleichgültig, auf welche Weise. Du bist ohne mich weitaus besser dran.«
    »Das ist nur eine Möglichkeit, die Sache zu betrachten. Du glaubst zwar, dass du recht hast, aber du bist auch ziemlich selbstsüchtig. Vielleicht ist die Liebe es wert, den Verlust zu riskieren. Die Alternative ist, überhaupt nicht zu lieben.«
    Darius antwortete nicht sofort. Seine Augen verrieten, wie sehr er sich quälte. »Vielleicht hast du recht, Daphne, aber ich will nicht auch noch dein Leben riskieren«, sagte er und wandte den Blick wieder von mir ab. Es war, als richtete sich eine Wand zwischen uns auf. »Ich gehe duschen«, fügte er hinzu und ging in Richtung Badezimmer. »Lass uns später weiterreden, okay?«
    »Okay«, gab ich nach. »Darius, ich muss dich aber noch etwas anderes fragen«, rief ich hinter ihm her. »Wer war die Kleine, mit der ich dich im Pub gesehen habe?«
    Er hielt inne und sah überrascht über die Schulter zu mir herüber. »Du meinst Julie? Ich arbeite mit ihr an einem Projekt, das ist alles.« Er zuckte mit den Achseln, schloss die Badezimmertür hinter sich und mich einmal mehr aus seiner Gefühlswelt aus.
     
    Es klingelte an der Tür. Jerry brachte Jade mit einer nagelneuen Hundeleine zurück. Er war mit ihr eine gute Dreiviertelstunde spazieren gegangen, also gab ich ihm seine einhundertfünfundzwanzig Dollar und dankte ihm. Ich durfte nicht vergessen, mir den Wecker zu stellen, da ein Hundesitter sie gegen drei Uhr am Nachmittag abholen würde. Jade und ich gingen in die Küche, wo ich ihr eine zweite Schüssel Reis und Steak zubereitete. Falls sie noch irgendwelche Nachwirkungen ihrer Gefangenschaft spürte, ließ sie sich nichts anmerken. Ich kniete mich neben sie. »Jade«, sagte ich, woraufhin ihr Schwanz freudig auf den Boden klopfte. »Ich weiß nicht, wem du vorher gehört hast oder warum man dich beinahe hat sterben lassen, aber nichts und niemand wird dir je wieder so etwas Schreckliches antun. Du gehörst jetzt mir. Ist das in Ordnung für dich?« Sie leckte mir übers Gesicht, und ich wusste ohne Zweifel, dass sie jedes Wort verstanden hatte.

Kapitel 4
    Wir liebten uns – trafen uns immerzu:
    Wie traurig und schlecht und verrückt es war –
    Und doch, wie süß war es dazu.
    Confessions
von Robert Browning
     
     
     
    D arius und ich verschliefen den Rest des Tages, er auf der Couch, ich in meinem Sarg mit einer Handvoll transylvanischer Erde unter dem seidenen Laken. Vampire müssen zwar nicht in einem Sarg schlafen, aber ich habe es der Tradition entsprechend immer getan. Es passt zu meinem recht makabren Sinn für Humor, denn es erinnert mich – als ob ich tatsächlich daran erinnert werden müsste – an meinen Status als Untote. Dieser Sarg – der übrigens nicht in meinem Schlafzimmer steht, sondern in einem geheimen Raum hinter dem Bücherregal im Flur – ist eine letzte Ruhestätte, die ich niemals brauchen werde, da ich entweder für immer leben oder in einer Staubwolke davongeweht werde.
    Die transylvanische Erde hingegen hat einen ganz pragmatischen Grund, da sie Verbindung zu meinen Vorfahren und Energiequelle zugleich ist. In der Erde an sich liegt eine urzeitliche Kraft. Gleichgültig, ob eine Person auf Steinen oder Sand, Gras, getrocknetem Schlamm oder auf dem Wasser liegt, sie wird die Verbindung mit der ältesten aller Kräfte spüren. Alle lebenden Dinge brauchen diese Verbindung, und doch unterbrechen ausgerechnet die Menschen die Bande immer wieder. Sind wir nicht törichte Geschöpfe, wir Menschen und Vampire? Und ich, sowohl Frau als auch Vampir, bin eines der allertörichtsten, geblendet durch meine mädchenhaften Sehnsüchte und albernen Träume.
    Als endlich der Winterabend hereinbrach und Jade von ihrem Spaziergang mit dem Hundesitter zurückkehrte, erhob ich mich aus meiner seidenbeschlagenen Gruft und fand Darius wach und angezogen an der Küchentheke sitzen. Ich lächelte, denn es gefiel mir, ihn dort zu

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