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Traumfrau mit Fangzähnen

Traumfrau mit Fangzähnen

Titel: Traumfrau mit Fangzähnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Savannah Russe
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besteht darauf, dass ich mich ausschließlich mit Vampiren verabrede, bevorzugt mit solchen aus angesehenen Familien.
Wem kann ein Vampir vertrauen außer einem Gleichgesinnten? Wer kann uns verstehen außer unseresgleichen?
Das ist ihre bevorzugte Redeweise, und sie hat durchaus nicht unrecht damit. Allerdings versucht sie, mich mit den furchtbarsten Versagern der ganzen Welt zu verkuppeln, meist um die fünfhundert Jahre alte Typen, die immer noch zu Hause bei ihrer Mutter wohnen. Sie scheint einfach nicht zu verstehen, dass es mir auf die richtige Chemie ankommt und dass man auch noch etwas anderes gemeinsam haben sollte außer dem Status eines Untoten.
Ihr werdet lernen, euch zu lieben,
erwiderte sie stets auf meine Proteste.
    Darius hatte sie von Anfang an nicht gemocht. Er war einst ein Vampirjäger gewesen, und obwohl er nun ein Vampir war, akzeptierte sie ihn nicht als einen von uns, und ihr gefiel es ganz und gar nicht, dass ich mich mit ihm traf. Wahrscheinlich würde ich mich rechtfertigen müssen, warum ich – wenn auch nur für eine Nacht – wieder in Darius’ Armen gelegen hatte. Andererseits ging das meine Mutter überhaupt nichts an. Aber versuchen Sie mal, ihr das zu sagen! Ich habe es wahrlich schon oft genug versucht.
    Plötzlich unterbrach ein viel dringlicherer Gedanke die Grübeleien über meine Mutter.
Der Umschlag von J. Mist!
Vor Bennys Nachricht hatte ich ihn vollkommen vergessen. Darius hatte mich viel zu sehr von meiner Arbeit abgelenkt. Ich holte den Umschlag aus dem Schlafzimmer und riss ihn auf. Die Anweisung lautete, wieder ins Kevin St. James zu gehen. Eine Woge der Enttäuschung überrollte mich. Warum wurde Benny zu einem edlen Weinlokal geschickt, während ich abermals in den Irish Pub sollte? Das Leben war einfach ungerecht. Doch ein anderer Gedanke funkte dazwischen.
Vielleicht triffst du Fitz wieder
.
    Jennifer zufolge kam Fitz an fast jedem Wochentag gegen halb sieben in den Pub. Es gab zwar keine Garantie, dass er auch an einem Samstagabend dort sein würde, aber vielleicht hatte ich ja Glück. Wollte ich Fitz überhaupt wiedersehen, nach allem, was letzte Nacht zwischen Darius und mir vorgefallen war? Nein. Wenn ich jedoch Darius’ Abgang in Betracht zog, änderte sich die Antwort in ein lautes
Ja!
Vermutlich wollte ich Fitz nur treffen, um Darius zu zeigen, dass auch andere Männer mich begehrten. Oder um mein Ego ein bisschen streicheln zu lassen. Oder um zu verdrängen, dass ich die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft mit Darius langsam, aber sicher aufgab. Wahrscheinlich war es von allem etwas. Dass Fitz groß, dunkel und gutaussehend war – geradezu ein Ebenbild von John F. Kennedy Jr. –, machte die Sache nicht unangenehmer. Nein, ganz im Gegenteil.
    Ich musste mich langsam anziehen. Und ich musste Benny fragen, ob sie mich zu einer Shopping-Therapie begleiten wollte. Wenn ich jetzt jeden Abend ausging, brauchte ich dringend neue Klamotten. Ich hatte einige Designerinnen ausfindig gemacht, die diese Saison unglaublich angesagt waren. Charlotte Tarantola, deren Label Brain Surgery hieß, hatte sich auf hübsche Oberteile spezialisiert, und Cynthia Steffes Stil passte einfach perfekt zu mir. Im Internet hatte ich eine unglaubliche Cynthia-Steffe-Jacke gesehen, die Nähte mit braunem Fell eingefasst, der Stoff von grün-metallischen Fäden durchzogen und eng anliegend mit einer einfachen Knopfleiste vorn. Es war Liebe auf den ersten Blick gewesen, und ich hatte sie bereits online bestellt. Aber ich brauchte
mehr
. Nichts half mir schneller, über eine Krise hinwegzukommen, als Shopping.
    Ich beschloss, Benny später vom Handy aus anzurufen, und hüpfte schnell unter die Dusche, wusch meine Haare, trocknete mich ab und begann, verschiedene Outfits aus meinem Kleiderschrank zu zerren. Ich brauchte etwas, in dem ich so sexy und unwiderstehlich wie nur möglich aussah. Also zog ich enge Jeans an, verwarf aber das himbeerfarbene Mieder, das ich eigentlich dazu hatte tragen wollen. Mit Bissspuren am Hals musste ich wohl oder übel einen schwarzen Rollkragenpullover tragen, doch immerhin war dieser anschmiegsam und hauchdünn und ließ durch den Schnitt einen Blick auf meine nackten Schultern und einen Großteil des Rückens zu. Ich hatte ihn erstanden, als ich das letzte Mal in Houston in der Galleria gewesen war. Ja, ich fliege den ganzen Weg von New York nach Texas, nur um einkaufen zu gehen. Guten Tag, mein Name ist Daphne Urban, und ich bin

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