Traumfrau mit Geheimnis
offen, und es fiel in sanften Wellen über ihre Schultern. Zu schade, dass ihre herrlichen Beine vom langen Rock des Kleides verdeckt waren. Er wollte sie zu gerne noch einmal sehen, und irgendwie hatte er den Verdacht, dass es dazu nie kommen würde.
Zumindest hätte sie den Kopf drehen und zu seinem Haus hinüberblicken sollen, um zu sehen, ob er da war und sie beobachtete. Doch sie tat nichts dergleichen.
Eine absolute Bauchlandung .
5. KAPITEL
Sieben Jahre lang war sie allein und zufrieden gewesen – da sollte es jetzt nicht schwer sein, die Schmetterlinge in ihrem Bauch zu ignorieren, wenn Dean Sinclair in der Nähe war. Besonders, wenn sie sicherstellte, dass er gebührenden Abstand wahrte.
Zuerst hatte sie ihn entlassen wollen, aber das war nicht die beste Lösung. Schließlich würde er immer noch gegenüber wohnen und sie möglicherweise weiter verfolgen. Also achtete sie darauf, dass sie sich einfach nicht begegneten. Das Grundstück war groß genug. Wenn er im Restaurant arbeitete, hielt sie sich im Gästehaus auf. Wenn sie im Haupthaus gebraucht wurde, gab sie ihm einen Job im Garten oder im Gästehaus.
Zu tun gab es genug. Der Zaun, die Regenrinne, der tropfende Wasserhahn im Gästehaus. Und natürlich der dritte Stock im Restaurant.
Auf diese Weise konnte sie gut kontrollieren, wo Dean sich gerade aufhielt. Solange sie sich nicht ständig Gedanken machen musste, wo sie ihn treffen würde, oder ihm andauernd zufällig in die Arme lief, war alles in Ordnung.
Fünf Tage lang ging das gut. Zwar versuchte er ab und zu, sie irgendwo zu stellen, doch sie hatte stets dringende Aufgaben, die sie erledigen musste. Und in der kurzen Zeit, die er ihr gegenüberstand, teilte sie ihm knapp mit, warum sie sein jeweiliges Angebot nicht annehmen konnte. Mittagessen, Abendessen, ein Spaziergang. Ausreden gab es genug. Schließlich fragte er nicht mehr.
Reva liebte besonders die Sonntage in Somerset, an denen sich fast alle Einwohner zu den Gottesdiensten in den drei Kirchen trafen und hinterher zusammen Picknicks oder Grillfeste abhielten. Diese Gemeinschaft gab ihr ein Gefühl von Ruhe und Frieden.
In der Vergangenheit hatte sie zu wenig davon gehabt. Als ihr Stiefvater gestorben war, hatte sich ihre Mutter abgesetzt, ohne sich je wieder zu melden, und Reva hatte schließlich Eddie kennengelernt. Mit ihm zusammen zu sein gab ihr ein Gefühl von Stabilität und Zugehörigkeit. Alles, was sie wollte, war ein Ersatz für ihre Familie.
Sie hatte ihn in der Bar getroffen, wo sie arbeitete. Hinter der Theke zu arbeiten war nicht gerade ihr Traumjob, aber der Einzige, den sie hatte finden können. Eddie hatte mit seinem gewinnenden Lächeln und seinen blauen Augen sofort ihr Interesse geweckt. Er redete freundlich mit ihr, gab ihr große Trinkgelder und holte sie an seinen Tisch, wenn es nichts zu tun gab. Er brauchte nur eine Nacht, um ihr das Gefühl zu geben, dass er sie verstand. Dass er ihr geben konnte, was sie wollte und brauchte.
In den folgenden Wochen zeigte er ihr in jeder möglichen Art und Weise, dass er ihr die Sterne vom Himmel holen würde.
Sie glaubte ihm jedes Wort. Kaum hatte er sie, wo er sie haben wollte, verlangte er, dass sie den Job aufgab, und sie folgte ihm nur zu gerne. Dass er stets wissen musste, wo sie war und was sie tat, legte sie als Liebe aus. Er sprach oft davon, dass sie eines Tages heiraten würden. Mit seinem charmanten Lächeln beschrieb er das Leben, das sie sich immer gewünscht hatte. Ein Häuschen mit Garten, einen Ehemann, der sie anbetete, Kinder.
Die Realität sah allerdings ganz anders aus. Zwei Jahre lang hatte er ein Doppelleben geführt, ihr Lügen erzählt und ihr fast jeglichen Kontakt mit der Außenwelt untersagt. Dann war das Kartenhaus eingestürzt.
Rückblickend sagte sie sich, dass sie es hätte wissen müssen. Wenn sie mehr Fragen gestellt und auf Antworten bestanden hätte, wäre sie nicht so lange ahnungslos geblieben. Doch sie hatte Angst gehabt. Angst, ihn zu verlieren, wieder allein dazustehen, das Familienleben, mit dem Eddie sie köderte, ohne ihn niemals zu finden.
Als sie herausfand, was wirklich vorging, war es schon zu spät. Er schwor, dass er sie niemals gehen lassen würde.
Eddies Vorstellung von Liebe war, sie zu besitzen.
Jetzt, wo sie älter und weiser war, würde niemand sie je wieder so vereinnahmen. Jedes Mal, wenn sie in Versuchung geriet, doch Zeit mit Dean zu verbringen, ihn besser kennenzulernen, ihm eine Chance zu geben,
Weitere Kostenlose Bücher