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Traumfrau mit Geheimnis

Traumfrau mit Geheimnis

Titel: Traumfrau mit Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Winstead Jones
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als Handwerker vorstellen.“
    Kein Wunder. „Das wird sich mit der Zeit geben. Menschen können sich ändern, wissen Sie. Sie fangen ein neues Leben an, werden jemand anderes. Es braucht nur ein wenig Motivation.“
    Zum Beispiel ein Kind. War das Revas Anlass gewesen, sich zu ändern?
    „Das ist wohl so“, sagte sie leise.
    Sie aßen wieder ein paar Bissen, um das erneute Schweigen zu überbrücken. Schließlich fragte Reva: „Wollten Sie immer schon Polizist werden? Schon als Kind? Wussten Sie die ganze Zeit, was Sie machen würden?“
    „Weiß das überhaupt jemand jemals genau?“
    „Sie kommen mir so selbstsicher vor. Ich selbst war nie so“, gab sie zu. „Ich habe immer an mir gezweifelt, jede Entscheidung hinausgezögert, mich immer gefragt, ob ich das Richtige tue. Aber Sie wirken wie ein Mann, der nie einen Fehler macht.“
    „Jeder macht Fehler.“
    „Vielleicht.“ Sie rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum. „Aber Sie haben mir immer noch nichts von sich erzählt. Kommen Sie. Sie kennen jetzt alle meine Abenteuer im Restaurantgeschäft. Was können Sie mir über Dean Sinclair verraten?“
    „Ich rede nicht gerne über mich selbst“, gab er zurück. „Ich möchte mehr über Sie wissen. Woher Sie kommen, was Sie mögen, was Sie vom Leben erwarten. Erzählen Sie mir von Reva Macklin. Ich möchte alles wissen.“
    Ein paar Minuten vorher war sie bei seiner Frage errötet und hatte gelächelt. Jetzt wurde sie blass. „Da gibt’s nicht viel zu erzählen. Wie schmeckt Ihnen der Kürbisauflauf? Ich denke, er ist zu stark gepfeffert.“
    „Er ist lecker“, sagte er unwirsch. „Alles schmeckt hervorragend.“
    Sie legte die Gabel weg, schob ihren Teller von sich und stand auf. „Ich muss mich wirklich um die Gäste kümmern“, sagte sie mit unsicherer Stimme. Sie blickte ihn nicht an, sondern hielt den Kopf gesenkt.
    „Es tut mir leid.“ Dean stand ebenfalls auf. „Ich hätte nicht so aufdringlich sein dürfen.“
    „Essen Sie weiter“, sagte Reva und eilte zur Tür. „Ich sehe Sie später.“
    Sie bemühte sich, ruhig zu wirken, doch am Knarren der Stufen merkte er, dass sie beinahe rannte.
    Was hatte sie sich bloß dabei gedacht? In ihrem Leben gab es keinen Platz für einen Mann. Das war ihr natürlich von Anfang an klar gewesen, doch Dean hatte es mit seinen Fragen überdeutlich gemacht. Wenn sie sich mit ihm oder irgendjemand anderem einließ, würde sie sich den Fragen früher oder später nicht mehr entziehen können.
    Und wo ist Coopers Vater?
    Tewanda hatte recht, sie hatte kein Talent zum Lügen. Etwas zu verschweigen war eine Sache, aber eine direkte Lüge kam ihr einfach nicht über die Lippen. Sie wurde rot, begann zu stottern. Ein Lügendetektor war gar nicht erst nötig.
    Und was würde Dean Sinclair oder auch ein anderer Mann sagen, wenn sie ihm die Wahrheit über Coopers Vater erzählte – dass er ein Mörder war, der lebenslänglich im Gefängnis saß?
    Reva schüttelte sich angewidert. Nachdem sie vor Dean davongelaufen war, hatte sie nicht an der Haustür haltgemacht, sondern war einfach weitergegangen, auf die Straße hinaus. Ihr schneller Gang half ihr, ihre Gedanken zu klären und sich zu beruhigen. Und er brachte Abstand zwischen sie und die Versuchung.
    Sie hätte ihn mit dem Ast prügeln sollen, gleich am ersten Abend. Dann würde er sie auf jeden Fall in Ruhe lassen. Er würde denken, dass sie eine Schraube locker hatte und sich von ihr fernhalten, statt sie anzusehen, als ob … Reva schüttelte entschlossen den Kopf und beschleunigte ihre Schritte noch. Es gab kein als ob , nicht mit Dean und mit keinem anderen Mann.
    „Bauchlandung“, sagte Dean, als er zum Beobachtungsposten zurückkehrte.
    „Was ist passiert?“
    „Wenn ich das wüsste.“ Er warf seine Werkzeugtasche in eine Ecke und ließ sich auf die durchgesessene Couch sinken. „Wahrscheinlich bin ich zu schnell vorgeprescht. Ich habe zu viele Fragen gestellt und Reva nervös gemacht. In einem Moment essen wir zusammen, und ich versuche herauszufinden, was sie über Eddie weiß, und im nächsten läuft sie davon.“
    Alan pfiff durch die Zähne. „Das klingt tatsächlich nach einer Bauchlandung. Aber das kommt mir gerade recht.“
    „Wieso das?“
    „Du bist ihr zu nahe gekommen, sie ist zu hübsch, und du hättest wirklich nach Nashville fahren sollen.“ Alan lehnte sich im Stuhl zurück und streckte die Beine aus. „Jetzt weißt du’s jedenfalls.“
    „Jetzt weiß ich was?“
    Alan

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