Traumfrau mit Geheimnis
verbarg. „Oh nein, es ist halb acht.“
Oh nein, in meiner Küche liegt eine Waffe. Und habe ich diesen Mann auf meiner Couch wirklich letzte Nacht gefragt, ob er Sex mit mir haben will?
„Ganz allgemein oh nein “, sagte sie.
Dean Sinclair sah am frühen Morgen einfach verboten gut aus. So männlich, stark und ungezähmt. Sein normalerweise akkurat gekämmtes Haar war verstrubbelt, auf seinem Gesicht zeigten sich dunkle Bartstoppeln, und auf seinem –T-Shirt prangte ein kleiner feuchter Fleck. Speichel, stellte sie entsetzt fest. Ihrer.
Es war einfach nicht fair. Zumindest hätte er beim Aufwachen griesgrämig und missgelaunt aussehen können.
„Du solltest nicht hier sein“, sagte Reva, drehte ihm den Rücken zu und ging in Richtung Flur.
„Ich bin eingeschlafen.“
„Zumindest jetzt solltest du gehen“, erwiderte sie ruhig. „Und nimm um Himmels willen die Waffe mit.“ Allein der Gedanke daran ließ sie erschauern.
Im Flur blieb sie stehen und lauschte. Die Couch quietschte, dann hörte sie Schritte auf dem Teppich und auf dem Fliesenboden der Küche. Er ging zum Kühlschrank, nahm sie an, um seine Pistole zu holen.
Sie war vor ihrer Schlafzimmertür angekommen und blieb stehen. Noch zwei Schritte, und sie war in Sicherheit. Stattdessen ließ sie die Decke fallen, drehte um und lief den Flur entlang. Sie erwischte Dean, als er gerade die Hand auf die Klinke der Haustür legte, und bekam sein T-Shirt zu fassen. „Halt.“
Als er stehen blieb, ließ sie ihn los.
„Du hast doch gesagt, dass ich gehen soll“, bemerkte er, ohne sich umzudrehen.
„Es ist zu spät. Jemand wird dich sehen.“
Dean wandte sich zu ihr um, behielt jedoch eine Hand hinter dem Rücken, so dass sie die Waffe nicht sehen konnte. Würde sie jetzt bei Tageslicht ebenso in Panik geraten wie letzte Nacht?
„Und was soll ich jetzt machen?“, fragte er. „Den ganzen Tag hier bleiben?“
Reva starrte auf sein T-Shirt, wo der kleine feuchte Fleck zum Glück langsam trocknete. Hatte sie wirklich mit dem Kopf an seiner Brust geschlafen? Sie erinnerte sich an die angenehmen Träume, die sie gehabt hatte.
„Du könntest eine Weile hier bleiben und dich dann rausschleichen“, sagte sie. „Wenn dich später jemand sieht, kannst du behaupten, dass du die Spüle repariert hast.“
„Wenn ich hier arbeite, warum sollte ich dann schleichen?“
„Kannst du nicht schleichen, ohne so auszusehen, als ob du schleichst?“
„Ich glaube nicht“, murmelte Dean.
Letzte Nacht war es ihr wie eine gute Idee erschienen, ihn zu fragen, ob er mit ihr schlafen wollte. Doch nicht allein sein zu wollen, war nicht die beste Entschuldigung für etwas, das sie so lange vermieden hatte.
Allerdings musste sie zugeben, dass das nicht alles war. Dean Sinclair erinnerte sie daran, wie sich Sehnsucht und Verlangen anfühlten. Welch ungeahnte, herrliche Empfindungen ein Kuss hervorrufen konnte. Sie sollte ihn dafür hassen, dass er ihr gezeigt hatte, was sie nicht haben konnte. Wenn sie erst einmal mit ihm geschlafen hatte, würde es wahrscheinlich ein zweites und drittes Mal geben, und bevor sie es sich versah, war er zu einem Teil ihres Lebens geworden und sie musste ihm alles gestehen.
Und das Entsetzen, das sie dann in seinen Augen sehen würde, konnte sie einfach nicht ertragen.
Er senkte den Kopf, als wolle er sie küssen. Schnell trat sie einen Schritt zurück, und er hielt inne.
„Du kannst nicht einfach vorne rausspazieren, Mrs Logan würde dich auf jeden Fall sehen. Die Küchentür geht auf das Grundstück der Bodwins hinaus, und die sitzen morgens immer auf der Terrasse und trinken Kaffee.“
„Was schlägst du also vor? Dass ich zum Fenster rausklettere?“, fragte er ungeduldig.
„Gute Idee!“ Sie lächelte erleichtert. „Das Fenster in Coopers Zimmer liegt im Schatten einer Baumgruppe. Dort würde dich niemand sehen.“
Dean hob die Augenbrauen. „Das ist ein Witz, oder?“
„Bitte“, sagte sie leise.
Wieder beugte Dean den Kopf zu ihr hinunter. „Letzte Nacht ist nichts geschehen. Wieso siehst du so schuldbewusst aus?“
„Es hat nichts damit zu tun, was wirklich war und was nicht. Und ganz gleich, was wir sagen, wenn jemand dich sieht …“
„Was werden die Nachbarn denken?“
„Genau.“
Einen Arm noch immer hinter dem Rücken, hob er die andere Hand, legte sie auf ihre Wange und zog sie langsam und sanft zu sich heran. Reva hielt den Atem an, als er sie küsste.
Sie liebte seine Küsse, auch wenn sie
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