Traumfrau mit Geheimnis
verführerisch, zuerst sanft und forschend, dann inniger und ungestümer.
Seine Umarmung rief ungeahnte Gefühle in ihr wach. Er war so stark, so warm. In seinen Armen fühlte sie sich sicher und lebendig. Ihr ganzer Körper reagierte auf den Kuss. Und ganz gleich, wie leidenschaftlich er sie auch küsste, sie wollte mehr.
Als all die vergessen geglaubten Regungen durch ihren Körper strömten, begriff Reva, dass Tewanda recht gehabt hatte. Sie konnte tatsächlich mit einem Mann schlafen, Sex mit ihm haben, ohne dass Liebe oder Verpflichtungen ins Spiel kamen, ohne dass sie ihre tiefsten Geheimnisse mit ihm teilen musste.
Sie war eine erwachsene Frau im zwanzigsten Jahrhundert. Es war verrückt, sich durch althergebrachte Moralvorstellungen von etwas abbringen zu lassen, was sich so gut und richtig anfühlte.
Heute Nacht wollte sie nicht allein sein. Sie wollte Dean neben sich spüren, auf sich, in sich, und die Welt draußen einfach vergessen.
Dean löste sich von ihr, und sie hielt den Atem an. Dann spürte sie die Sofalehne im Rücken. Irgendwie waren sie ins Liegen gekommen. Deans Gewicht ruhte warm auf ihr.
Sie schlang die Arme um seinen Hals. „Cooper übernachtet heute bei Terrance.“
„Ich weiß.“
Sie hob die Augenbrauen.
„Ich habe Tewanda mit den Jungs nach Hause gehen sehen. Später bist du dann mit einer Sporttasche losgezogen und ohne zurückgekommen.“
„Du bist ziemlich aufmerksam.“
„Ich bin Polizist, schon vergessen? Dafür werde ich bezahlt.“
Ein Schauer überlief sie. Daran hatte sie tatsächlich nicht mehr gedacht. Wie an so viele andere Dinge auch. „Ehemaliger Polizist, oder?“
Dean seufzte. „Nein. Im Urlaub.“
Wenn sie sich schon in einen Mann vergucken musste, warum dann ausgerechnet in einen Polizisten? Die stellten doch immer zu viele Fragen und gaben erst Ruhe, wenn sie die ganze Wahrheit kannten.
Doch ihr Körper war in Aufruhr, ihre Sehnsucht geweckt, und sie beschloss, dass es ganz gleich war, als was Dean arbeitete. Es ging nur um eine einzige Nacht.
Wieder küsste sie ihn. Es war ein Wunder, dass er überhaupt Interesse an ihr hatte. Sie hatte sich wie ein Idiot benommen, ihn zwei Mal bedroht, war vor ihm weggelaufen, hatte ihn mit Eistee überschüttet. Aber seine harte Männlichkeit an ihrem Schenkel verriet ihr, dass er sie wollte. Trotz allem.
„Du kannst heute Nacht hier bleiben“, sagte sie. Ein warmes, süßes Gefühl breitete sich in ihrer Mitte aus. „Ich wäre nicht gern allein.“
„Ich bleibe, wenn du es willst“, sagte er.
Sie waren sich so nahe. Er hatte die eine Hand tief in ihr Haar gewühlt, streichelte mit der anderen ihr Gesicht. Alles führte auf den nächsten Schritt hin, von dem es kein Zurück gab. Wenn sie nur ein wenig die Hüften bewegte … Allein der Gedanke daran ließ in ihrer Mitte ein kleines Feuerwerk explodieren.
„Wir können Sex haben“, flüsterte sie. Die Worte uns lieben , beschloss sie, würden viel zu weit führen. So viel war sie nicht bereit zu geben.
Dean küsste sie zärtlich. Sein Kuss versprach Sicherheit, Wärme, Leidenschaft und Erfüllung. Eine Nacht, die sie nie vergessen würde.
Doch dann richtete er sich langsam auf und sagte leise: „Nicht heute Nacht.“
7. KAPITEL
Ihr Körper versteifte sich unter ihm.
„Ich kann nicht glauben, dass ich das gerade gesagt habe“, stöhnte er.
Er hatte sie vom ersten Augenblick an gewollt, noch bevor er wusste, wer sie war. Und auch nachdem er es erfahren hatte, war das Verlangen unstillbar geblieben. Doch all das zählte nicht, solange sie Angst hatte.
„Was ist los?“, flüsterte sie.
„Nimmst du die Pille?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Hast du irgendein anderes Verhütungsmittel im Haus?“
Wieder verneinte sie, diesmal mit einem Seufzen. „Du solltest etwas dabeihaben“, sagte sie etwas vorwurfsvoll. „Schließlich bist du der Mann. Sind Männer nicht immer vorbereitet?“
„Ich habe nicht damit gerechnet“, antwortete er ehrlich.
„Ich auch nicht.“
Er verriet ihr nicht, dass das Verhütungsproblem nicht der einzige Grund war, weshalb er Nein gesagt hatte. Wenn sie ihn immer noch wollte, nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, wenn sie ihn am nächsten Tag noch einmal fragte, würde er bereit sein. Nur zu gerne.
„Aber ich bleibe hier“, sagte er und küsste sie wieder. „Jedenfalls so lange, bis ich weiß, dass du okay bist.“
Er setzte sich auf und zog sie mit sich hoch. Wenn er heute Nacht ein edler Ritter sein
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