Traumfrau mit Geheimnis
sich sagte, dass es nicht richtig war. Wenn seine Lippen ihre berührten, konnte sie an nichts anderes denken als an verbotene Herrlichkeiten.
Dennoch war sie entschlossen, sich ihm diesmal nicht hinzugeben, sondern den Kuss kurz und leidenschaftslos zu halten. Als er sich ein paar Minuten später von ihr löste, war es dafür etwas zu spät.
„Das nächste Mal, wenn ich hier übernachte“, sagte er mit rauer Stimme, „werde ich nicht auf der Couch schlafen, und wir werden einen Grund haben, uns vor den Nachbarn zu verstecken.“
Reva schüttelte den Kopf. „Du kannst nicht … wir können nicht … Es war ein Fehler, als ich letzte Nacht vorschlug … Du hattest recht, wir sollten nicht …“
„Ich sagte nicht heute Nacht “, unterbrach Dean ihr hilfloses Gestammel. „Nicht niemals . Ich will dich, Reva, aber nicht, wenn du verängstigt bist. Wenn der richtige Zeitpunkt kommt, wirst du nur an mich denken. Keine Furcht, keine bösen Erinnerungen.“ Er ließ seinen Finger an ihrem Hals hinunterwandern. „Wenn du in meinen Armen zitterst, dann nicht, weil du dich fürchtest. Wenn du mich bittest, dich zu lieben, dann, weil du mich willst, nicht weil du Angst hast, allein zu sein.“
„Ich werde dich um gar nichts bitten“, beharrte Reva. „Nie wieder.“
„Oh doch, du wirst.“ Er gab ihr keine Gelegenheit zu widersprechen, sondern ging an ihr vorbei in Richtung Flur. „Wo ist Coopers Zimmer?“
„Zweite Tür links.“ Sie folgte ihm bis zum Fenster, wo er stehen blieb und sie über die Schulter angrinste. Zwar lächelte er selten, doch wenn er es tat, berührte es Reva tief. Ein weiterer Grund, sich nicht zu sehr mit ihm einzulassen.
Er öffnete das Fenster, vergewisserte sich, dass niemand in der Nähe war und kletterte dann leichtfüßig hinaus. Bevor er sich fallen ließ, blickte er ihr kurz in die Augen.
Die ganze Zeit über hatte er darauf geachtet, dass sie die Waffe nicht sah. Rücksichtsvoll und attraktiv – eine gefährliche Kombination.
Dean hielt sich auf dem Weg zu seiner Mansarde im Schatten der Bäume und achtete darauf, nicht den Spaziergängern, Joggern, Schulkindern und vor allem nicht Revas Angestellten über den Weg zu laufen. Der einzige Moment ohne Deckung war, als er über die Straße lief.
Die Waffe hatte er in den Hosenbund geschoben und unter dem T-Shirt verborgen, für den Fall, dass ihn doch jemand anhielt. Es war doch besser, wenn niemand ihn mit einer Pistole durch die Stadt schleichen sah.
Leise öffnete er Miss Evelyns Haustür. Wenn er es jetzt noch die Treppen hinauf schaffte, war alles in Ordnung. Ein paar Mal hatte er sich auf dem Weg gefragt, warum er bei diesem lächerlichen Versteckspiel mitmachte. Schließlich war er fünfunddreißig und eindeutig zu alt, um herumzuschleichen, zumal er nichts zu verbergen hatte.
Aber natürlich tat er es für Reva. Sie musste hier leben, wenn er abgereist war, und er wollte nicht, dass die Leute über sie redeten.
Er war bereits auf der Treppe, als eine zittrige Stimme aus der Küche „Guten Morgen!“, rief.
Dean drehte sich um, als Miss Evelyn ins Treppenhaus trat und ihn von unten in Augenschein nahm. „Lieber Himmel, Sie sehen ja furchtbar aus. Funktioniert der Heißwasserboiler wieder mal nicht?“
„Nein, Ma’am“, antwortete Dean. „Ich wollte nur eine Tasse Kaffee trinken, bevor ich dusche. Heute Morgen bin ich nur schwer aus den Federn gekommen.“ Er machte sich wieder auf den Weg nach unten. „Der Kaffee duftete so gut, dass ich dachte, er würde mich aufwecken.“
Seine Vermieterin folgte ihm in die Küche. „Heute Nachmittag mache ich wieder Zuckerkekse. Ich werde Ihnen einen großen Teller raufbringen.“
Sie hatten bereits drei Päckchen mit Keksen zu Troy geschickt. Während er sich Kaffee eingoss, zerbrach sich Dean den Kopf, wie er eine weitere Portion vermeiden konnte. „Ich bin nicht so ein großer Fan von Süßigkeiten“, sagte er schließlich. „Außerdem muss ich auf mein Gewicht achten.“
Miss Evelyn nickte. „Es war Alan, der meine Kekse so mochte, nicht wahr?“
„Ja, Ma’am.“
„Dachte ich mir. Er hat einen kleinen Bauch.“
„Einen ganz kleinen.“ Dean verbarg sein Lächeln, indem er einen Schluck Kaffee nahm.
„Er ist verheiratet, nicht wahr?“
„Ja.“
„Natürlich. Er hatte diesen zufriedenen Ausdruck. Und natürlich trug er einen Ring. Wieso sind Sie nicht verheiratet?“
Auf diese Frage war er nicht vorbereitet, und er verschüttete beinah seinen
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