Traumfrau mit Geheimnis
irgendwo sicher verstaut.
„Babys!“, rief Miss Evelyn hocherfreut aus. „Und so winzige!“
„Haben Sie eine Möglichkeit, die Flaschen für sie aufzuwärmen?“, fragte Clint.
„Selbstverständlich“, antwortete Miss Evelyn. „Und für die anderen gibt es Zuckerkekse.“
„Ja, Clint“, sagte Dean, reichte seinem Bruder das Baby und griff nach der Windeltasche auf dem Beifahrersitz. „Du musst unbedingt ihre Kekse probieren.“
Rache war süß. Oder in diesem Fall nicht süß. Wie man’s nahm.
Als sie gemeinsam zum Haus gingen, hielt Miss Evelyn Dean am Ärmel fest und flüsterte ihm ins Ohr: „Junge, das ist das Paradies, von dem ich gesprochen habe.“ Sie deutete auf Clint und die Babys. „Atemberaubend, nicht wahr?“
Reva behielt ihren Zwilling auf dem Arm und folgte den Sinclairs ins Haus. Natürlich hätte sie besser wieder an die Arbeit gehen sollen, doch sie wollte diese unerwartete Freude so lange wie möglich genießen.
Zu gerne hätte sie eines Tages ein zweites Kind gehabt. Oder vielleicht sogar zwei. Aber natürlich war das nur ein Traum. Sie konnte keinen Mann so nah an sich heranlassen. Jedenfalls, wenn es darum ging, eine Familie zu gründen.
Es hatte sie gerührt, wie verlegen es Dean machte, das Baby zu halten. Der starke Mann, der immer alles unter Kontrolle hatte, war einen Moment lang so hilflos gewesen wie das Kind, das sich in seinen Armen wand. Sie konnte sehen, dass er selbst nicht so bald plante, Vater zu werden. Für einen Mann wie ihn war das wahrscheinlich zu anstrengend.
In Miss Evelyns Küche reichte Clint dem widerstrebenden Dean erneut das warme Bündel, während er und die Hauswirtin die Flaschen zubereiteten. Revas Zwilling zappelte nur, während Riley in Deans Arm zuerst wimmerte und dann aus vollem Hals zu schreien anfing.
„Hier hast du dein Kind“, sagte Dean und ging auf seinen Bruder zu.
„Nun komm aber, du Feigling“, sagte Reva. „Hier, nimm du Zane, während ich Riley beruhige.“
Er blickte sie düster an, gehorchte aber. Die Babys zu tauschen war nicht so einfach, wie es sich anhörte. Sie standen viel zu nah beieinander, während sie die Kinder in ihren Armen zurechtlegten. Es war eine mindestens ebenso vertraute und intime Geste wie alles, was in der letzten Nacht zwischen ihnen geschehen war. Sobald sie die Babys wieder sicher im Arm hielten, traten sie beide schnell einen Schritt zurück.
Reva hatte Cooper von Anfang an allein großgezogen und ihre Entscheidung, das Kind zu behalten, nie bereut. Doch manchmal fragte sie sich schon, wie es gewesen wäre, die Verantwortung mit einem Mann zu teilen. Jemand, der Fläschchen wärmte, während sie das schreiende Baby beruhigte. Jemand, der nachts aufstand und ihr das Kleine brachte.
Aber es war nur ein Gedankenspiel. Ihr Leben war bestens in Ordnung. Kein Grund, sich mit falschen Fantasien aus dem Konzept zu bringen.
Als die Flaschen warm waren, reichte Clint Reva eine. „Wären Sie so freundlich?“
„Aber gerne.“ Riley fand den Sauger und machte sich gierig über sein Mahl her.
Dean wollte seinen Zwilling gerade an Clint zurückgeben, als Miss Evelyn ihm die Flasche in die Hand drückte. „Hier. Versuchen Sie es nur. Dieser junge Mann hier sieht aus, als bräuchte er selbst eine Stärkung.“
Sie war bereit, seinen Protest im Keim zu ersticken, doch Dean grinste nur und nahm die Flasche widerspruchslos. „Natürlich. Lass es dir schmecken, Clint.“
Miss Evelyn richtete ihm einen Teller mit ihren Zuckerkeksen und goss ihm ein großes Glas Milch ein. Clint setzte sich an den Tisch und betrachtete zufrieden seine Söhne. Er trank einen Schluck Milch und biss dann in einen der Kekse. Einen Moment lang kaute er, griff dann wieder zum Glas.
„Wie finden Sie meine Zuckerkekse?“, fragte Miss Evelyn lächelnd.
Dean lächelte wissend.
„Nun ja“, begann Clint kopfschüttelnd, „sie könnten etwas mehr Zucker vertragen.“
Miss Evelyn schien unverzagt. „Finden Sie wirklich?“
Clint nickte, nahm dann einen weiteren kleinen Bissen. „Und ist das Mandelaroma, was ich schmecke?“
„Ja.“
„Zu viel. Nehmen Sie die Hälfte, oder versuchen Sie es mit Vanille.“
Ungläubig starrte Dean seinen Bruder an.
„Du brauchst mich nicht gleich aufzufressen“, sagte Clint. „Ich bin bloß ehrlich.“ Er lächelte Miss Evelyn charmant an. „Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, Ma’am. Meine Frau lernt gerade kochen und ist noch in der Probierphase. Ich habe gelernt, dass
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