Traumfrau mit Geheimnis
an.“
Dean schwieg eine Weile, dann sagte er: „Was, wenn ich eines Tages wirklich Kinder habe und sich herausstellt, dass ich ein genauso miserabler Vater bin wie mein eigener?“
Er klang so verunsichert, dass sie nicht anders konnte als seine Hand zu nehmen. Es bewegte sie tief, dass ein Mann wie er, stets so selbstsicher und zielstrebig, mit ganz unerwarteten Ängsten zu kämpfen hatte.
Doch sobald ihre Handflächen sich berührten, ließ sie ihn wieder los, als hätte sie sich verbrannt. Die kurze Berührung war intimer gewesen als die ganze Nacht, die sie in seinen Armen verbracht hatte!
Ein peinliches Schweigen entstand, dann rettete Cooper sie. Dean deutete auf das Spielfeld. „Dein Sohn trägt seinen Handschuh auf dem Kopf.“ Er brach in Lachen aus, und die Welt war wieder in Ordnung.
Auf der anderen Seite des Spielfelds sah sie Charles, den Trainer des Teams, und neben ihm Tewanda. Sie entdeckte Reva in den Rängen, winkte und grinste wissend.
Reva seufzte und versuchte, sich wieder auf das Spiel zu konzentrieren. Warum war nur alles so kompliziert? Sie fühlte sich viel zu sehr zu Dean Sinclair hingezogen, schlimmer noch, sie mochte ihn. Und das durfte nicht sein.
Doch sosehr sie sich auch einredete, dass aus dieser Geschichte einfach nichts werden konnte, es gelang ihr nicht, sich dementsprechend zu verhalten. Die Situation war hoffnungslos verfahren, und es konnte einfach nicht schlimmer werden.
Doch da täuschte sie sich. Sheriff Ben Andrews tauchte am Rand der Zuschauerränge auf, kam näher und setzte sich neben sie. Nun hatte sie Dean auf einer Seite und den Sheriff auf der anderen.
Laut Miss Evelyn hatte der Sheriff ein Auge auf Reva geworfen. Als Dean ihm zum ersten Mal begegnet war, hatte er weder besonders große Sympathie noch Abneigung gegen den jungen Polizisten empfunden, der gebaut war wie ein Footballspieler. Doch im Augenblick hätte er ihn am liebsten auf den Mond geschossen.
Ben Andrews kannte den Grund, warum Dean in Somerset war, doch er hatte strengste Anweisung, das für sich zu behalten.
„Sheriff, das ist Dean Sinclair“, stellte Reva vor. „Dean, Sheriff Andrews.“
„Erfreut, Sie kennenzulernen“, sagte der Sheriff, dessen Stimme und Gesichtsausdruck eher das Gegenteil ausdrückten. „Ich habe eine Menge über Sie gehört.“
Zweifellos. Dean nickte, blickte dann hinunter auf die Waffe des Sheriffs, die er in einem Holster an der Hüfte trug, die von Reva abgewandt war. Gut.
Das Sheriffbüro war in Cross City, doch Ben Andrews unterhielt eine Nebenstelle in Somerset, die meist von Hilfssheriffs besetzt war. Nach allem, was Dean gehört hatte, kam er selbst nur ab und zu nach Somerset.
„Was führt Sie ins Stadion, Sheriff?“, fragte Dean, den Blick aufs Spielfeld gerichtet.
„Nennen Sie mich Ben“, antwortete der Polizist. „Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich Sie schon kenne. Dean, nicht wahr?“
Dean wandte den Kopf und warf dem Sheriff einen warnenden Blick zu. „Richtig.“
„Nun, Dean, ich bin hier, um mir das Spiel anzusehen. Und natürlich, um Reva und Cooper zu treffen. Es ist schon viel zu lange her, dass ich der besten Köchin und schönsten Frau im Bezirk meine Aufwartung gemacht habe.“
Dean spürte, wie sich Reva versteifte. „Also wirklich, Ben“, sagte sie errötend.
„Ich sage nur die Wahrheit, Reva“, entgegnete Andrews. Er lehnte sich zurück und ließ den Blick übers Spielfeld schweifen. „Außerdem habe ich die ganze Woche versucht, Sie zu erreichen. Hat Tewanda meine Nachrichten nicht weitergegeben?“
„Doch, hat sie“, sagte Reva schnell. „Tut mir leid, dass ich nicht zurückgerufen habe. Ich war die ganze Woche sehr beschäftigt.“
Andrews warf Dean einen missbilligenden Blick zu. „Ach ja?“
Nach ein paar Minuten begann der Sheriff, auf seinem Sitz hin und her zurutschen und mehrmals die Krawatte, die er zu seinem Kakihemd trug, zurechtzurücken. Schließlich sagte er zögernd: „Samstagabend gibt die Veteranen-Organisation einen Ball in Cross City. Ich muss mich da sehen lassen – Sie wissen ja, wie das ist. Ich dachte, dass Sie vielleicht mit mir hingehen möchten?“
„Ich kann leider nicht“, erwiderte Reva mit einem Kopfschütteln. „Ich habe schon Pläne.“
„Pläne“, sagte der Sheriff leise.
„Ja, tut mir leid.“
„Was für Pläne?“
Dean hatte Reva lange genug beobachtet, um zu wissen, dass ihr Leben ziemlich gleichförmig verlief. Langweilig. Sie arbeitete, kümmerte
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