Traumfrau mit Geheimnis
Wahrheit sagen. Ihr erzählen, wer Sie wirklich sind und dass Sie glauben, sie würde mit ihrem alten Liebhaber gemeinsame Sache machen.“
„Alles, was Sie über diesen Auftrag wissen, unterliegt der Geheimhaltungspflicht.“
„Wie gesagt, man hat immer eine Wahl.“ Der Sheriff nickte zufrieden und öffnete die Tür. „Entweder Sie sagen ihr die Wahrheit, Sinclair, oder ich werde es tun.“
10. KAPITEL
„Und?“, fragte Miss Edna säuselnd, als sie am Freitagmorgen in die Küche kam. „Was kochst du morgen Schönes für den netten jungen Mann?“
Einen Augenblick lang war Reva zu erstaunt, um zu antworten. „Wie bitte?“
„Der nette junge Mann, der hier die Reparaturen macht. Ich rede natürlich von Dean. Wie ich höre, ist er morgen Abend bei dir zum Essen eingeladen.“ Sie hob die Augenbrauen und lächelte. „Eine Verabredung! Wie aufregend.“
Offenbar verbreitete sich der Klatsch in Somerset mittlerweile mit Schallgeschwindigkeit.
„Wo hast du das denn aufgeschnappt?“
„Nun ja“, gab Miss Edna zu, „Lisa Carlton war gestern im Stadion, und natürlich fiel ihr auf, dass dir von zwei gut aussehenden jungen Männern der Hof gemacht wurde. Sie hörte, wie du etwas von einer Verabredung für Samstagabend sagtest, und hat es ganz beiläufig gegenüber ihrer Schwester Constance am Telefon erwähnt, als sie nach Hause kam, und natürlich erzählte es Constance …“
„Mehr brauche ich nicht zu wissen“, unterbrach sie Reva, die Hände erhoben. Wenn sie Edna gegenüber erwähnte, dass es keine Verabredung gab, würde es der Sheriff noch vor dem Mittagessen erfahren.
„Also, was wirst du kochen?“, nahm Edna den Faden wieder auf. „Sicherlich hast du schon ein Menü zusammengestellt.“
„Noch nicht.“
„Was?“ Miss Edna war entsetzt. „Dean hat oft genug hier gegessen, aber wenn es auch deine Rezepte waren, du hast nicht gekocht. Das erste Mahl, das du für einen Mann selbst zubereitest, ist was ganz Besonderes, weißt du. Du musst dir Gedanken darüber machen, was du servierst.“
„Werde ich.“ Vielleicht würde sie ihm Toast Hawaii und Tomatensuppe aus der Dose vorsetzen. Auf keinen Fall hatte sie vor, Dean Sinclair mit ihrer Kochkunst zu beeindrucken.
Wenigstens war sie geistesgegenwärtig genug gewesen, Cooper in die Einladung einzubeziehen. Auf diese Weise konnte jedenfalls keiner von einem romantischen Abendessen reden. Es war eine Verabredung im weitesten Sinne des Wortes.
Tewanda kam herein, übers ganze Gesicht grinsend. „Wie ich höre, werde ich morgen Abend Babysitten.“
„Auf keinen Fall!“, erklärte Reva.
„Natürlich“, widersprach Tewanda. „Ich habe bereits Cooper gesagt, dass er bei uns schlafen kann. Charles macht Pizza für die Jungs, und wir werden ein paar Videos ausleihen.“
„Das ist nicht nötig“, beharrte Reva, während sie ihren Angestellten in die Küche folgte.
„Aber sicher. Das ist deine erste Verabredung, seit ich dich kenne, und das sind über drei Jahre. Da brauchst du ganz sicher keine Anstandsdame namens Cooper.“
„Es ist keine richtige Verabredung“, sagte Reva. „Ich habe nur einen Freund zum Abendessen da.“ Vielleicht würde sie auch die Tomatensuppe weglassen.
„Jetzt ist er also ein Freund “, sagte Tewanda anzüglich. „Was wirst du anziehen?“
„Es ist keine Verabredung!“
Miss Edna und Tewanda ignorierten Reva und begannen, den Menüplan für den Tag zu diskutieren. Reva stolzierte aus der Küche und floh ins Büro, auf dem Weg vor sich hinmurmelnd: „Und es ist keine Verabredung!“
Im Büro war sie zwar allein, aber das nützte auch nicht viel. Sie ging auf und ab, an einem Fingernagel kauend. Als sie sich schließlich genügend beruhigt hatte, um sich hinzusetzen, ging sie die Papiere auf ihrem Schreibtisch durch, ohne wirklich zu sehen, was sie tat.
Schließlich atmete sie tief durch und sah der Wahrheit ins Gesicht. Sie hatte eine Verabredung. Mit Dean Sinclair. Das war der Haken daran. Hätte sie sich mit jemand anderem so in die Ecke gedrängt gesehen, dem Sheriff zum Beispiel, wäre sie völlig gelassen geblieben, überzeugt, dass keinerlei Gefahr drohte. Weil eine solche Verabredung bedeutungslos und nichtssagend war.
Mit Dean lagen die Dinge anders. Zeit mit ihm war eindeutig weder bedeutungslos noch nichts sagend. Warum machte ihr das solche Angst? Er war ein guter Mann, daran bestand kein Zweifel. Das war nicht das Problem. Die Schwierigkeit bestand darin, dass sie ihn zu sehr
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