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Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen

Titel: Traumfresser 3 - Die Alchemie des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon Dahlquist
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ist, ich auch nicht! Und trotzdem – und trotzdem!« Er machte eine gezierte Handbewegung. »Mein Onkel ist kein Dummkopf!«
    Schoepfil wandte seine Aufmerksamkeit Kelling zu, der professionell nickte, während er die Befehle seines Herrn im Gedächtnis speicherte. Svenson schloss die Augen. Seine letzte Zigarette hatte er geopfert, um seine Nerven zu beruhigen, nachdem die Contessa gegangen war. Eine dumme Nachgiebigkeit, weil er nach der Untersuchung der Glaskarte das dringende Bedürfnis nach einer weiteren gehabt hatte.
    Der Grenadier hatte die Krüge eingesammelt, das verschüttete Bier mit einem finsteren Blick bedacht und war mit einem Lappen zurückgekommen, um wütend und widerwillig aufzuwischen. Dann war Svenson allein gewesen. Er hatte das Seidentaschentuch aufgeschlagen und die blaue Glaskarte angestarrt wie einen Zauberstein, der bei falscher Verwendung sein Todesurteil bedeutete.
    Die Glasstücke, die sie in den Anlagen von Xonck gefunden hatten, waren mit Zorn versetzt worden, und es schien nachvollziehbar zu sein, dass der einfache Inhalt durch die kleine Glasmenge bestimmt war. Doch das hier war ein Glasstück, das speziell für die Contessa angefertigt worden war.
    Es waren die Energie der Contessa und die Tatsache, dass es Vandaariffs Erfindung war, die Svenson zögern ließen, das Ding mit der bloßen Haut zu berühren, geschweige denn hineinzublicken. Er dachte an die Zauberin bei Euripides, die der neuen Braut ihres Geliebten ein vergiftetes Kleid geschenkt hatte, in dem das Mädchen in Flammen aufgegangen war … aber das schien nicht zu passen. Das Glasstück wäre wegen Celeste niemals so explosiv. Vandaariff musste mit der Neugier seiner Überbringerin rechnen – und somit war das Glas für Miss Temple, solange sie sein eigentliches Ziel war, was Svenson nicht glaubte, harmlos, auch wenn es für die Contessa tödlich war. Könnte er ebenfalls gefahrlos hineinblicken?
    Er berührte das Glas leicht mit der Fingerspitze und spürte ein Zucken im Nacken. Er holte tief Luft und presste einen Finger auf die flache Seite der Scheibe. Die Nackenhaare standen ihm zu Berge, und sein Atem ging rascher …
    Svenson hielt sich das Glasstück vor die Augen.
    Ein wohliges Gefühl erfüllte seine Brust. Er stand gemeinsam mit Eloise im Sand. Er war mit Corinna zwischen den Bäumen, ihre Hand in seiner, wobei er wusste, dass er sie loslassen musste, bevor sie ihren Spaziergang beendeten und man sie sehen konnte. Zärtlichkeit überwältigte ihn. Seine Augen füllten sich mit Tränen und liefen ihm übers Gesicht.
    Natürlich. Das gefährliche Glasstück enthielt Liebe.
    Sie fuhren an Soldaten, Fackeln und aufgebrachten Menschen und Lärm vorbei. Sogar das Poltern von Steinen, die von der Kutsche abprallten, war zu hören. Er war erschöpft, abgestoßen von Schoepfils Selbstgefälligkeit und krank vor Sorge um Celeste. Chang hatte sich selbst dem Tod ausgeliefert, um sie zu retten, ähnlich wie Svenson in den Wäldern von Parchfeldt. Er drückte sich in seine Sitzecke und spürte ein Ziehen in der langen, hervortretenden Narbe. Warum ausgerechnet sie? Warum er und Chang? Ein unpassenderes Trio war kaum vorstellbar. Ja, er war ein Spion und Chang ein Mörder – doch Miss Temple passte überhaupt nicht dazu. War sie die Stärkste von den dreien? Er erinnerte sich an ihren Morgen in dem verlassenen Turm, das seltsame Gespräch nach so langer Zeit, ihre spürbare Not. Hatten er oder Chang je eine solche Qual ertragen?
    Schoepfil blickte von seinen Papieren auf. »Ist Ihnen nicht wohl, Doktor?«
    »Er hat zwei Krüge Bier getrunken«, sagte Mr. Kelling. »Der Wachmann hat es erzählt.«
    »Ich mag kein Bier«, bemerkte Schoepfil in einem Ton, der deutlich machte, dass er dies auch von jedem in seiner nächsten Umgebung erwartete. »Ein Bauerngesöff.«
    »Bauern trinken auch Wein«, sagte Svenson. »Und stellen Brandy her.«
    »Unsinn.« Schoepfil steckte seine Nase in ein zerfleddertes Notizbuch. » Quatsch .«
    Die Kutsche erreichte Schoepfils Haus, nachdem sie eine Absperrung der Miliz passiert hatte. Schoepfil überließ die Kiste Kelling, der sie wiederum dem erstbesten Diener übergab, dem er begegnete. Svenson folgte als Letzter, und ihm wurde befohlen, im Hauptsalon zu warten.
    »Haben Sie oder einer Ihrer Leute vielleicht Tabak?«
    »Tabak verfärbt die Zähne«, erwiderte Schoepfil. »Sehen Sie nur Ihre an!«
    Ein traditionell gekleideter Diener im grau gestreiften Jackett und mit Handschuhen trat

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