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Traumgespraeche

Titel: Traumgespraeche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Salhab , Bianca Jaeger
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Gespräch mit dem Vater berichtet Markus:
    â€¢ »Gestern hat es ganz schlimm geregnet. Ich war mit meinem neuen Mountainbike unterwegs. Es war super gefährlich, weil alles voll mit Wasser war. Überall große Pfützen. Ich war klitschnass und konnte nicht bremsen, aber irgendwie war das spaßig.« Markus empfindet das Radfahren im Traum ganz ähnlich wie das Radfahren durch den strömenden Regen am Tag zuvor. Im Traum tauchen somit Erlebnisse des Vortages auf, die in einen anderen Bedeutungszusammenhang eingefügt werden.
    â€¢ »Ich hatte mal ein Computerspiel, da musste ich mit einem Schnellboot Fässern, die im Wasser lagen, ausweichen. Genau so, wie ich im Traum den Ruderbooten ausgewichen bin.« Im Traum finden sich frühere Erlebnisse und werden einem aktuellen Thema angeglichen.
    â€¢ »Jesus kann auch über das Wasser gehen.« Im Gespräch über den Traum taucht eine Erinnerung an den Religionsunterricht auf, die ihn sehr beeindruckt hat. Träume sind manchmal auf ältere Erfahrungen bezogen, wobei auch sehr frühe Erfahrungen aus der Kindheit zu finden sein können - meist in abgewandelter Form.
    â€¢ »Die meisten Jungs in den Booten sind in der Schule besser als ich.« Im Traum ist es gerade anders, dort ist er der Überlegene. Durch dieses Bild wird
seine eher schlechte Stellung in der Klasse kompensiert. Damit sind Aspekte seiner Persönlichkeit, seines Selbstbewusstseins und der Beziehungen zu anderen Menschen abgebildet.
    â€¢ »Es hat Spaß gemacht, alle zu überholen.« Damit ist ein Wunsch benannt, den er sich normalerweise beim Spielen am Computer erfüllt: Besser zu sein als die anderen und Spaß zu haben.
    In den Träumen bildet sich all das ab, was wir können, was wir gerne tun würden, was wir uns wünschen, wovor wir uns ängstigen, was wir erhoffen, was wir gerne überwinden würden - schlicht unsere ganze Persönlichkeit. Auch die Beziehungen zu anderen Menschen und damit eng verbunden unsere Erinnerungen, unsere Kindheitserlebnisse und das, was wir momentan erleben und was uns wichtig ist. Daraus ergibt sich dann ein Bild, ein Symbol oder eine kleine Geschichte, worin sich eine Vielzahl von Erlebnissen integriert. Jeder, der sich schon lange mit Träumen beschäftigt, ist immer wieder aufs Neue tief beeindruckt von der schönen inneren Logik, mit der die einzelnen Wacherfahrungen Nacht für Nacht sinnvoll und passend miteinander verwoben werden.
    Wie der Traum von Markus deutlich macht, ist es ein Merkmal von Träumen, dass ein Bild oder Symbol mit vielen verschiedenen Aspekten bzw. Erinnerungen assoziiert sein kann. Freud nannte dies sehr anschaulich Verdichtung. Nach welchen psychologischen Regeln sich diese Erfahrungen im Traumbild aber verdichten, ist niemandem bekannt. Es scheint
ein geheimnisvoller »Klebstoff« zu bleiben, dessen innere Struktur noch nicht ausreichend erforscht und beschrieben worden ist.
    In den Träumen ist der Geist allerdings nicht nur auf sich selbst bezogen, sondern er lauscht auch auf die Signale, die aus dem Inneren des Körpers stammen. Vor allem aber achtet er auf das, was die Sinne vermitteln, denn auch wenn wir in der Nacht von dem, was »draußen« passiert wenig mitbekommen, bleiben wir sensibel für das, was den Körper umgibt.

Der Ausdruck von Außenreizen im Traum
    Während Frauen beim Schreien ihres Babys aufwachen, bleiben Männer bekanntlich lieber liegen. Wahrscheinlich deswegen, weil der Sinneseindruck »weinendes Kind« im Traum durch ein anderes Geräusch ersetzt wird, beispielsweise durch eine pfeifende Lokomotive, eine quietschende Tür oder das Fauchen eines Wildtieres. Damit erhalten sich die Männer - frei nach Freud - ihren Schlaf. Nun haben Psychologen viele Experimente gemacht und die Probanden auf verschiedene Art und Weise gereizt. So wurden ihnen Lichtblitze oder Geruchsreize verabreicht, Wasser auf die Haut gesprüht, der eigene Name ins Ohr geflüstert, sanfte Elektroschocks gegeben. Dabei zeigte sich, dass sich alle Reize in irgendeiner Form im Traum finden können aber nicht müssen. Bedingung dafür, dass uns ein Außenreiz erreicht, ist dessen Intensität. Die Stimulierung des jeweiligen Sinnes muss einen gewissen Schwellenwert
übersteigen. Wenn Sie das selbst einmal ausprobieren möchten, versuchen Sie Folgendes: Halten Sie Ihrer Tochter oder Ihrem Sohn während der

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