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Traumjaeger und Goldpfote

Traumjaeger und Goldpfote

Titel: Traumjaeger und Goldpfote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tad Williams
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dem
Prill
-Fisch. Natürlich mag ich
Prill
-Fisch sehr gern, sonst hätten sie mich da nicht so einfach reingekriegt. Ich war sehr, sehr lange in dem Kästchen, doch durch ein paar Löcher konnte ich rausgucken. Wir reisten und reisten und kamen endlich an die Breitwasser. Wir stiegen in ein Schalen-Ding und schwammen über das Wasser.«
    »Ich bin auch mit dem Schalen-Ding hergekommen!«, sagte Fritti aufgeregt. »So bin ich hergekommen.«
    »Natürlich«, sagte Goldpfote abwesend. »Siehst du, so bin ich an diesen Ort gekommen. Ich finde, es ist sehr hübsch hier. Was meinst du?«
    »Aber was ist mit dem Heuler?«, fragte Fritti. »Hast du je mit ihm Ärger gehabt? Es sieht so aus, als könnte er das Leben hier sehr gefährlich machen.«
    »Rauhmaul?« Sie lachte. »Oh, er ist wirklich bloß ein großer Säugling. Außerdem gehe ich nicht oft nach draußen. Hier drin ist es so hübsch und warm …« Sie döste ein.
    Fritti war ganz durcheinander. Offenbar war Goldpfote noch nie in irgendeiner Gefahr gewesen.
    »Hast du oft an mich gedacht?«, fragte er, doch er bekam keine Antwort. Sie schlief fest.
     
    Als der Große in den Raum kam und sie beide nebeneinander fand, setzte sich Fritti mit gesträubtem Fell auf. Der
M’an
kam langsam näher und machte leise Geräusche. Als Fritti nicht wegrannte, beugte er sich nieder und streichelte ihn sanft. Traumjäger zog sich zurück, doch der Große folgte ihm nicht – er hockte sich bloß mit ausgestreckter Tatze nieder. Fritti bewegte sich zögernd darauf zu. Als er dicht genug heran war, beschnüffelte er sie vorsichtig. Die
M’an
-Pfote roch aufregend nach Fisch. Fritti schloss die Augen und kräuselte vor Vergnügen die Nase.
    Der
M’an
stellte neben Fritti etwas auf den Boden. Er erkannte es sofort. Es war eine Essschale. Als er den Geruch ihres Inhalts witterte, löste sich Traumjägers Misstrauen auf. Der Große kraulte ihn hinter dem Ohr, während Fritti es sich schmecken ließ. Fritti beachtete das Kraulen nicht.
     
    Goldpfote kam ihm verändert vor. Die Zierlichkeit und Anmut von Pfoten und Schwanz waren unverändert, doch sie war ein gutes Stück dicker geworden – rundlich und weich unter ihrem schimmernden Fell. Sie kam ihm auch nicht so unternehmungslustig vor, wie sie es früher gewesen war. Sie zog es vor, in der Sonne zu schlafen, und am Laufen und Springen lag ihr weniger. Fritti konnte sie nur unter großen Schwierigkeiten zum Spielen verlocken.
    »Du warst schon immer ein Springinsfeld, Traumjäger«, sagte sie eines Tages. Er fühlte sich verletzt.
    Alles ist nicht ganz so, wie ich es erwartet habe, dachte er.
    Gewiss, sie war erfreut, ihn zu sehen, und hatte Spaß daran, einen Gefährten zu haben, mit dem sie schnurren konnte, aber Fritti war unbefriedigt. Goldpfote schien einfach nicht begreifen zu wollen, was er alles auf sich genommen hatte, um sie zu finden. Sie schenkte ihm auch nicht mehr Aufmerksamkeit, wenn er ihr von den Wundern Erstheims oder von der Erhabenheit der Erst-Geher erzählte.
    Gleichwohl war das Futter sehr gut. Der Große gab ihnen wunderbare Speisen, war immer freundlich zu Traumjäger, streichelte und kraulte ihn und ließ ihn nach Lust und Laune umherstreifen. Mit Rauhmaul, dem Hund, kam Fritti nicht so gut aus, doch sie hielten einen unbehaglichen Waffenstillstand ein. Fritti war sehr darauf bedacht, sich nie allzu weit von einem Schutz zu entfernen.
    So gingen die Tage an jenem Ort dahin, den Feuertatze Villaon-Mar genannt hatte. Jede Sonne war ein bisschen wärmer als die vorangegangene. Scharen von Zugvögeln machten auf dem Flug nach Norden kurz auf der Insel Rast, und Fritti hatte viel Spaß mit ihnen, obgleich er selten hungrig genug war, um ernsthaft auf die Jagd zu gehen. Die Zeit floss träge dahin wie ein stiller Fluss. Traumjäger wurde selbst rundlich – und unruhig.
     
    Eines Nachts mitten im Frühling, als Tiefklars Auge sich wieder einmal rundete, kamen viele Große in einer großen Schale über die
Qu’cef
, um den
M’an
zu besuchen. Das Nest quoll über von Großen, und ihre dröhnenden Stimmen hallten überall. Einige von ihnen versuchten mit Fritti zu spielen.
    Große Krabbelpfoten warfen ihn in die Luft und drückten ihn, und wenn sie ihn dicht vor ihre Gesichter hielten, krümmte er sich unter ihrem unangenehmen Atem. Als er die Flucht ergriff, brüllten die lauten Stimmen gewaltig.
    Fritti sprang zum Fenster, doch Rauhmaul hielt übelgelaunt draußen Wache. Fritti rannte zwischen den Beinen

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