Traumjob - Liebe inclusive
spielte um seine Mundwinkel. »Sie haben uns alle ganz schön in Aufruhr versetzt.«
»Wie gesagt, es tut mir sehr leid«, entschuldigte Sam sich zerknirscht, doch er winkte ab.
»Lassen wir das, passiert ist passiert. Die Notabschaltung hat natürlich ein ganz schönes Chaos verursacht, aber wir haben alles wieder in den Griff bekommen, und ich habe nach außen hin verlauten lassen, dass es ein technisches Problem mit dem ‚Not-Aus-Schalter‘ gab. Es weiß also niemand außer den Beteiligten, was wirklich geschehen ist.«
»Danke«, murmelte sie, »aber ich glaube, das spielt jetzt auch keine Rolle mehr.«
Warren Thomson lächelte. »Nun, vielleicht irren Sie sich da. Ich weiß, dass Sie damit gerechnet haben, dass ich Sie feuern werde, wenn ich die Wahrheit über Sie herausfinde, und vermutlich sollte ich das auch tun. Allerdings muss ich sagen, dass Ihr Geständnis heute für mich nicht ganz so überraschend kam, wie Sie vielleicht annehmen. Ich wusste bereits seit ein paar Tagen Bescheid, und ich habe mir seitdem Gedanken gemacht, was ich mit Ihnen machen soll.«
Überrascht riss Samantha die Augen auf.
»Woher wussten Sie es?«
»Vor etwas über einer Woche war Daniel Steward bei mir. Er hat mir alles erzählt, und mich darum gebeten, Ihnen nicht zu kündigen.«
»Daniel?«, wiederholte sie entgeistert. »Aber ich verstehe nicht, wieso hat er denn …?«
»Nun, wenn ich ihn richtig verstanden habe, hatte ihre Freundin ihn wohl alarmiert, die beiden haben sich offenbar Sorgen um Sie und Mark gemacht.«
»Aber warum haben Sie dann nicht gleich etwas gesagt?«
»Aus verschiedenen Gründen. Zum einen brauchte ich eine Weile Zeit, um mir zu überlegen, wie ich mit dieser Situation umgehen soll, zum anderen wollte ich sehen, ob Sie den Mut haben würden, irgendwann von alleine zu mir zu kommen.«
Samantha senkte beschämt den Kopf.
»Wenn das mit der Abschaltung heute nicht passiert wäre, hätte ich nichts gesagt – zumindest jetzt noch nicht.«
»Ich weiß, die Gründe für Ihr Täuschungsmanöver sind mir bekannt, und ich kann Sie in gewissem Maße verstehen.« Er öffnete seine Aktentasche und reichte ihr ein paar Blätter. »Ich möchte Sie bitten, das hier zu unterschreiben.«
Mit zitternden Fingern griff sie danach, und als ihr Blick auf die Überschrift »Aufhebungsvertrag« fiel, nickte sie resigniert. »Mit dem Rauswurf habe ich gerechnet, danke, dass es keine fristlose Kündigung geworden ist.«
Nachdem sie unterschrieben hatte, reichte er ihr noch ein paar weitere Zettel. »Ich habe hier noch etwas für Sie.«
Überrascht schaute sie erst ihn, dann die Papiere an, und als sie gleich auf dem ersten Blatt »Arbeitsvertrag« und ein Stück darunter »Samantha Webber« las, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen.
»Ich … aber … aber …«, stammelte sie verwirrt, und er lächelte.
»Ja, vermutlich hätten Sie eine Kündigung verdient. Da ich aber verstehe, warum Sie das getan haben, und ich außerdem mit Ihrer Arbeitsleistung mehr als zufrieden bin, bin ich bereit, Ihnen eine faire Chance zu geben. Ich möchte Sie gerne als Mitarbeiterin und Teamleiterin behalten.«
Samanthas Augen füllten sich mit Tränen, als ihr bewusst wurde, was das hieß.
Jetzt hatte sie es endlich geschafft, hatte endlich einen Vertrag für ihren Traumjob vor sich liegen; sie bräuchte nur ihre Unterschrift darunter zu setzen, und alle Probleme wären gelöst – fast alle.
Wenn sie diesen Vertrag unterschrieb, würde das auch bedeuten, dass sie weiterhin mit Mark zusammenarbeiten musste, und das war unmöglich. Unglücklich schüttelte sie den Kopf.
»Es tut mir leid, aber ich kann das nicht tun.«
»Das verstehe ich nicht. Da nehmen Sie für diesen Job wochenlang alle möglichen Strapazen auf sich, und jetzt wollen Sie ihn nicht mehr? Darf ich fragen, weshalb?«
»Ich … aus persönlichen Gründen«, murmelte sie verlegen.
Einen Moment lang schaute Warren Thomson sie prüfend an, dann lächelte er wieder.
»Ich verstehe. Aber ich glaube, Sie müssen sich deshalb keine Gedanken machen. Ab nächster Woche wird es ein neues Team für Internet und Telefonie geben, und Mr. Roberts wird die Leitung übernehmen; sie werden also keinerlei Berührungspunkte mehr haben, ausgenommen die wöchentlichen Besprechungen.«
Als Samantha nicht gleich antwortete, fügte er hinzu: »Überlegen Sie es sich in Ruhe; ich hatte sowieso die Absicht, Ihnen die restliche Woche frei zu geben, damit Sie sich ein wenig erholen können. Sagen Sie mir
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