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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggy Sehl
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würde, eine, die sein Herz zu kitten verstand.
    „Sonja lebt inzwischen in New York. Sie arbeitet dort als Kunstkritikerin, so habe ich sie damals auch kennengelernt, bei einer kleinen Vernissage von mir, ganz am Beginn meiner, nennen wir es, Karriere. Zur Zeit ist sie mit einem bekannten Galeristen liiert. Zwei meiner Bilder hängen im Verkaufsraum meines Nachfolgers. Zwei andere sogar schon im Flur der Central Park-Wohnung eines bekannten New Yorker Rappers, cool, nicht?“, Rasmus grunzte.
    „Wenigstens etwas. Sie werden immerhin in den USA vermarktet“, ich versuchte scherzhaft zu klingen.
    „So kann man es auch sehen.“
    Herr Brügge stellte sich wieder vor seine Staffelei und erläuterte mir, mit dem Rücken zugewandt, während er mit einem Stäbchen Farben vermischte:
    „Also, meine Mutter kommt nachher, um mit Ihnen die Party zu besprechen. Sie ist kein Drachen, nur ein wenig (na Prost Mahlzeit), und Christoph kommt gegen Nachmittag. Besorgen Sie doch noch einen Kuchen.“
    Ich drehte mich auf dem Absatz um. Christoph käme am Nachmittag. Ich würde Liebesknochen kaufen, und meine Geschichte, an der ich immer mal wieder geschrieben und rumgebastelt hatte, würde ein neues Kapitel bekommen. Eines, in dem sich die Helden küssend in den Armen liegen würden.
     
    Der Bäcker hatte keine Liebesknochen mehr, ich nahm stattdessen Himbeertorte und süße Kuchenstücke mit Schokoguss. Die gab ich allerdings wieder zurück. Das war dann doch zu viel. Also Himbeertorte und Joghurtcreme-Birnentorte.
    Wieder im Hause Brügge angekommen, wurde ich mit der Mutter des Rasmus` konfrontiert, die offensichtlich kurz nach meinem zum Bäcker Eilen hier eingetroffen war. Sie war die elegante Variante ihres Sohnes. Grauhaarig, mit dunkelroten Strähnen durchzogen und schmaler. Ihre Augen blickten klar und intelligent. Um den Rollkragen des Kurzarmpullovers trug sie eine Perlenkette.
    „Also, Sie sind Antonia.“ Ihre Stimme klang rauchig, aber warm.
    „Nathan hat Sie in den höchsten Tönen gelobt, und auch Konrad scheint ganz angetan von Toni zu sein.“
    Sie betrachtete mich freundlich, aber ich fühlte mich wie vor einer Geschworenenbank. Dann reichte sie mir die rechte Hand, die für so eine zierliche, feine Dame fast ein wenig grob wirkte. Ich bemerkte, dass ihr ein kleiner Finger fehlte.
    „Ich bin Schreinerin. Mein Vater war Schreiner, so wie mein Großvater auch. Ist mir beim Restaurieren passiert.“ Sie spielte auf den Verlust ihres Fingers an. „Also Antonia, wie gefällt es Ihnen denn hier?“
    Ich lobte alles, beklagte mich mit keinem Laut über die Kinder, waren ja kleine Engel, und versuchte sogar meinen Chef nett dastehen zu lassen. Nach einer geschlagenen Stunde hatte Brügges Mutter auf seltsame Weise alles über mein Leben erfahren, sogar den verpatzten Liebesakt mit Robert hatte ich ihr gestanden. Wie kam ich nur dazu. War es ihre aufmunternd sympathische Stimme gewesen, die mich in eine Art Trancezustand brachte, so dass ich einfach munter drauflos plapperte. Ihr fragend auffordernder Blick, der mich stark an meine ‚Kindergartentante‘ erinnerte, die es früher immer geschafft hatte, dass man jeden Gott verdammten Streich beichtete. Am Ende unseres Gespräches erwachte ich wie aus einer Hypnose.
    „So, Antonia, und jetzt reden wir über Sonnabend.“
    „Natürlich!“, sprach der ‚General‘.
    Das Catering war schon bestellt. Ich hatte einen DJ zu organisieren. Während Martha für die Getränke verantwortlich war, sollte ich mich um die Kinder kümmern. Schirme und Tische, das Buffet und die Fackeln zur Verschönerung hatte Frau Brügge bereits besorgt. Sie war eine interessante Person, ohne Frage. Und energisch obendrein.
     
    Konrad musste abgeholt werden. Was ich auf schnellstem Wege erledigte. Kaum im Haushalt Brügge angekommen, umschlang er den Hals seiner Oma, die ihn liebevoll an sich drückte. Als die Großen aus der Schule kamen, jauchzte und frohlockte es um mich her. Ich fühlte mich ein ganz klein wenig überflüssig. Was machte ich hier eigentlich?
    „Ich komme nicht so oft, wie ich vielleicht sollte. Aber ich arbeite noch immer, und der Weg nach Berlin ist für mich stets wie die Reise in eine andere Welt. Ich gehe ihn nur wegen der Kinder gern, und wegen meines Sohnes. Ich schlafe übrigens bei meiner Freundin, also machen Sie sich keine Gedanken, Christoph kann sich ruhig hier einnisten. Sie kennen ja Christoph?“
    Frau Brügge sah mich an, und ich nickte, hatte ich ihr

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