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Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman

Titel: Traummann in Klischee - ein heiterer Frauenroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggy Sehl
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scheußlichen Spelunke Peters Coming Out zur Bisexualität, er hatte sich in einen Theologen und einstigen Kommilitonen namens Balthasar (einer der Weisen, man erinnere sich) verliebt. Und ich besuchte mit Sergej einen russischen Folkloreabend und erwachte am Tag darauf mit dem größten Kater meines Lebens, halbnackt neben einem graubärtigen, dickbäuchigen und nach Wodka stinkenden Sibirier deutschstämmiger Herkunft in einer rot beplüschten Wohnung in Berlin Dahlem. Er betonte ausgiebig, dass es zu Sexualkontakten zwischen uns beiden nicht gekommen sein könne, da er gar nicht mehr in der Lage wäre zu irgendwelchen zwischenkörperlichen Aktionen. Wir tranken einen heißen Tee, und ich verließ den einstigen russischen Starbariton mit Kater und Mundgeruch. Sergej war übrigens im Bette einer 20-jährigen dunkelhaarigen Dame mit Beinen bis zu den Ohren aufgewacht und noch drei Tage liegen geblieben.
    Dazwischen arbeitete ich.
     
    Eines Abends schrillte im Hause Brügge das Telefon, die Kinder saßen vor dem Fernseher, und Amalie mühte sich bei einer alten Disneyverfilmung nicht einzuschlafen. Jugendliche besitzen ja einen anderen Emotionspegel als Kleinkinder. Für Amalie ist das Gesinge Schneewittchens im Tanze mit den herzig kleinen Tieren des Waldes eine Groteske. Für Konrad dagegen ein Grund, beim Mitträllern der Melodie, die Lautstärke seines Gesangsorgans auszutesten. „Konrad, nicht so laut, das tut den Ohren weh!“ Das Telefon schrillte noch immer.
    „Ja, bitte.“
    „Hallo Amalie, ist Rasmus da?“
    „Entschuldigung, hier spricht nicht Amalie, aber Herr Brügge ist nicht im Haus. Kann ich etwas ausrichten?“, ich hörte mich an wie ein Dienstmädchen im viktorianischen England.
    „Bitte richten Sie doch Rasmus aus, dass ich nun doch nach Berlin komme und von Donnerstag bis Sonntag gerne bei ihm nächtigen werde.“
    „Wer spricht denn dort bitte?“
    „Teilen Sie ihm mit, Christoph hat angerufen. Schönen Tag noch.“
    Dann wurde aufgelegt. Christoph, Christoph, Christoph. Mein Herz raste wie die Autos auf dem Nürburgring. Ich würde ihn wiedersehen. Donnerstag war mein Tag, und Donnerstag wäre morgen.
     
    Der alte Rasmus kam an jenem Abend einmal pünktlich nach Hause.
    „Ich bleibe morgen mal daheim, etwas faulenzen. Außerdem will ich mal wieder was mit den Kindern unternehmen. Sie brauchen morgen nicht zu kommen Antonia.“
    Ich, Donnerstag zu Hause bleiben, auf gar keinen Fall. Ich widersprach heftig.
    Nathan hat ein kleines Problem mit der deutschen Sprache, Konrad pullert noch immer ein und braucht zur Zeit ganz viel Liebe, und Amalie... bei Amalie fiel mir gar nichts ein. Aber egal. Das sollte ausreichen. Ich musste definitiv meiner Arbeit nachgehen, sogar am Wochenende würde ich hier sein können. Denn vielleicht hätte er gar keine Zeit, da Christoph zu Besuch käme. Und wer solle dann die Kinder hüten? Rasmus Brügge grinste mich an.
    „Ach so, ja stimmt, hatte ich ganz vergessen, Christoph wollte ja eventuell kommen, mein lieber Freund und Kupferstecher. Ein netter Bursche, nicht?“, Rasmus grinste noch immer. Seine roten Bartzotteln leuchteten im untergehenden Licht der Sonne, und seine Haare standen ein wenig ab, so dass es mir schien, als griene mir der Leibhaftige ins Antlitz.
    „Klar Antonia, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie die nächsten Tage hier wären. Ziehen Sie doch einfach solange ins Gästezimmer. Ach nein, das geht ja nicht. Da schläft ja Christoph. (Grins!) Schlafen Sie bei Konrad, und der schläft mit Nathan in dessen Bett. Damit kommen die schon mal klar. Ach übrigens, ich arbeite für ein paar Tage zu Hause, hinten im Schuppen. Und machen Sie sich Gedanken über Amalies Geburtstag, der ist übernächstes Wochenende.“
    Der Teufel drehte sich auf dem Absatz um, und ich zog mir meine Strickjacke über, mit einem glückseligen Gedanken an den morgigen Tag, doch auch mit einem leichten Duft von Schwefel in der Nase.
     

7. Kapitel - Party goes on
     
    Ich hatte meinen Weekender mit einem sündigen Kleidchen, für ein Kindermädchen eher unangebracht, vollgepackt. Dann wollte ich mich gerade duschen, als Tom anrief, um mir mitzuteilen, dass er seine letzte Prüfung bravourös bestanden hätte, er kommendes Wochenende für acht Tage mit Maja in meiner Wohnung verweilen würde (Anzahlung wäre ja bereits vor Wochen erfolgt) und der Mitteilung, dass er für drei Monate mit seiner Liebsten durch die Welt gurken wollte. Auszeit. Ich wollte ihn vor den

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