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Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition)

Titel: Traummann mit falschen Absichten? (SANDRINE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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war es die Sache wert gewesen.
     
     
    Tage vergingen, ohne dass Roger sich wieder meldete. Vicky wurde immer unruhiger. Was war, wenn er sich die ganze Sache doch wieder anders überlegt hatte?
    „Ich glaube, ich muss noch einmal anrufen“, meinte Vicky eines Morgens, als sie mit Rhys und ihrem Vater beim Frühstück saß. „Ich finde es merkwürdig, dass Roger sich nicht mehr rührt.“
    Rhys träufelte Sirup über seine Pancakes. „Er wird schon noch von sich hören lassen“, meinte er gelassen. „Reichst du mir bitte mal die Milch? Der Kaffee ist heute so stark, dass der Löffel drin stehen bleibt.“
    Vicky schaute ihn ärgerlich an. Sie brachte ein ernstes Thema zur Sprache, und ihr Bruder machte sich Gedanken darüber, ob der Kaffee heute stärker war als sonst!
    „Ich finde auch, dass es nicht nötig ist, Roger an sein Versprechen zu erinnern“, ließ sich nun auch ihr Vater seelenru hig vernehmen. „Rhys, gib mir bitte auch noch etwas Milch.“
    Vicky blickte verblüfft von einem zum anderen, sagte aber nichts mehr. Missmutig rührte sie in ihrer Tasse. Woher nahmen die beiden plötzlich diese Ruhe und Gelassenheit, während sie die Ungewissheit kaum mehr länger ertragen konnte? War sie plötzlich die Einzige, die sich um die Zukunft des Camps Gedanken machte? Lustlos stocherte sie auf ihrem Teller herum. Kurz darauf verließ sie die Küche, ohne noch ein weiteres Wort mit ihrem Vater oder ihrem Bruder gewechselt zu haben.
     
     
    „Vicky, hättest du ein wenig Zeit?“, rief Sarah von der Rezeption her, als Vicky am Nachmittag von dem üblichen Ausritt zurückgekommen war. „Ich hatte ganz übersehen, dass heute Nachmittag ein Gast ankommt. Könntest du wohl rasch das Cottage Nr. 8 fertig machen?“
    „Okay, mache ich. Aber sonst ist doch alles für den Gast vorbereitet?“
    „Natürlich“, versicherte Sarah. „Rhys ist schon unterwegs, um ihn abzuholen. Ich hatte nur ganz vergessen, nach dem Cottage zu sehen.“
    Etwas widerstrebend machte Vicky sich auf den Weg. Cottage Nr. 8, dort hatte Roger gewohnt! Dort hatte er sie geküsst, gestreichelt, geliebt, dort hatten sie Stunden voller Lust und Leidenschaft verbracht. Bisher hatte sie vermieden, dorthin zu gehen, wo sie alles noch viel mehr an Roger erinnerte, doch was hatte es für einen Sinn, die Erinnerungen zu verdrängen? Man musste sich mit ihnen auseinandersetzen, um endlich vergessen zu können.
    An der Tür hielt Vicky kurz inne. Energisch trat sie dann über die Schwelle und öffnete die Fenster, um zu lüften. Sie überprüfte, ob noch alles an Geschirr da war und räumte frische Handtücher in den Schrank. Bei allem, was sie tat, wurde sie schmerzlich an die schöne Zeit mit Roger erinnert. Wie oft hatte sie die Nacht in seiner Hütte verbracht, wie oft hatten sie sich auf dem Bett dort drüben geliebt, wie oft hatten sie hier gesessen, sich unterhalten und Wein getrunken. Schluss jetzt!, dachte Vicky gequält und ballte die Fäuste, doch sie konnte nicht verhindern, dass ihr die Augen feucht wurden. Ärgerlich wischte sie die Tränen mit dem Handrücken fort.
    Ein Geräusch an der Tür ließ sie herumfahren. Mit offenem Mund starrte sie Roger an, der gerade die Hütte betrat und seinen Rucksack neben der Tür absetzte.
    „Du?“, stieß sie aus. „Wo kommst du denn jetzt her?“
    Die widersprüchlichsten Empfindungen kämpften in ihrem Inneren. Da war die Freude, ihn wiederzusehen, die Erleichterung zu wissen, dass er sie nicht im Stich ließ, aber auch die Angst, wieder völlig den Verstand zu verlieren, wenn er auch nur noch einen Schritt näher kam.
    „Vom Landeplatz. Rhys hat mich abgeholt“, erklärte er lächelnd, während er den Reißverschluss seines Rucksacks aufzog und eine Weinflasche zutage förderte. Er kam damit auf Vicky zu und nahm ihr das Staubtuch weg, das sie in der Hand hielt. „Du weinst ja, Liebes?“ Bevor Vicky sich versah, hatte er ihr die Tränen fortgeküsst. Dann löste er sich abrupt von ihr, stellte die Weinflasche auf den Tisch und holte einen Korkenzieher und zwei Gläser.
    Vicky löste sich nur langsam aus ihrer Erstarrung. Natürlich hatte sie damit gerechnet, dass Roger irgendwann im Camp auftauchen würde, aber doch nicht, ohne dass sie vorgewarnt war! Warum zum Teufel hatte Rhys ihr nicht gesagt, wen er in Sandspit abholte?
    „Roger, ich hatte doch ausdrücklich betont, dass unsere Beziehung nur noch rein geschäftlich sein wird“, erinnerte sie ihn, bemüht, ihrer Stimme einen festen

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