Traummann mit Vergangenheit
zerrissen zwischen dem Wunsch, diesen Moment auszudehnen, und dem verzweifelten Bedürfnis, in sie einzudringen.
Stephen holte Luft und zwang sich, sein eigenes Verlangen unter Kontrolle zu behalten. Stattdessen wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Noras köstlichem Körper zu und den Lustgefühlen, die er ihr verschaffen konnte.
Nora zitterte und rief seinen Namen. Immer noch wuchs ihre Anspannung. Mit seiner freien Hand griff er nach oben und strich über ihre aufgerichteten Brustspitzen.
Sie schrie auf.
Ihre Beine bebten, sie klammerte sich an seinem Kopf fest, hielt ihn an sich gedrückt. Während die Lust sie durchströmte, durchfuhr ihn ein Gefühl ungeheurer Befriedigung.
Schließlich verebbte ihre entfesselte Leidenschaft, und er richtete sich auf. Nora streckte die Beine aus, bis ihre Füße den Boden berührten. Sie öffnete die Augen und lächelte ihn an.
Stephen stand auf und zog sie auf die Füße. Er wollte sie zu sehr, um zu warten, bis sie im Schlafzimmer waren. Schnell nahm er den Teller vom Tisch und stellte ihn auf den Stuhl, den sie gerade verlassen hatte. Dann drängte er Nora auf die Tischplatte, öffnete seine Jeans und streifte ein Kondom über.
„Du ziehst nicht mal deine Hosen aus?“, neckte sie ihn, noch während sie ihn in sich aufnahm.
„Keine Zeit“, keuchte er und drang in sie ein.
Nora öffnete den Mund, um noch etwas zu sagen. Aber sie erschauerte, ehe sie ein Wort herausbrachte. Sie klammerte sich an ihn und zitterte, nahm ihn tief in sich auf, bis er sich ihr nur noch hingeben konnte.
Zwei weitere schnelle Stöße trieben ihn über die Schwelle. Druck baute sich in ihm auf und löste sich wieder, als ein reines Lustgefühl ihn durchströmte. Jetzt war er derjenige, der sich an ihr festklammerte. Er atmete ihren Duft ein, genoss die Vollkommenheit ihres Liebespiels.
Sie umarmten sich innig, während ihr Atem allmählich ruhiger ging. Schließlich lehnte sich Nora ein Stück zurück und lächelte. „Ich werde diesen Tisch nie wieder ansehen können, ohne daran zu denken, was wir gerade getan haben.“
Stephen grinste. „Okay, nächstes Mal versuchen wir, es ins Schlafzimmer zu schaffen.“
Während er sprach, löste er sich von ihr. Er griff nach unten, um dafür zu sorgen, dass das Kondom nicht verrutschte. Sein Blick folgte seiner Hand, und er sah, dass die dünne Haut des Verhütungsmittels ihn nicht wie vorgesehen bedeckte. Ein langer Riss hatte das Kondom der Länge nach beinahe in zwei Hälften zerfetzt.
„Es ist gerissen“, sagte Nora. Sie klang entsetzt.
Stephen unterdrückte ein Stöhnen. Verdammt! Die möglichen Folgen waren ihnen beiden ganz offensichtlich bewusst. Er befahl sich, nicht in Panik zu geraten.
„Es ist alles in Ordnung“, sagte er gelassen. „Gesundheitlich stelle ich keinerlei Risiko für dich dar. Und wegen der Schwangerschaft – das ist höchst unwahrscheinlich.“
„Ich weiß.“ Ihre Worte klangen kleinlaut. Sie glitt vom Tisch und griff nach ihrem Bademantel. „Es ist bestimmt alles in Ordnung. Das war nur etwas unerwartet.“
„Allerdings.“
Stephen entsorgte das Kondom und musste unwillkürlich daran denken, was damals mit Courtney passiert war. Sie war rasend vor Zorn gewesen, als sie gemerkt hatte, dass sie wegen ihrer anstrengenden Arbeitszeiten die Pille vergessen hatte. Ihre Wut hatte sich noch gesteigert, als sie gemerkt hatte, dass sie schwanger war. Courtney hatte eine Abtreibung gewollt. Aber er hatte sie angefleht, das Baby zu behalten. Weil er in seiner Selbstsucht ein Kind haben wollte. Am Ende hatte sie nachgegeben. Und deswegen war sie gestorben. Es war alles seine Schuld.
Er konnte das Ganze nicht noch einmal durchmachen: eine ungewollte Schwangerschaft und eine werdende Mutter, die keine sein wollte. Also durfte Nora einfach nicht schwanger sein.
Stephen drehte sich zu ihr um und sah ihr in die Augen. Sie lehnte an der Theke, der Bademantel verbarg ihren Körper. Sie hatte die Hände in den Taschen versteckt und sah auf den Boden.
„Wo bist du gerade in deinem Zyklus?“, fragte er.
„Ich kriege ganz bald meine Tage. Wenn schon so etwas passieren muss, dann ist das wohl der sicherste Zeitpunkt dafür.“ Sie hob den Kopf und sah ihn an. „Hör mal, Stephen, es ist spät, und das hat mir gerade ziemlich die Stimmung vermiest. Warum fährst du nicht nach Hause, und wir unterhalten uns ein andermal?“
Einerseits wollte er ihr widersprechen. Andererseits spürte er, dass sie recht hatte.
„Bist
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