Traummann mit Vergangenheit
miteinander umgehen und uns respektieren. Ich glaube, das könnten wir hinbekommen, oder?“
Sie nickte, weil sie nicht sprechen konnte. Nicht, wenn er sie so berührte. Einfach nur seinen Daumen so auf ihrem Mund zu spüren, brachte sie zum Erzittern, bis tief unter die Haut.
„Du hast etwas ausgelassen“, sagte sie. „Neben unserer Zuneigung und unserem Respekt gibt es auch noch den Faktor Sex.“
Er grinste. „Ich gehe davon aus, dass dieser Aspekt unserer Ehe eine Wucht wird.“
Seine Worte hätten ihr gefallen sollen, aber das taten sie nicht. Sie wollte mehr. Sie wollte alles. Nora schloss die Augen und versuchte nachzudenken. Für sie ging es gerade um alles. Sie war von diesem Mann schwanger, und er wollte sie offenbar so lange belagern, bis sie nachgab.
„Sag Ja“, drängte er sie.
Sie schaute ihn an. „Wenn du mich verlässt, dann kannst du aber was erleben. Das sag ich dir.“
„Etwas anderes würde ich auch gar nicht erwarten. Sag Ja.“
Sie zögerte. Er würde ihr das Herz brechen. Und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.
„Bis nach Jacks und Katies Hochzeit nächste Woche will ich aber nichts erzählen oder unternehmen. Ich will ihnen ihren besonderen Tag nicht nehmen.“
„Ist das ein Ja?“
Sie nickte langsam. „Ja, Stephen, ich werde dich heiraten.“
Er schlang die Arme um sie und zog sie an sich. Nora schmiegte sich eng an seine vertraute starke Brust und genoss das wunderbare Gefühl, ihm nahe zu sein. Er nahm ihre Hand in seine und streichelte zart ihre Finger. „Was schwebt dir in Zusammenhang mit der Hochzeit vor? Etwas Feierliches? Wir haben wenig Zeit, bis die Leute sich die Wahrheit zusammenreimen werden.“
Eine Hochzeit! Über die Details hatte Nora überhaupt noch nicht gedacht. „Nichts Großes“, sagte sie. Das könnte sie nicht verkraften. „Lass uns nach Jacks und Katies Feier nach Las Vegas fliegen. Das wäre das Einfachste. Wir können dann allen Bescheid sagen, wenn wir zurück sind.“
„Guter Plan.“
Stephen wirkte erfreut – wahrscheinlich, weil er alles bekam, was er wollte. Aber wie stand es mit ihr? Was wollte sie?
„Werden wir dann eine Beziehung führen, wie du sie mir von Anfang an angeboten hast?“, fragte sie. „Eine Freundschaft mit Sexbonus, nur dass wir auch noch verheiratet sind und ein gemeinsames Kind haben?“
„Was sonst? Meinst du nicht, dass alles andere die Situation unnötig verkompliziert?“
„Da hast du natürlich recht“, sagte Nora und schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. Aber für sie sah die Zukunft kalt und leer aus. Unter einem Dach mit einem Mann, den sie liebte, der aber ihre Liebe nie erwidern würde.
13. KAPITEL
Musik und Gelächter erfüllte das Wohnzimmer der Darbys. Wenigstens war die Hochzeit perfekt gelaufen. Ein Frühlingssturm hatte die für elf Uhr geplante Zeremonie unter freiem Himmel unmöglich gemacht. Aber Hattie war für den Notfall gerüstet. Die Möbel wurden aus dem Wohnzimmer in die Garage gestellt, damit sie genug Platz für die Feierlichkeiten hatten. Girlanden duftender Blumen rahmten die Fenster, und weiße Tücher schmückten den Mittelgang.
Nora lächelte, als sie sich daran erinnerte, wie glücklich ihr Bruder ausgesehen hatte, als er Katie zur Frau genommen hatte. Shane, Katies Sohn, hatte vor Freude gestrahlt bei dem Gedanken, jetzt endlich einen Vater zu haben.
„Was denkst du gerade?“, fragte Stephen und legte eine Hand an ihre Taille.
„Dass meine Mutter fantastische Arbeit geleistet hat, hier alles in so kurzer Zeit herzurichten.“ Sie lehnte sich bei ihm an, dankbar für seine körperliche und emotionale Unterstützung.
„Ich bin beeindruckt“, flüsterte Stephen ihr ins Ohr. „Alles ist so wunderbar hergerichtet, als ob es von Anfang an so geplant gewesen wäre.“
Nora nickte zustimmend. Dann drehte sie sich um und beobachtete, wie ihre Mutter sich mit den Gästen unterhielt und darauf achtete, dass alles glattlief. Hattie blieb bei ihrer neuen Schwiegertochter stehen, und die beiden Frauen lachten zusammen. Von der anderen Seite des Raumes aus betrachtete Jack seine Braut. Liebe leuchtete in seinen Augen.
Nora versuchte sich an all dem zu freuen. Aber so sehr sie ihrem Bruder alles Glück dieser Erde wünschte, so sehr graute es ihr vor dem Empfang, der auf die Trauung folgen würde. Die Darbys und die Fitzgeralds im selben Haus – das würde jeden normalen Menschen nervös machen.
Stephen drückte sie fest an sich. „Ich habe den Feind schon
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