Traummann mit Vergangenheit
was sie von ihm wollte, zog sie seine Hand von ihrem Bauch an ihre Brust. „Küss mich“, flüsterte sie.
Die Berührung ihrer weichen Haut und ihr verführerischer Mund waren zu viel für Stephen. Sofort vergaß er alles, was ihm eben noch durch den Kopf gegangen war.
14. KAPITEL
„Bist du sauer?“, fragte Nora ihre Mutter am folgenden Montagmorgen.
Sie hatte Hattie angerufen, sobald sie aus Las Vegas zurückgekommen waren, und ihre Mutter hatte sich gleich am frühen Morgen mit ihr im Geschäft getroffen.
Hattie saß auf einem der Stühle im Wartebereich. Sie warf ihrer Tochter einen Blick zu. „Nein, überhaupt nicht.“
Nora glaubte ihr, aber sie fühlte sich trotzdem gezwungen, ihre Beweggründe für die Blitzhochzeit zu erklären. „Wir haben gewusst, dass wir schnell handeln müssen, vor allem wegen des Babys. Und ich wollte Jack und Katie den Tag nicht kaputtmachen.“
„Aber natürlich nicht.“ Ihre Mutter schenkte ihr einen liebevollen Blick. „Du hast zwar vielleicht den Ruf, eine Kratzbürste zu sein, bist aber in Wirklichkeit eine sehr weichherzige Frau. Ich freue mich, dass ihr euch entschlossen habt, zu heiraten. Meiner Meinung nach habt ihr genau das Richtige getan. Allerdings frage ich mich, ob es auch das ist, was du willst.“
Nora drehte den Diamantring an ihrer Hand hin und her. Er fühlte sich immer noch fremd an.
Aber verheiratet zu sein, war schließlich ebenfalls noch ungewohnt für sie.
„Ich bin mir nicht sicher“, gab sie zu. „Ich weiß nur, dass ich dieses Baby bekommen will.“
„Das wirst du ja auch.“
Nora lächelte ihre Mutter an. „Ja, aber da gibt es noch diesen über 1,80 großen Mann, der unbedingt mit von der Partie sein will. Und über den bin ich mir noch nicht im Klaren.“
Hattie nahm die Hand ihrer Tochter und musterte den Diamantring.
„Liebe ist eine kniffelige Angelegenheit“, erklärte Hattie und drückte ihre Finger, bevor sie die Hand losließ. „Unsere Herzen hören unserem Verstand nicht immer zu. Manchmal ist das ein ganz schöner Kampf. Tu, was das Beste für dein Baby ist. Und was das Beste für dich ist, Nora. Du trägst auch Verantwortung dir selbst gegenüber.“
„Ich weiß.“ Sie überdachte die Worte ihrer Mutter. „Im Augenblick ist es wohl am besten, mich auf die Ehe mit Stephen einzulassen, glaube ich.“
„Das denke ich auch. Also gib ihm die Chance, ein guter Ehemann zu sein. Ich weiß ein bisschen über seine Vergangenheit Bescheid – dass er schon einmal verheiratet war.“
Nora war überrascht. „Das hat er dir gesagt?“
„Ja. Als er angefangen hat, mich zu behandeln.“ Ihre Mutter zuckte die Achseln. „Nach meinem Unfall habe ich mir selbst leid getan. Ich glaube, er hat mir davon erzählt, um mich aus meinem Selbstmitleid rauszuholen.“ Sie berührte den Arm ihrer Tochter. „Es dauert bestimmt noch eine Weile, bis er sich wieder daran gewöhnt, in einer Partnerschaft zu leben. Gib ihm Zeit. Er hat dir und dem Baby eine Menge zu geben.“
Nora wusste, dass die Ratschläge ihrer Mutter sinnvoll waren. Aber sie wusste nicht, wie sie damit leben sollte, die zweite Wahl zu sein. Schlimmer noch: In einem Wettkampf zwischen ihr und Courtney würde sie niemals gewinnen. Wenn Courtney nicht gestorben wäre, dann wäre Stephen immer noch glücklich mit ihr verheiratet.
Ihre Mutter öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Aber noch ehe sie ein Wort herausbrachte, flog die Vordertür des Geschäfts auf, und ein halbes Dutzend Frauen stürmten den Wartebereich: Jill und Kathy an der Spitze, gefolgt von einigen Kundinnen. Mrs. Arnold, Mrs. Gelson und sogar Myrna Nelson standen da und strahlten sie an.
„Da haben Sie sich aber wirklich einen Schatz geangelt“, beharrte Mrs. McDirmity. „Stephen liebt Sie sehr. Das sieht doch jeder.“
Nora lächelte, aber sie sagte nichts. Schließlich kannte sie die Wahrheit.
Stephen trug seinen Kaffee ins Wohnzimmer und suchte sich den Sessel mit den wenigsten Kissen aus. Seit zwei Wochen wohnte er jetzt in Noras Haus. Er stellte seinen Kaffee auf den Sofatisch, dann öffnete er den Ordner, den er mitgebracht hatte.
„Wir müssen uns bald für ein Haus entscheiden“, sagte er.
Nora schaute kaum von dem dicken Katalog mit Babysachen auf, den sie gerade durchblätterte. „Wir haben uns noch auf keine Namen geeinigt.“
„Ich glaube, das Haus ist momentan dringender“, erklärte er. „Das Baby kommt erst in über sieben Monaten. Aber wenn wir ein Haus bauen wollen,
Weitere Kostenlose Bücher