Traummann mit Vergangenheit
Nora die Worte ausgesprochen hatte, wusste er, was er wollte.
Er sehnte sich verzweifelt danach, dass sie mehr für ihn empfand. Er wünschte sich, dass Nora ihm ihr Herz schenken würde – bedingungslos und ganz und gar.
„Glaubst du das wirklich? Dass ich eine Ehe ohne Liebe will?“, fragte er.
„Du hast deine Meinung von Anfang an sehr deutlich gemacht.“
„Liebe ist schwierig“, gab er zu.
„Wegen deiner verstorbenen Frau.“
Stephen nickte. „Ich habe einige Probleme, was Courtney angeht, die ich noch nicht verarbeitet habe. Ich habe sie geliebt, und sie ist gestorben.“
Nora fixierte sein Gesicht. „Und was bedeutet das? Dass du niemanden anderes mehr lieben darfst?“
„So etwas in der Art.“ Er dachte darüber nach, ihr zu erzählen, was passiert war, als Courtney starb. Aber er befürchtete, dass sie es nicht verstehen würde. „Das bedeutet allerdings nicht, dass wir nicht wichtig füreinander sein können.“
„Oh, wie gefühlvoll! Wow. Jetzt fühle ich mich aber wie etwas ganz Besonderes.“
Ich mache alles nur noch schlimmer, dachte Stephen. Aber er wusste nicht, wie er das hier wieder hinbiegen sollte. „Was willst du von mir hören?“
„Gar nichts. Sag mir nur die Wahrheit. Aber genau das tust du ja. Ich weiß das wirklich zu würdigen. Ich bin völlig begeistert davon, mit einem Mann verheiratet zu sein, der nicht erwartet, dass ich ihn liebe.“
„Wenn du möchtest, darfst du das gerne tun“, sagte er. Dabei fühlte er sich sofort unbehaglich. „Du unterliegst ja nicht den gleichen Beschränkungen wie ich.“
Noras Augen weiteten sich. „Lass mich mal sehen, ob ich das richtig verstanden habe: Du wirst mich wegen deiner verstorbenen Frau nicht lieben. Aber wäre es nicht großartig, wenn ich mich trotzdem in dich verlieben würde? Sag mal – spinnst du?“
Er kam einen Schritt auf sie zu. „Nora, so habe ich das nicht gemeint.“
„Doch, das hast du. Und ich kann dir auch keine echten Vorwürfe machen. Schließlich warst du mal mit der ach so wunderbaren Courtney verheiratet. Ich bin nur irgendeine Frau, die du geheiratet hast und die dein Baby bekommt. Niemand von Bedeutung.“
Stephen konnte den Schmerz in ihren Augen sehen, und er hörte den Zorn in ihrer Stimme.
„Es tut mir leid“, sagte er, wobei er sich nicht sicher war, was sie eigentlich verletzt hatte. Ich habe keine andere Wahl, als Courtney zu lieben. Kannst du das nicht verste hen?
„Es tut dir leid? Das hilft herzlich wenig. Du erwartest von mir, dass ich den Rest meines Lebens damit verbringe, die zweite Wahl zu sein. Also, das kannst du vergessen. Ich habe keinerlei Interesse daran, niemals gut genug zu sein.“
„Du bist nicht die zweite Wahl. Warum denkst du so etwas?“
Sie starrte ihn an. „Weil du das jedes Mal gesagt hast, wenn du mir erklärt hast, dass du mich nicht lieben kannst.“
Nora drehte sich um und ging zum Schlafzimmer. „Komm mir nicht nach, versuche nicht, mit mir zu sprechen. Meine emotional instabilen Hormone und ich wollen im Augenblick nichts mit dir zu tun haben.“
„Aber wir müssen reden.“
„Nein, das müssen wir nicht.“ Sie knallte die Schlafzimmertür zu und ließ ihn im Wohnzimmer stehen, verwirrt und allein.
15. KAPITEL
Wenn es eine Möglichkeit für Nora gegeben hätte, am nächsten Morgen die Zeit zurückzudrehen, sie hätte ihre Seele dafür verkauft. Sie hatte nie vorgehabt, ihm zu sagen, dass sie nicht die zweite Wahl nach Courtney sein wollte. Und er hätte ganz sicher nicht wissen sollen, dass sie von ihm geliebt werden wollte.
Sie ging in die Küche und machte das Licht an. Es war früh, gerade kurz nach sechs Uhr, und Stephen schlief noch. Er war erst lange nach Mitternacht zu ihr ins Bett gekommen.
Jetzt machte sie die Kaffeemaschine an und setzte Wasser für ihren Kräutertee auf. Ihr Leben war so verwirrend. Sie würde gerne alles auf ihre wild gewordenen Hormone schieben. Aber sie wusste, dass es um mehr ging. Sie hatte einen Mann geheiratet, den sie liebte, obwohl sie wusste, dass er sie nicht liebte. Sie hatte sich sogar eingeredet, sie würde es verstehen, wenn er sie niemals lieben würde. Sie hatte geglaubt, dass ihr das recht war. Aber jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher.
„Guten Morgen.“
Sie drehte sich um und erblickte Stephen, der in der Küchentür stand. Er war gerade erst aufgewacht, und sein Haar war noch zerzaust.
„Hi“, sagte sie leise. Dann nickte sie in Richtung Kaffeemaschine. „Das sollte in
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