Traummann mit Vergangenheit
sollten wir gleich damit anfangen.“
Sie sah ihn an und lächelte. „Was? Du willst aus meinem Haus ausziehen? Ich dachte, du hast gesagt, dass du auf Rüschen stehst.“
Nein, dachte er. Ich stehe auf dich. Er schüttelte sein Verlangen ab und ignorierte den Druck in seiner Leistengegend. „Wir müssen uns beeilen, was das Haus angeht. Obwohl ich die Rüschen und die Spitzen hier wirklich ganz toll finde. Aber dein Haus ist einfach zu klein.“ Er hielt zwei Flyer hoch. Auf beiden war ein Haus abgebildet, das ihnen gefallen hatte. „Such dir eins aus.“
„Die sind beide in Ordnung.“ Nora blätterte eine Seite um, dann hielt sie den Atem an.
„Ich will aber nicht, dass du in einem Haus lebst, das ‚in Ordnung‘ ist. Ich will, dass du es liebst. Gibt es eins, das dir besser gefallen hat, oder …“
Er erstarrte. Nora schniefte, eine Träne lief ihr über die Wange.
„Liebling, was ist denn los?“, fragte er. Sofort ging er zu ihr und nahm sie in den Arm.
„N-nichts. Nur das da.“
Sie hielt ihm den Katalog hin. Die aufgeschlagenen Seiten zeigten ein Babyzimmer mit einem flauschigen Teddybär-Mobile über dem Bettchen.
Stephen verstand nicht, was los war. „Warum bringt dich das zum Weinen?“
„Es ist so n-niedlich.“
Die Worte sprudelten nur so aus ihr heraus. Er hielt sie eng an sich gedrückt, als ihm klar wurde, dass es sich um eine der Auswirkungen ihrer Schwangerschaft handelte. Ihr Körper wurde mit Hormonen förmlich überschwemmt.
„Alles in Ordnung“, murmelte er. „Bald fühlst du dich besser. Die körpereigenen Chemikalien sorgen im Augenblick dafür, dass du emotional instabil bist. Aber das vergeht wieder.“
Sie zuckte zurück. „Emotional instabil?“
„Das war ein bisschen krass ausgedrückt“, sagte er. So schnell wie möglich machte er einen Rückzieher. „In den ersten drei Monate verändert sich dein Körper sehr stark. Das drückt sich auf ganz unterschiedliche Arten aus.“
Ihr Blick verengte sich. „Glaub ja nicht, dass dein Doktor-Geschwafel dir aus der Patsche hilft. Du hast ‚emotional instabil‘ gesagt.“
Weil er keine Ahnung hatte, wie er die Situation noch retten könnte, murmelte Stephen so demütig wie möglich: „Ja, meine Liebe.“ Dann zog er sie wieder in seine Arme.
Widerwillig ließ sie es über sich ergehen. Aber nach und nach entspannte sie sich. Er streichelte ihr langes Haar. „Warum weigerst du dich, dich für ein Haus zu entscheiden? Liegt es daran, dass du dich endgültig für ein neues Leben entscheidest, wenn du hier ausziehst? Und du fühlst dich nicht wohl bei dem Gedanken?“
Nora seufzte. „Mit deiner Einfühlsamkeit komme ich auch nicht so unbedingt klar.“
Er lachte leise. „Okay. Ich versuche, mir das in Zukunft zu verkneifen.“ Er küsste ihre Schläfe. „Wir können ja mit dem Haus noch warten, bis du dich mit dem Gedanken angefreundet hast.“
Als er den süßen Duft ihres Körpers einatmete, wusste er, dass er sie wieder wollte. Allerdings war er sich nicht sicher, ob sie jetzt bereit wäre, mit ihm zu schlafen, wenn ihre Gefühle so bloß lagen.
Als sie schniefte, merkte er, dass sie wieder weinte.
„Was ist los?“, fragte er.
„Nichts.“ Nora hob den Kopf und schaute ihn an. Tränen glitzerten in ihren Augen. „Du bist bloß einfach wirklich nett. Ich hasse das. Ich hasse es, weinerlich zu werden, wenn ich nur einen Katalog anschaue. Ich hasse es, dass du so leicht durchschaut hast, wie schwer es mir fällt, hier wegzuziehen.“
„Wenigstens hasst du mich nicht.“
Sie funkelte ihn an. „Fordere dein Glück nicht heraus!“
Stephen konnte nicht anders, er musste lachen. „Wie ich schon mal gesagt habe, Nora. Mit dir wird es niemals langweilig. Deine Hormone beruhigen sich schon wieder, und dann wirst du nicht mehr so emotional sein. Mach dir keine Gedanken.“
Sie schubste ihn weg. „Das ist ja wirklich interessant. Gefühle sind also erlaubt, solange sie durch das Baby hervorgerufen werden.“
„Wovon redest du eigentlich gerade?“, fragte er und gab sich Mühe, so ruhig und sachlich wie möglich zu klingen.
Sie sprang auf und stemmte die Hände in die Hüften. „Mach dir keine Sorgen. Ich werde mich schon nicht in dich verlieben. Ich bin vielleicht keine Ärztin, so wie Courtney. Aber ich bin nicht dumm.“
Er fühlte sich, als hätte sie ihm ins Gesicht geschlagen. Bis zu diesem Moment hatte er keine Sekunde daran gedacht, dass sie sich ineinander verlieben könnten. Aber sobald
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