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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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Jim, den Portier, grüßte und den Aufzug in den zweiten Stock nahm, in dem Buchhaltung und Verwaltung untergebracht waren. Die Makler und Entwickler hatten das Stockwerk über ihnen, im Atrium war der Fußboden jedoch aus Glas, sodass man immer sehen konnte, wer schon im Haus war. Sie erreichte ihren Schreibtisch und nickte den Kollegen zu, stellte dann aber mit Schrecken fest, dass sie zum 9.30Uhr-Meeting zu spät kommen würde, bei dem sie Protokoll führen sollte, zu dem Treffen, bei dem Graeme mit den Angestellten der unteren Hierarchie über die Ergebnisse der Aufsichtsratssitzung sprechen würde. Sie fluchte leise. Warum hatte er es denn nicht wenigstens erwähnt, um sie daran zu erinnern? Genervt griff sie nach ihrem Laptop und rannte in Richtung Treppe.
    Im Konferenzraum saßen die leitenden Makler bereits rund um den Glastisch und frotzelten herum. Sie schauten wenig interessiert hoch, als Issy zur Tür hereinkam und eine Entschuldigung murmelte. Graeme sah stinkwütend aus. Na ja, das war schließlich seine Schuld, dachte Issy aufmüpfig. Wenn sie nicht seinetwegen durch die Fluten hätte stapfen müssen, wäre sie pünktlich gewesen.
    » Gestern spät geworden?«, stichelte Billy Fanshawe, einer der jüngsten, scharfzüngigsten Makler, der sich für unwiderstehlich hielt. Leider schien diese Arroganz auf Frauen tatsächlich eine gewisse Wirkung zu haben.
    Mit zusammengekniffenen Lippen lächelte Issy in seine Richtung und setzte sich, ohne sich einen Kaffee zu nehmen, obwohl sie dringend einen brauchte. Sie ließ sich neben Callie Mehta nieder, die als Leiterin der Personalabteilung als einzige Frau eine führende Position bei Kalinga Deniki innehatte. Wie immer war sie perfekt gestylt und sah aus, als gehe sie das alles gar nichts an.
    » Richtig«, murmelte Graeme und räusperte sich. » Nachdem wir nun endlich alle da sind, können wir ja anfangen, denke ich.«
    Issy spürte, dass sie knallrot wurde. Sie erwartete von Graeme ja keine Sonderbehandlung bei der Arbeit, aber auf ihr herumhacken musste er deshalb trotzdem nicht. Zum Glück war der fiese Seitenhieb niemandem aufgefallen.
    » Ich habe gestern mit den Partnern gesprochen«, erklärte Graeme. KD war ein internationaler holländischer Multikonzern mit Filialen in den meisten größeren Städten der Welt. Einige der Partner hatten ihr Büro in London, verbrachten aber die meiste Zeit im Flugzeug, weil sie ständig unterwegs waren und neue Objekte unter die Lupe nahmen. Das waren mächtige Männer, die man nur schwer zu fassen bekam. Jetzt nahm jeder Haltung an und hörte aufmerksam zu.
    » Wie Sie alle wissen, ist das letzte Jahr nicht besonders gut gelaufen…«
    » Für mich schon«, warf Billy mit dem zufriedenen Gesichtsausdruck eines Mannes ein, der gerade seinen ersten Porsche gekauft hat. Issy beschloss, diesen Kommentar nicht mitzuschreiben.
    » In den USA und im Mittleren Osten mussten wir eine herbe Schlappe einstecken. Das restliche Europa hält sich tapfer, ebenso wie Fernost, aber selbst so…«
    Jetzt waren alle ganz Ohr.
    » Es sieht nicht aus, als könnten wir weitermachen wie bisher. Es wird… Kürzungen geben.«
    Callie Mehta nickte neben Issy. Die war auf einmal alarmiert, als ihr plötzlich klar wurde, dass Mehta längst davon gewusst haben musste. Und sie begriff, dass mit » Kürzungen« Personalkürzungen gemeint waren. Und das bedeutete… Kündigungen.
    Sie spürte eine eisige Klammer um ihr Herz. Aber das würde doch nicht sie betreffen, oder? Andererseits ging es bestimmt nicht um die Billys dieser Welt, die waren viel zu wichtig. Und die Buchhalter, na ja, ohne Buchhalter ging es schließlich auch nicht, und…
    In Gedanken war Issy schon drei Schritte weiter.
    » Das ist alles streng vertraulich. Ich möchte nicht, dass diese Informationen in Umlauf gebracht werden«, verkündet Graeme und sah dabei demonstrativ in ihre Richtung. » Aber ich denke, es ist fair, Ihnen mitzuteilen, dass Sie eine Personalreduzierung von rund fünf Prozent erwartet.«
    Panisch begann Issy, im Kopf nachzurechnen. Bei zweihundert Mitarbeitern waren das zehn Entlassungen. Das klang zwar nicht nach besonders viel, aber wo würden sie ansetzen? Die neue Presseassistentin würde vermutlich gehen müssen, aber würden die Makler ihre Assistenten entlassen müssen? Oder würde es weniger Makler geben? Nein, das ergab ja keinen Sinn, weniger Makler bei der gleichen Anzahl an Mitarbeitern in der Verwaltung war kein sehr cleveres Geschäftsmodell.

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