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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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und zogen die ganze Zeit nur über ihren früheren Arbeitgeber her. Eine Kandidatin erklärte, den Dienstag- und Donnerstagnachmittag müsse sie sich für die Termine bei ihrem Therapeuten freihalten, eine fragte als Erstes, wann denn der Lohn erhöht würde, und mindestens vier gaben zu, dass sie noch nie etwas gebacken hatten, aber davon überzeugt waren, das könne doch nicht so schwer sein.
    » So kompliziert ist es ja auch nicht«, erklärte Issy Helena, die gerade ihr Make-up auflegte. » Aber es stört mich, dass ihnen die Cupcakes völlig egal sind. Sie scheinen es total uncool von mir zu finden, dass ich ein wenig Interesse an dem Job erwarte. Mein Gott, das geht jetzt schon seit Wochen so.«
    » Du klingst, als wärst du fünf Jahre alt«, erklärte Helena und schmierte sich so ein dickes, goldgrünes Zeug auf die Lider, das sie irgendwie gar nicht wie ein Flittchen, sondern eher wie eine Göttin aussehen ließ. Nicht, dass Ashok sie nicht sowieso vergöttern würde. Es war verrückt, aber sie waren sich zum Teil nur deshalb näher gekommen, weil Issy so beschäftigt war. Zusammen mit ihr dem Single-Dasein zu frönen, war völlig in Ordnung gewesen. Aber es war total blöd, sich jeden Abend alleine die Wiederholung von America’s Next Top Model anzuschauen.
    Eines Tages hatte Ashok mit einem schicken rosafarbenen Hemd unter seinem weißen Kittel, das seine dunklen Augen noch herausstrich, ganz zufällig bei ihr in der Notaufnahme vorbeigeschaut, als sie gerade damit beschäftigt war, Erbrochenes aufzuwischen. (Es gab zwar ein Putzteam, das sich eigentlich um so etwas kümmern sollte; damit von denen jemand kam, musste sie aber zuerst bei der Zentrale anrufen und eine halbe Stunde in der Warteschleife verbringen, bevor sie schließlich mit der zuständigen externen Firma verbunden wurde; und es war wirklich einfacher, sich selbst darum zu kümmern, bevor noch jemand ausrutschte und sich den Steiß brach, und außerdem ging sie so den jüngeren Schwestern mit gutem Beispiel voran.) Er hatte verkündet: » Also, ich vermute ja, dass du Donnerstagabend furchtbar beschäftigt sein wirst. Für den Fall, dass du allerdings noch nichts vorhaben solltest, habe ich mir erlaubt, uns einen Tisch im Hex zu reservieren, sag mir also Bescheid.«
    Helena hatte hinter ihm hergestarrt, als er im Flur verschwunden war. Das Hex war das coolste neue Restaurant in London und stand jeden Tag in der Zeitung. Angeblich war es so gut wie unmöglich, dort einen Tisch zu bekommen. Trotzdem dachte sie, dass sie da natürlich nicht hingehen konnte. Denn so sprang man mit ihr nicht um. Auf keinen Fall.
    » Du siehst umwerfend aus«, bemerkte Issy, die ihre Freundin jetzt zum ersten Mal richtig ansah. » Wie machst du das mit deinen Augen bloß? Ich würde damit nur aussehen wie ein Unfall in der Selbstbräunerfabrik.«
    Helena schenkte ihr ein Mona-Lisa-Lächeln und verwischte weiter die Konturen.
    » Was wird das eigentlich? Wo willst du denn hin?«
    » Ich gehe aus«, erklärte Helena. » Man erwartet mich an einem Ort, der weder unsere Wohnung ist noch dein Laden. Und da laufen so Sachen, die in aller Munde sind. Auch bekannt als ›Tagesgeschehen‹ und ›gesellschaftliche Verpflichtungen‹.«
    Normalerweise hätte sie Issy sofort verraten, was sie vorhatte. Aber jetzt war sie hin- und hergerissen– zum einen, weil sie fand, dass sie das nicht so auf die Schnelle erzählen sollte, zum anderen, weil sie keine Lust auf all den Spott darüber hatte, dass sie gegen ihre Prinzipien verstieß und sich mit einem nervösen, unterbezahlten Arzt im ersten Jahr traf, einem dieser Juniordoktoren mit schwitzigen Händen. Über die rissen sie doch seit Jahren schon Witze. Sie kamen in zwei Fuhren, im Februar und im September, waren noch ganz feucht hinter den Ohren und entwickelten schließlich unendliche Dankbarkeit für Helena, ihre strenge Hand und ihre großartigen Brüste, sodass mindestens einer von ihnen wochenlang mit Blumen und leidendem Blick um sie herumscharwenzelte. Helena gab niemals nach. Nie.
    » Wenn du mal wieder Zeit hast, um deine Sozialkontakte zu pflegen«, fuhr sie nun fort, » dann wirst du es schon noch herausfinden.«
    Issys Wangen brannten.
    » Ach, jetzt werd doch nicht rot«, rief Helena. Sie war wirklich erstaunt, sie hatte ihre Freundin nicht vor den Kopf stoßen wollen. » So war das doch gar nicht gemeint. Außerdem dachte ich, du wärst viel härter im Nehmen geworden.«
    » Jetzt hör doch auf!«
    » Nein,

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