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Traummann mit Zuckerkuss

Traummann mit Zuckerkuss

Titel: Traummann mit Zuckerkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lizzie Beaton
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lustiges Geheimnis. » Nein. Äh, okay. Also, die Sache ist die. Ha, ich weiß, dass das jetzt total verrückt und so klingen wird, aber…« Plötzlich schien ihr abgezehrtes, aber immer noch schönes Gesicht in sich zusammenzufallen. » Dieser Mistkerl. Mein ätzender Ehemann hat mich schließlich wegen dieser dummen Pute von der Pressestelle verlassen– und ich soll mir jetzt verdammt noch mal einen Job suchen!«
    » Nein«, versetzte Pearl später. » Nein nein nein nein nein.«
    Issy biss sich auf die Lippe. Natürlich war das eine eher ungewöhnliche Herangehensweise. Aber Caroline war ja offensichtlich ein helles Köpfchen. Nach ihrem Abschluss in Marketing hatte sie für eine renommierte Marktforschungsfirma gearbeitet, bevor sie alles für die Kinder aufgegeben hatte. Während ihr Mann, wie sie schluchzend erklärt hatte, mit dieser Presseagentin Anfang zwanzig ins Bett ging. Nachdem sie endlich aufgehört hatte zu heulen, hatte sie ihnen bei einer Tasse Tee und einer Nussecke dargelegt, dass sie wirklich viele Leute hier aus der Gegend kannte: Mit ihr konnte das Café zu einem Ort werden, an dem die Leute den Kuchen für Geburtstage oder Babypartys kauften, und da sie gleich um die Ecke wohnte, konnte sie gut die Stunden übernehmen, für die sie jemanden brauchten…
    » Aber diese Frau ist doch einfach furchtbar«, wandte Pearl später ein.
    » Vielleicht ist sie im Moment ein wenig von sich selbst eingenommen«, gab die weichherzige Issy zu. » Aber es ist schrecklich, verlassen zu werden«, ihre Stimme wurde einen Moment lang leiser, » oder wenn es einfach nicht funktioniert.«
    » Sicher, das macht automatisch unhöflich und selbstsüchtig«, knurrte Pearl. » Sie braucht den Job doch nicht einmal. Den sollte jemand bekommen, der darauf angewiesen ist.«
    » Sie sagt, dass sie ihn braucht«, gab Issy zu bedenken. » Offensichtlich hat ihr Mann klargestellt, dass sie den Arsch hochkriegen und arbeiten muss, wenn er ihr ohne Theater das Haus überlassen soll.«
    » Also möchte sie hier herumstolzieren und unsere Kunden anblaffen«, meinte Pearl. » Dann will sie bestimmt Rosinen, Vollkornmehl und Weizengrassaft einführen. Sie wird über den Body-Mass-Index reden und den ganzen Tag keine Ruhe geben.«
    Issy war hin- und hergerissen. » Ich meine, es ist ja nicht gerade so, als würden uns hier jede Menge tolle Kandidaten die Bude einrennen«, gab sie zu bedenken. » Keiner, mit dem wir gesprochen haben, passte auch nur annähernd. Und sie würde ja in erster Linie einspringen, wenn du nicht da bist, du würdest sie also gar nicht oft zu Gesicht bekommen.«
    » Das ist hier ein ziemlich kleiner Laden«, sagte Pearl finster. Issy seufzte und beschloss, die Entscheidung erst mal zu vertagen.
    Der Ansturm auf das Café ließ nicht nach– was toll war, aber auch Probleme mit sich brachte. Jetzt klingelte ständig das Telefon, die Auftragsliste wurde immer länger, Issy schlief während ihrer Mittagspause ein, Helena war dauernd unterwegs, Janey hatte sie seit der Geburt ihres Babys noch nicht gesehen, Tom und Carla waren inzwischen nach Whitstable umgezogen, und sie hatte es nicht zu ihrer Einweihungsparty geschafft, und mein Gott, wenn sie zwischendurch mal fünf Minuten Zeit hatte, dann vermisste sie Graeme, oder vielleicht fehlte ihr auch nur einfach jemand, irgendjemand, der gelegentlich ihre Hand hielt und ihr versicherte, dass alles gut werden würde, aber dafür hatte sie eben keine Zeit, sie hatte für nichts Zeit, und ihre Nöte und Sorgen türmten sich immer weiter auf.
    Sie schluckte diese Gefühle herunter und arbeitete einfach noch härter, aber an dem Tag, als Linda zur Tür hereinspazieren würde, war sie mit ihrer Weisheit so langsam am Ende.
    Der Frühling ging zur Neige, und an diesem wunderschönen Freitag verhieß die warme Luft ein sommerliches, unbeschwertes Londoner Wochenende.
    Die Leute, die sich auf den Straßen drängten, wirkten fröhlich, und im Café boomte der Verkauf ganzer Schachteln von leichten, nach Zitronen duftenden Cupcakes mit einer samtigen Glasur und kandierten Früchten. Wer in einem Büro arbeitete, wollte dort ein wenig von diesem schönen Tag verteilen. Vor Erschöpfung in sich zusammengesunken stand Issy da und betrachtete voller Stolz den Kuchenberg, den sie so früh am Morgen gebacken hatte – man konnte bei den Mengen kaum glauben, dass am Ende des Tages alles verkauft sein würde – und doch verschwanden die Küchlein nach und nach im ganzen und halben

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