Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
Vom Netzwerk:
liefen ihr über die Wangen.
    »Haben Sie das Stoffstück als Souvenir mitgenommen?«
    »Nein. Ich habe keine Ahnung, wie es in unseren Garten gelangt ist. Vielleicht hat es der Hund mitgenommen. Jetzt, da Sie davon sprechen, erinnere ich mich, dass Scarecrow ein Stück Stoff im Maul hatte.«
    »Scarecrow ist der Name des Streuners, den Sie von der Straße aufgelesen und auf Ihre Ausflügen mitgenommen haben?«
    »Ganz genau.«
    »Und Sie glauben, der Hund hat den Stoff hinter Ihrer Scheune verbuddelt?«
    »Vielleicht. Beweisstücke dieser Art könnten aber auch absichtlich platziert worden sein, um mich zu belasten.«
    »Genau das werde ich im Gerichtssaal behaupten.« Leadbeater schwieg eine Weile, dann setzte er bedächtig hinzu: »Das heißt, falls ich mit den Antworten, die Sie mir heute geben, zufrieden bin. Wir werden sehen … Das führt mich zu einem Beweisstück, mit dem ich besondere Probleme habe.«
    »Was ist das?«, wollte Dermot wissen.
    »Ein kleines Stückchen Plastik, das Joey Farrell zugeordnet werden konnte, wurde ebenfalls in Ihrem Garten hinter der Scheune gefunden. Spuren von menschlichem Gewebe hafteten an dem Plastik. Joey Farrells Gewebe. Wir sprechen hier von den Ähnlichkeiten zwischen dem Mord an Mr. Farrell und dem Mord an dem Mann, den Sie in Ihrem Buch Roger Tennyson nennen. Können Sie sich erklären, wie dieses Körpergewebe und das Plastikstück in Ihren Garten kommen konnte?«
    Dermot stockte der Atem. Plastik? Die Maske des Plastiktüten-Mannes? Neelas Augen waren wie Nadeln: Hast du mich noch einmal belogen?
    »Bei meinem zweiten Ausflug folgte ich Arnolds Straßenbeschreibung zum Grab von Joey Farrell – dem Plastiktüten-Mann. Ich fürchte, ich habe ein kleines Stück Plastik dort gefunden. Das hat mich sehr erschreckt.«
    »Weil Sie damals dachten, es könnte ein Teil der Plastiktüte sein, die Joe Farrell über den Kopf gestülpt worden war?«
    »Das stimmt.«
    »Haben Sie ein Stück von der Plastiktüte, die Sie gefunden haben, mit nach Hause genommen?«
    »Nein. Ganz bestimmt nicht.«
    »Wie erklären Sie sich dann, dass es in Ihrem Garten lag?«
    Dermot zitterte. Der Muskel neben dem linken Auge zuckte. »Der Hund?«, begann er verzagt. »Vielleicht hat Scary es mitgebracht.«
    »Dermot … bitte«, flehte Neela. Sie wusste jetzt, dass ihr Mann sie die ganze Zeit belogen hatte, aber sie würde ihn verteidigen bis zuletzt. Er war kein Mörder, und trotzdem steckte er bis zum Hals in dubiosen Lügen. Aber dass er den Hund vorschob? Das war fast zum Lachen.
    Dermot drehte sich zu ihr. »Wer sonst? Ich habe das stinkende Zeug bestimmt nicht mitgebracht. Es war ekelhaft. Ich schwöre es!«
    »Lassen Sie uns eines klarstellen: Sie haben Ihrer Frau auch in diesem Fall nichts von Ihrer Entdeckung erzählt?«
    »Nein.«
    »Aus demselben Grund wie vorher?«
    »Natürlich. Ich liebe sie zu sehr, um sie in etwas derart Widerliches hineinzuziehen. Und ich liebe sie jetzt, da sie zu mir steht, nur noch mehr.«
    »Nun, leider muss ich Ihnen sagen, dass Sie mit Ihren Aktionen genau das Gegenteil bewirkt haben. Sie haben sie in eine ausgesprochen schmutzige Geschichte hineingezogen.«
    Leadbeater warf Fountain einen Blick zu. Gab es noch eine Frage, die er vergessen hatte?
    »Arnold. Die Frage nach Arnold«, half ihm Fountain auf die Sprünge.
    »Richtig, Harold. Mr. Arnold.« Er wandte sich wieder an Dermot. »Wie oft sind Sie Mr. Arnold begegnet?«
    »Einmal … nun, das ist eine Sache der Interpretation, würde ich sagen. Ich habe ihn gesehen, als er das Manuskript ablieferte. Er lief weg, ehe ich mit ihm sprechen konnte. Das nächste Mal hat er sich im Zug neben mich gesetzt. Ich nehme an, das kann man als »Begegnung« ansehen.«
    »Es war derselbe Mann? Da besteht kein Zweifel?«
    »Kein Zweifel.«
    »Und dann haben Sie ihn tot gesehen?«
    »Ja, auf der Straße.«
    »Sind Sie sicher, dass er es war und nicht irgendjemand, der sich verkleidet hatte?«
    »Ich bin sicher.«
    »Als Sie mit Mr. Arnold am Telefon sprachen, wie haben Sie ihn da beurteilt? Was seinen Intellekt angeht.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »War er intelligent? Was für einen Hintergrund hatte er Ihrer Ansicht nach? War er ein Arbeiter? Oder ein Mann aus der Mittelschicht, den ein schweres Schicksal getroffen hat?«
    »Ich würde auf Letzteres tippen. Er hatte eine eigenartig heisere Stimme, aber was er sagte, war intelligent – auch wenn die Worte seltsam klangen.«
    »Seltsam?«
    »Ja, abgehackt. Ohne

Weitere Kostenlose Bücher