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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Rhythmus. Ohne Sprachmelodie.«
    »Haben Sie beobachtet, wie der Mann, den Sie als Mr. Arnold kannten, vom Dach der People’s Bank gestürzt ist, Mr. Nolan?«
    Ein kurzes Zögern.
    »Standen Sie auf der Straße, als es passierte?«
    Wieder entstand eine kurzes Schweigen.
    »Nein, du warst doch auf dem Dach, stimmt’s nicht, Liebling?«, meldete sich Neela zu Wort.
    Dermot sah ihr unverwandt in die Augen. »Ich habe jemanden auf dem Dach gesehen, als ich zu dem Gebäude kam. Und ich entdeckte einen Schatten hinter der Gestalt. Ich war nicht sicher, ob es Neela war, und hatte schreckliche Angst. Ich rannte die Feuertreppe hinauf, doch als ich auf das Dach kam, hörte ich nur noch den Schrei eines Mannes. Ich schaute über den Rand in die Tiefe und sah den Mann noch, kurz bevor er auf dem Asphalt aufkam.«
    »Er hat geschrien? Interessant.«
    »Warum?«, fragte Neela.
    »Nicht sehr viele Selbstmörder schreien. Aber diejenigen, die gestoßen werden …« Er ließ seine Worte wirken, dann fuhr er fort: »Und Sie sind dann die Feuertreppe hinuntergelaufen, um nachzusehen, ob er tot war?«
    »Viel mehr wollte ich mich vergewissern, ob sich Neela irgendwo in der Nähe aufhielt. Ich hatte immer noch Angst, dass ihr Leben in Gefahr sein könnte.«
    »Als Sie unten ankamen und den Toten sahen – war da irgendjemand sonst auf der Straße?«
    »Nein, aber einige Leute schauten aus den Fenstern.«
    Die Sekunden verstrichen. Leadbeater schwieg und starrte nachdenklich ins Leere.
    »Ihre Frau hat zugegeben, dass Sie auf dem Dach waren, als Mr. Arnold zu Tode stürzte – darüber bin ich froh. Sie hätten anscheinend diese Information gern für sich behalten.«
    »Das stimmt nicht«, log Dermot.
    »Das ist gut, denn jemand hat Sie vom Haus gegenüber, einem Bürogebäude, aus gesehen. Die Aussage dieses Zeugen wird die Staatsanwaltschaft gegen Sie verwenden. Die Ankläger werden andeuten, dass Sie Mr. Arnold vom Dach gestoßen haben. Der betreffende Büroangestellte hat Sie identifiziert. Und die Tatsache, dass Sie der Polizei Ihre wahre Identität verschleiert haben, ist auch nicht gerade hilfreich.«
    »Aber ich …«, stammelte Dermot.
    Leadbeater hielt eine Hand hoch. »Ich weiß. Ich habe Ihnen zugehört, als Sie Ihre Erinnerungen an diesen Tag wiedergegeben und Ihre Seite der Geschichte dargelegt haben. Es ist durchaus denkbar, dass sich noch eine dritte Person auf dem Dach aufgehalten hat. Dann bestünde in der Tat die Möglichkeit, dass diese Person Mr. Arnold gestoßen hat, kurz bevor Sie das Dach erreichten. Allerdings ergibt sich daraus eine weitere Frage: Warum sollte jemand so etwas tun? Wer hat Mr. Arnold so sehr verabscheut, dass er sich diese Mühe gemacht hat?« Er ließ die Worte im Raum stehen. »Eine letzte Frage habe ich noch: Haben Sie Mr. Arnold gesagt, dass Sie ihm nicht helfen würden, das Tagebuch zu veröffentlichen?«
    »Na ja … ja, das habe ich ihm gesagt.«
    »Und hat er darauf erwidert –«, Leadbeater nahm ein Stück Papier aus der Tasche und las ab: »›Sprechen Sie mich noch einmal mit Arnold Kent an, und Sie sowie Ihre hübsche Frau werden es bereuen. Sie sollten mir Respekt entgegenbringen. Mein Name ist Arnold. Wie Sie sicher schon bemerkt haben, ist das ein Pseudonym – und ich ziehe es vor, dass Sie mich so nennen, da Sie so herablassend mit mir umgehen. Besser, Sie lassen das sein.‹«
    Dermots und Nicks Mienen sprachen Bände. Sie waren erstaunt.
    »Ja, das ist nahezu das, woran ich mich erinnere«, bekräftigte Dermot.
    Leadbeater wandte sich an Nick. »Stimmen Sie Mr. Nolan zu? Erinnern Sie sich auch daran, dass Arnold das sagte?«
    »Ja, genau das sagte der Mann – beinahe Wort für Wort. Aber woher können Sie das wissen?«
    »Weil die Polizei einen Papierbogen auf dem Dach der People’s Bank gefunden hat, und darauf standen diese Sätze in Großbuchstaben. Jeder Satz war nummeriert, als ob derjenige, der das Papier in den Händen hielt, den ersten Satz zuerst, dann den zweiten und so weiter sprechen sollte.«
    Dermot sah ihn verblüfft an. »Das verstehe ich nicht. Meinen Sie, dass die Polizei denkt, irgendjemand hätte dem Mann, der mich angerufen hat, die Worte in den Mund gelegt?«
    »Genau so ist es. Verstehen Sie – auf dieser Kopie gibt es ganz unten eine Fußnote mit Sternchen. Dort steht: ›Falls sich Mr. Nolan weigert zu tun, was man von ihm verlangt, müssen Sie Folgendes sagen.« Dann kommen die Worte, die ich gerade laut vorgelesen habe.«
    Neela

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