Traummoerder
losgeworden.«
»Mr. Nolan, ich glaube Ihnen, dass Sie die Zähne gefunden haben, während Sie versuchten herauszufinden, ob Mr. Arnold ein Mörder oder nur ein schlechter Schriftsteller war, aber eine Geschworenen-Jury würde den Satz »Ich dachte, ich wäre sie losgeworden« als Aussage einer Mörders werten, der versucht hat, alle belastenden Beweise und Spuren zu vernichten. Verstehen Sie, was ich meine?«
Dermot nickte.
»Sie dachten also, die Zähne wären weg, aber in Wirklichkeit lagen sie noch dort, wo Sie sie hingelegt haben?«
»Nein. Ich habe sie in der Schachtel mit der Kreide gesucht, und da waren sie nicht mehr! Mir war das Ganze schleierhaft.«
»Wollen Sie damit sagen, dass jemand die Zahnsplitter aus Ihrem Schreibtisch genommen und später wieder zurückgelegt hat? Wer könnte so etwas gemacht haben?«
Dermot sah Neela Hilfe suchend an. »Vielleicht konnte jemand den Alarm umgehen und ist ins Haus eingedrungen? Möglich wäre das.«
»Oder Sie haben die Zähne schlichtweg nicht gesehen. Auch das ist möglich, oder? Wir suchen oft in Schubladen nach einer Sache, und sie liegt ganz offen da, und dennoch übersehen wir sie.« Er musterte Dermots verwirrtes Gesicht. »Das führt mich zu einem anderen Punkt auf der Beweisliste. Ein Stück Stoff wurde hinter Ihrem Gartenschuppen gefunden.«
»Stoff? Was für ein Stoff?« Dermot blieb der Mund offen stehen. Nick beobachtete ihn genau – er schien wirklich keine Ahnung zu haben, wovon Leadbeater redete.
»Die DNA, die an dem Stoff gefunden wurde, ist die von Laura Nash. Können Sie mir sagen, wie dieses Stoffstück in Ihren Garten gekommen ist?«
»Mr. Leadbeater«, hob Dermot aufgeregt an, »ich habe nicht den geringsten Schimmer, wie das hierherkommen konnte. Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich bei den Pfählen war, aber dort habe ich nichts gefunden.«
»Dermot hat mir erzählt, dass ihm dunkle Flecken auf der Erde aufgefallen seien«, warf Neela ein. Ihr Ton verriet keinerlei Mitgefühl, war vielmehr stockend, als wäre sie außer Atem. »Aber er war sich sicher, dass die Flecken nicht aus Menschenblut bestanden.«
»Haben Sie eine Schaufel oder einen Spaten mitgenommen und in der Nähe der Pfähle gegraben – dort, wo Sie die Leichen vermuteten?«
»Ja.«
»Und nach wenigen Minuten haben Sie das Graben aufgegeben?«
»Das stimmt.« Dermot wusste, was jetzt kam, und seine Blicke suchten die von Neela. Doch seine Frau starrte auf ihren Schoß.
»Haben Sie mit dem Graben aufgehört, weil Ihre Schaufel auf organische Materie stieß, die Sie für die sterblichen Überrest der Nashs hielten?«
Wieder sah er Neela an, aber sie mied nach wie vor seinen Blick. Dann wandte er sich an Nick, um von ihm Unterstützung zu erflehen.
Nicks Miene sagte deutlich: Hierbei kann ich dir nicht helfen, Kumpel.
»Ja«, bekannte Dermot schließlich. »Ich dachte, ich wäre auf die Toten gestoßen. Ich glaubte, sie riechen zu können. Deshalb habe ich aufgehört, bevor ich sie freigelegt hatte.«
»Ich verstehe«, sagte Leadbeater. Zumindest eines hatte er erreicht – sein Mandant schien die Wahrheit zu sagen. »Und haben Sie irgendetwas Bedeutsames bei dem Wasserturm gefunden?«
Dermots Magen drehte sich um. »Ja. Aber es muss sich um einen Tierkopf gehandelt haben.«
»Das hoffe ich sehr. Die Polizei wird bestimmt finden, was in dem Wassertank herumschwimmt.« Leadbeater verstummte und durchbohrte Dermot mit einem ernsten Blick. »Sie zogen es vor, die niederschmetternden Informationen nicht mit Ihrer Frau zu teilen?«
»Ich wollte sie nicht noch weiter in diese Sache hineinziehen.«
»Sie sollte nicht erfahren, wie sicher Sie mittlerweile waren, dass da draußen auf dem Land nicht nur ein Toter verscharrt war, oder? Sie wollten ein Buch darüber schreiben und viel Geld damit verdienen.«
Diese Bemerkung tat weh. Dermot blitzte Leadbeater hasserfüllt an. Der Anwalt lächelte nur.
»Sie sollten sich besser an solche Fragen gewöhnen – ich versichere Ihnen, dass ich zahm bin im Vergleich zu dem, was Ihnen bald im Gerichtssaal blüht.«
Dermots Gesichtsausdruck wechselte von Hass zu Zerknirschung. »Tut mir leid, Mr. Leadbeater. Ich weiß, dass Sie Ihr Bestes tun.«
»Tim, Mr. Nolan. Tim.«
»Tim.«
»Sie haben Mrs. Nolan nicht eingeweiht, weil Sie das Gefühl hatten, dass sie alles ruinieren und Sie zwingen könnte, die Polizei über Ihre Funde in Kenntnis zu setzen?«
»Ich denke, ja«, antwortete Dermot und sah Neela an. Tränen
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