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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Leadbeaters geschickter Argumentation blieb Goode bei seiner Linie und jagte allen Anwesenden Horrorschauer über den Rücken. Bald wurde klar, dass der Staatsanwalt ein ganz neues Bild von Dermot Nolan zeichnete. Der Beklagte war gestört, neigte zur Gewalt und verspürte den erregenden Drang, Bars zu besuchen, in denen Prostituierte verkehrten. Am Nachmittag präsentierte Goode erdrückende Beweise gegen Dermot Nolan: Fingerabdrücke und Blutspuren vom Rand des Wassertanks, in dem der Schädel von Bruce Major gefunden worden war; Erdproben von Dermots Stiefeln bestätigten, dass er am Wasserturm gewesen war. Natürlich bewies das nicht, dass sich Dermot dort aufgehalten hatte, als Bruce Major ermordet wurde, aber es untermauerte die Anklage.
    Leadbeater konterte mit dem Hinweis, die forensischen Beweise stützten lediglich die Behauptung, dass Nolan in Erfahrung bringen wollte, ob die Details in dem Tagebuch der Wahrheit entsprachen. Selbstverständlich gab es Fingerabdrücke, die zeigten, dass Nolan irgendwann dort gewesen war. Genau wie die Erdproben von seinen Stiefeln und Autoreifen. Aber mehr als das bewiesen diese Indizien nicht: Dermot Nolan war einmal dort gewesen. Niemand konnte sagen, wann genau.
    Der Richter vertagte die Sitzung relativ früh. Leadbeater nahm Dermot und Neela mit in ein Vorzimmer, wo sie mit Harold Fountain über die Ereignisse des Tages diskutierten. Sowohl Fountain als auch Leadbeater fanden, dass der Verhandlungstag so gut verlaufen war, wie sie es erwartet hatten.
    Doch so geschickt Leadbeater und Fountain in ihrem Job auch waren, sie sahen nicht, dass ein Kaninchen in Goodes Hut sprang.

Kapitel 61
    Obwohl Mike Kandinskis Arbeit an dem Nolan-Fall mit Beginn des Prozesses beendet war, nagte immer noch ein ungutes Gefühl an ihm; er hatte nicht genug für seinen Freund getan. Natürlich hatte ein Cop vom LADP nicht die Aufgabe, Kriminelle zu verteidigen, aber Mike konnte einfach nicht glauben, dass Dermot all diese Verbrechen begangen hatte. Seiner Überzeugung nach hatte jemand erfolgreich versucht, ihm etwas in die Schuhe zu schieben, und diesen Mann, der als Arnold bekannt war, manipuliert. Und dieser Jemand war noch auf freiem Fuß und sah zu, wie ein Unschuldiger ins Gefängnis wanderte.
    Mike nahm sich noch einmal die Liste der Opfer vor; er war fest entschlossen, ein Motiv zu finden. Er wusste, dass Serienmörder großes Vergnügen bei der Auswahl der Opfer empfanden, und in über neunzig Prozent dieser Fälle verriet die Auswahl etwas über die Art der Psychose, und das führte letztlich dazu, dass der Mörder gefasst werden konnte.
    Jeden Abend nahm Mike Akten mit nach Hause und studierte immer und immer wieder die Hintergründe aller Opfer, in der Hoffnung, dass er eine Verbindung oder einen gemeinsamen Nenner finden würde.
    Dermot, Neela und Nick versuchten, der Pressemeute auszuweichen – erst vor dem Gerichtsgebäude, dann am Linley Place. Sobald sie im Haus waren, bemühten sie sich, so normal wie möglich zu leben. Dermot weigerte sich, über die Ereignisse des Tages zu sprechen, und alle, die über den Prozess reden wollten, sorgten dafür, nicht in seiner Hörweite zu sein.
    Wegen Neelas Verfassung strengten sich alle an, sie heiter und positiv zu stimmen. Nick versuchte, amüsant zu sein, wenn er konnte, und oft brachte er die anderen trotz der Umstände zum Lachen. Sie lasen keine Zeitungen, hörten nie mehr Radio und verzichteten auch auf die Fernsehnachrichten.
     
    Die Tage vergingen, und Goode sowie Leadbeater arbeiteten sorgfältig das Beweismaterial durch. Jeden Morgen frühstückte die Allgemeinheit mit den himmelschreienden Schlagzeilen der Klatschblätter. Melhuish blieb standhaft bei seinen Einzeilern und den ekelhaft detailgetreuen Zeichnungen. Andere Zeitungen gingen behutsamer mit den Informationen um und erlitten prompt Auflageneinbußen. An dem Tag, an dem der Mord an der Zahnfee verhandelt wurde, war die Zeichnung besonders schockierend. Melhuish hatte sich endlich für etwas Farbe in seinen Abbildungen entschieden – natürlich für Rot. Die Zeichnung nahm zwei Drittel der ersten Seite ein: Ein Frauengesicht starrte den Leser an, der Mund ein roter, blutiger Kreis. Die Bildunterschrift lautete »Die Zahnfee«.
    Im Gerichtssaal gab sich Goode große Mühe, jeden Mord so grässlich wie möglich darzustellen. »Diese unschuldigen Opfer wurden nicht nur getötet – nein, sie wurden aufs Übelste missbraucht, gefoltert und abgeschlachtet!« Eine

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