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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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ihre Leichen versteckt haben. Das würde keinen Sinn ergeben, oder?«
    »Nun, ich muss sagen …«, räumte Nick ein, »dass ich genau das dachte.«
    »Die Sache ist die – dieses verdammte Manuskript ist mir richtig unter die Haut gegangen. Natürlich weiß ich, dass es in einem grottenschlechten Stil von einem blutigen Anfänger verfasst wurde, doch wenn man sich einmal festgelesen hat, glaubt man fast, das alles sei wirklich passiert. Einige Teile fühlen sich nicht richtig an, andere hingegen erschrecken einen bis ins Mark.«
    »Was soll das heißen: ›Einige Stellen fühlen sich nicht richtig an‹?«
    »Einige der Morde scheinen dem Autor diebischen Spaß zu bereiten, bei anderen hat man den Eindruck, als wolle er Rache üben.«
    »Ich weiß nicht, ob ich dir folgen kann, Dermot«, sagte Nick und nahm von Neela die volle Kaffeetasse entgegen.
    »Wie soll ich das ausdrücken? Da ist der Nichtschwimmer« …«
    »Der mit der Hydrophobie?«
    »Ja, genau der. Ich wollte dieser Sache nachgehen, weil die Geschichte über ihn den Eindruck erweckt, als hätte Arnold spezielles Interesse an ihm gehabt. Er hasste ihn und hatte anscheinend großes Vergnügen daran, ihm beim Sterben zuzusehen. Dann ist da die Lady mit dem Superkleber …«
    »Die Frau, deren Lippen zusammengeklebt waren?«
    »Ja. Ihr Tod erschien mir mehr wie ein irrer Scherz. Man spürt kein bisschen persönliche Beteiligung – es war vielmehr, als wäre sie ein zufällig ausgewähltes Opfer, mit dem er sich lediglich amüsieren wollte. Wie auch immer – ich habe beschlossen, selbst einige Recherchen anzustellen, um zu sehen, ob es irgendetwas gibt, was ein für alle Mal beweisen kann, dass all diese Geschichten reine Fiktion sind.«
    »Woher wusstest du, wo du suchen musst?«, wollte Nick wissen.
    »Da waren ein paar Wegbeschreibungen in einer versiegelten Tasche im hinteren Cover versteckt«, erklärte Neela. »Dermot fuhr zu den Orten, in denen Arnold nach eigenen Angaben einige seiner Opfer ermordet und begraben hat.«
    »Du wolltest die Plätze, über die Arnold geschrieben hat, mit eigenen Augen sehen?« Nick sah seinen Freund ungläubig an.
    Neela und Nick wechselten einen Blick. Dermot wurde immer wunderlicher.
    »Ich habe versucht, an den beschriebenen Gräbern des Ehepaars Nash zu graben, und Ewigkeiten gebraucht, um ein paar Zentimeter tief zu kommen.«
    »Was ist noch passiert?«, hakte Nick nach.
    »Am nächsten Morgen habe ich mir diesen Wasserturm angesehen.«
    »In dem der Nichtschwimmer sein Leben ausgehaucht hat?«
    »Exakt.«
    Neela füllte die Kaffeebecher auf, und Dermot erzählte seine seltsame Geschichte weiter.
    »Und was bringt dich auf den Gedanken, dass Major immer noch in dem Tank liegt?«, fragte Neela.
    »Arnold schrieb, dass er, nachdem Major ertrunken war, die Leiche abgeschnitten und zugesehen hat, wie sie versank. Er erwähnte nichts davon, dass er den Toten aus dem Wasser gefischt und irgendwo vergraben hat. Das Wasser war sein Grab – so hat er sich ausgedrückt. Deshalb nahm ich an …«
    »Aber wenn …«, warf Nick ein.
    Doch Neela gebot ihm Einhalt. Sie wollte, dass Dermot die Geschichte auf seine Art erzählte. »Was hast du gesehen, als du dort warst«, half sie ihm sanft auf die Sprünge.
    »Nun, da war die Windmühle, die Arnold beschrieben hat. Und da war diese Nachricht. Ich kroch über die Planke, um sie zu lesen.«
    »Was für eine Planke?«
    »Ein Balken lag quer über dem Tank.«
    »Willst du damit sagen, dass du auf diesem Stück Holz gestanden hast?«, fiel ihm Nick ins Wort; er konnte nicht einfach still zuhören. »Das ist verrückt! Es hätte nachgeben können.«
    »Nein, hör mir zu! Etwa in der Mitte der Planke war eine Nachricht angenagelt. Handgeschrieben in Arnolds Schrift.«
    Neela sah Nick an.
    »Lass das!«, schrie Dermot.
    »Was?«, fragte Neela verärgert.
    »Sieh Nick nicht so an, als wäre ich übergeschnappt.«
    »Aber das Ganze ergibt keinen Sinn.«
    »Lieber Himmel! Hat in dieser Sache irgendetwas Sinn?«
    Weder Nick noch Neela antworteten; sie sahen, dass Dermot schwer atmete und dass ihm der Schweiß aus allen Poren brach.
    »Die Nachricht war eine Falle. Die Planke war so präpariert, dass sie mein Gewicht hielt, bis ich mich der Mitte näherte. Die andere Seite war zu drei Vierteln angesägt.«
    »Was stand auf dem Papier?«
    »Dass er wusste, dass ich den Köder schlucken und in wenigen Sekunden fallen würde.«
    »Dann hat er also Katz und Maus mit dir gespielt?«
    »Hängt

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