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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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Sicherheitsleuten.
    Im Hauptgebäude erkundigte sich Neela, ob sie einen Rundflug buchen könne, und wurde an ein Unternehmen Up, Up and Away verwiesen. Es war in einem kleinen Fertighaus etwa hundert Meter vom Tor entfernt untergebracht. Neela fuhr durch ein zweites Tor und parkte vor dem Häuschen.
    Hinter dem Empfangspult saß eine Kaugummi kauende Frau in den Dreißigern mit der schlimmsten Schuppenflechte, die Neela je gesehen hatte.
    »Was kann ich für Sie tun, meine Liebe?«, wollte sie wissen und knallte laut mit dem Kaugummi. »Möchten Sie sich in die Lüfte erheben?« Das klang, als hätte sie das einstudiert.
    »Vielleicht. Darf ich Ihnen zuerst ein paar Fragen stellen?«
    »Dafür bin ich da. Schießen Sie los.«
    »Die Sicherheit liegt mir sehr am Herzen. Verstehen Sie? Ich möchte meine Kinder mitnehmen und ihnen an ihrem Geburtstag eine schöne Zeit bereiten – sie sind Zwillinge. Zehn Jahre alt. Deshalb muss ich mich vergewissern, ob ein solcher Flug sicher ist.«
    »Er ist sicher. Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    »Die Sache ist die – jemand hat mir erzählt, dass vor sechs Monaten ein Ehepaar hier ums Leben gekommen ist. Sie sind in der Maschine aufgestiegen und in den Tod gestürzt. Ohne Fallschirme. Der Mann trug einen Anzug, die Frau Rock und Bluse. Keine Sicherheitsausrüstung. Und der Pilot wurde ebenfalls getötet.«
    Das Gesicht der jungen Frau verfinsterte sich, und sie musterte Neela eingehend. »Das waren Morde, und es hat nichts mit der Sicherheit hier am Van Nuys zu tun. Wenn Sie mit Ihren Kindern fliegen möchten, stehen die Chancen, dass an diesem Tag kein Mord passiert, ziemlich gut. So was kommt nicht oft vor bei uns.« Sie lächelte über ihren kleinen Scherz.
    »Dann stimmt die Geschichte?«
    Sie nickte. »Ja. Es gab hier diese Morde vor einigen Monaten.« Sie legte eine Pause ein, dann: »Darf ich Sie fragen, wo Sie leben?«
    »In L.A.«
    »Nein … ich meine, wo in Los Angeles?«
    »Stadtmitte.«
    »Sehen Sie! Ich würde sagen, dort passieren in einer Woche mehr Morde als hier am Van Nuys in zehn Jahren.«
    Neela ignorierte den herausfordernden Unterton und wartete ein paar Sekunden, ehe sie fragte: »Erinnern Sie sich an ihre Namen? An die Namen des toten Paares? Sagt Ihnen der Name Zersky irgendetwas?«
    Die Frau überlegte, dann nickte sie. »Ja … Zersky. Mann und Frau. Der Pilot war Corey Hamilton. Komischer Kauz.«
    Die Zeitungsmeldung von damals war kurz gewesen und hatte nur wenige Details zu bieten, aber alles passte zusammen. Jetzt war die Frage, ob Arnold diese Verbrechen begangen oder schlicht die Zeitungsinformationen genutzt und in seinem Tagebuch verarbeitet hatte.
    »Gab es irgendwelche Folgen? Ich meine, hat man jemals den Kerl gefunden, der die beiden aus dem Flugzeug gestoßen und den Piloten erschossen hat?«
    »Klar. Sie haben ihn geschnappt. Er sitzt in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess.« Die Frau hörte auf zu kauen und starrte Neela an. »Aber woher wissen Sie so gut Bescheid? Dass er einen Anzug angehabt hatte und sie Rock und Bluse? Das stand nicht in der Zeitung, soweit ich weiß. Die Cops haben solche Informationen absichtlich zurückgehalten. Ich weiß das, weil ich mit einem der Cops liiert war, und er war manchmal ganz schön redselig.«
    »Meine Freundin hat es mir erzählt«, antwortete Neela, die sich schnell von dem Schreck erholte. »Sie ist Sekretärin in einem Polizeirevier.«
    »Dann hätte Ihnen Ihre Freundin auch sagen sollen, dass dieser Vorfall nichts mit unseren Sicherheitsstandards zu tun hat. Worum geht’s Ihnen eigentlich?«
    »Ich danke Ihnen für Ihre Hilfe.« Neela ignorierte die Frage. »Ich werde wegen des Geburtstagsflugs auf Sie zurückkommen. Haben Sie eine Broschüre?«
    Neela fuhr mit einem unguten Gefühl nach Hause, machte sich aber keine allzu großen Sorgen. Okay, drei Menschen waren ums Leben gekommen. Aber ein anderer, nicht Arnold war wegen der Morde angeklagt. Das waren wunderbare Neuigkeiten. Sie legten zumindest den Schluss nahe, dass Arnold nur von den Verbrechen gehört und sie in sein Buch aufgenommen hatte. Falls Arnold diese eine Geschichte nach Informationen aus den Zeitungen rekonstruiert hatte, dann waren die anderen sicherlich auf dieselbe Art entstanden, oder? Neela konnte es kaum erwarten, Dermot davon zu erzählen. Was für eine Last würde ihm von den Schultern fallen!

Kapitel 21
    Dermot saß seinem alten Freund und gelegentlichem Recherchegehilfen Detective Sergeant Mike

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