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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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gewaltige Ausbruch eine aggressive Reaktion erforderte.
    »Wach auf, Liebling. Du träumst wieder. Es ist alles gut. Ich bin bei dir. Alles ist gut.« Neela umarmte ihren Mann und drückte ihn fest an sich. Dermot öffnete die Augen und sah sich hektisch um. Das Keuchen ließ nach.
    Cheesecake bohrte die Zähne ein letztes Mal in Dermots Kopfhaut. Neela gab ihr einen Klaps auf den Hintern; die Katze sprang vom Bett und rannte die Treppe hinunter.
    »Okay … lass mich los. Ich bekomme kaum Luft.«
    Neela drückte ihn zurück aufs Kissen und strich ihm über die Stirn.
    »Du musst dir wegen dieser Albträume helfen lassen. Ich weiß nicht, ob ich das noch viel länger mitmache.«
    »Das war nicht der Traum …«, gab Dermot zurück, während seine Atemzüge regelmäßiger wurden. »Nicht der übliche.«
    Neela stockte der Atem; sie nahm seine Hände in ihre. Plötzlich fing Dermot haltlos zu schluchzen an. Neela war sprachlos – sie hatte ihn noch nie so weinen gesehen.
    »Erzähl mir, was los ist. Du machst mir Angst.«
    Dermot kämpfte mit widerstreitenden Gefühlen und den wildesten Gedanken. Er strengte sich an, die Fassung zurückzugewinnen, um mit Neela der Wahrheit auf den Grund zu gehen. »Ich bin losgefahren, um ein paar Angaben aus Arnolds Buch nachzuprüfen.«
    Neela nickte. »Ja, das hast du gesagt.«
    »Aber mir ist nie in den Sinn gekommen, dass das Manuskript oder …«, er zögerte, »… oder Tagebuch, wie auch immer man dieses verdammte Ding nennen will, etwas anderes ist als reine Phantasie.«
    »Und?«
    »Je mehr ich las, umso unheimlicher wurden mir die Schilderungen. Und ich wurde richtig unruhig und nervös. Weißt du noch, wie ich den bösen Typen angeschrien habe, als ich las?«
    »Allerdings.«
    »Die Sache ist die – ich war nicht bereit, mir einzugestehen, dass dieses Tagebuch durchaus ein Tatsachenbericht sein könnte.«
    »Und?«
    »Je mehr Kapitel ich gelesen hatte, desto stärker fühlte ich mich gezwungen, herauszufinden, ob irgendetwas von dem Zeug auf Wahrheit beruht oder, was Gott verhüten möge, tatsächlich passiert ist.«
    »Du meinst, du dachtest allen Ernstes, dass diesem seltsamen Manuskript echte Morde zugrunde liegen?«
    »Wenn diese Menschen wirklich getötet wurden, müssen wir der Polizei davon erzählen.«
    »Natürlich – das versteht sich von selbst.«
    »Aber dann fiel mir etwas anderes ein. Es kam aus heiterem Himmel und zeigte mir eine Seite an mir, die mir ein wenig Angst gemacht hat.«
    »Liebling, du hast doch nichts Verwerfliches getan, oder? Das passt gar nicht zu dir.«
    »Findest du? Als ich zu all diesen Orten fuhr, kam mir der Gedanke, dass der Psycho, wenn er all diese Morde selbst verübt hat, gar nicht tot sein kann. Ich hatte am Telefon mit ihm gesprochen, mir seine Worte der Reue angehört und gesehen, wie er sich selbst getötet hat, weil er nicht mehr damit leben konnte. Also …«
    Neela fiel ihm verwirrt ins Wort: »Was willst du mit all dem sagen?«
    Dermots Tonfall wurde ein wenig gereizt. »Darf ich dir nicht einmal mehr erzählen, was ich dachte? Mir kam der kaltblütige Gedanke, dass es völlig gleichgültig wäre, ob all diese Leute tatsächlich gestorben sind. Ich bin nicht verpflichtet, das aufzuklären. Ich habe nichts Falsches getan. Nichts davon spielt eine Rolle, weil das Tagebuch reines Dynamit ist und ich es nach wie vor stehlen will.« Er holte Luft. »Verstehst du das nicht? Ich dachte daran, es mir unter den Nagel zu reißen, mir das Werk eines toten Serienkillers zu eigen zu machen. Und zwar ohne an die Folgen für die Familien derer zu denken, die der Mörder verstümmelt, ertränkt, erstickt oder …« Er begann zu zittern.
    »Hey, ganz ruhig.« Neela reichte ihm ein Glas Wasser. »Trink das und verrate mir, was dich auf die Idee gebracht hat, dass Arnolds Tagebuch echt sein könnte. Was hast du herausgefunden?«
    Dermot überlegte, wie er das, was er gesehen hatte, beschreiben konnte, ohne seiner Frau alles preiszugeben.
    »Nun, ich habe die exakten Koordinaten gefunden. Er hat alles bis ins Kleinste beschrieben und die Angaben in das hintere Cover gesteckt und versiegelt. Ich habe die Pfähle genau an der Stelle gefunden, die er angegeben hat. Da waren Kerben von Schnüren in Kopfhöhe, und auf dem Erdboden vor Mr. Nashs Pfahl war ein schwarzer Fleck, der aussah wie getrocknetes Blut – genau wie vor Laura Nashs Pfahl. Ich schätze, es könnte auch Tierblut sein.«
    »Hast du jemals echtes getrocknetes Blut gesehen? Ich

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