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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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nahm neben ihm Platz; Nick stand am Kamin.
    »Wie ist es dir heute ergangen? Hast du was Neues herausgefunden?«, erkundigte sich Neela.
    Dermot zögerte und schaute sie fragend an.
    »Hört zu, wenn das privat ist, kann ich verschwinden«, schlug Nick vor. »Kein Problem.«
    »Ganz und gar nicht, Nick«, warf Neela ein. »Es geht nur wieder um diese Arnold-Sache. Dermot war unterwegs, um noch ein paar Details aus dem Tagebuch zu überprüfen. Wie ist es heute gelaufen, Liebling?«
    Plötzlich fielen ihm die Zahnfragmente wieder ein, die in seiner Hemdtasche steckten. Und er hatte das Gefühl, als würde er mittelgroße Steine mit sich herumschleppen, die sich deutlich unter dem Stoff abzeichneten. Er legte die linke Hand auf die rechte Schulter, um sie zu verdecken.
    »Arnold hat sich extrem große Mühe gegeben, um mich davon zu überzeugen, dass sein Tagebuch die Realität wiedergibt, ich kann jedoch keine Beweise dafür finden. Für mich ist das alles ein riesengroßer Schwindel.«
    »Aber wieso hat er sich so viel Arbeit gemacht?«, wollte Nick wissen.
    »Vielleicht dachte er, dass ein Verlag eher geneigt sei, das Buch zu veröffentlichen, wenn ich auf seine Tour hereinfalle und glaube, dass seine Geschichten auf Wahrheit beruhen. »Ihr wisst doch: ›Basiert auf wahren Begebenheiten«.«
    »Wenn das der Fall wäre«, argumentierte Neela, »warum hat er das Manuskript dann nicht direkt an einen Verlag geschickt, behauptet, er sei der Serienkiller, der für all die Morde in seinem Manuskript verantwortlich ist, und anschließend Selbstmord begangen. Man hätte ihn bestimmt ernst genommen, bis jemand Recherchen anstrengt und herausfindet, dass es sich um reine Phantasie handelt.«
    »Oder um echte Fälle, die er aus der Presse aufgegriffen hat«, ergänzte Nick.
    »Ich habe keine Ahnung. Jedenfalls weiß ich, dass kein Lektor solche unaufgeforderten Manuskripte liest. Aber wenn es von mir kommt – das ist was ganz anderes. Könnte ich einen Lektor überzeugen, dass diese Geschichten wirklich passiert sind und dass Arnold ein echter Psychopath war, würde ein Verlag das Machwerk vielleicht einkaufen.«
    Eine Zeit lang sagte niemand etwas, bis Dermot fortfuhr: »Wie auch immer, ich habe heute nicht das Geringste gefunden. Ich war dort, wo er der Zahnfee angeblich alle Zähne herausgerissen hatte; dort waren kein Schuppen, kein Zahnarztstuhl, keine Zahnarztinstrumente – nichts. Ich habe an der Stelle gegraben, wo der Plastiktüten-Mann gestorben und begraben sein soll, und habe nichts gefunden. Keine von Arnolds Geschichten haben sich bestätigt.«
    »Das sind ja wundervolle Neuigkeiten, Liebling.«
    Dermot hatte ein flaues Gefühl im Magen.
    »Das muss eine gigantische Erleichterung für dich sein, Dermot«, sagte Nick. »Was dagegen, wenn ich mir noch einen Scotch einschenke? Mir ist zum Feiern zumute.«
    »Natürlich nicht – bedien dich.«
    »Soll ich sonst noch jemandem nachschenken?«, fragte Nick.
    Dermot und Neela schüttelten den Kopf.
    »Er muss ein ausgesprochen komischer Kauz gewesen sein, Dermot«, sagte Nick, während er Whisky in sein Glas goss. »Ich meine, jemand, der so weit geht … Ich nehme an, dass er letzten Endes seinen Willen durchgesetzt hat. Jetzt wirst du Esther das Manuskript zeigen, oder?«
    Mit dieser unverblümten Frage überrumpelte er Dermot regelrecht. Der hätte damit rechnen müssen, hatte es aber nicht getan. Er zögerte einen Wimpernschlag.
    »Als sein Werk? Du machst Witze, Nick. Dieser Mann hat mich an der Nase herumgeführt, mich belogen, mir Angst eingejagt und Drohungen gegen Neela ausgestoßen – Drohungen, die mich beinahe zu Tode erschreckt hätten. Als ich ihn tot vor mir liegen sah, habe ich befreit aufgeatmet. Wer weiß, was ihm als Nächstes eingefallen wäre? Er hätte Neela monatelang nachstellen können. Sein grausiges Machwerk meiner Agentin oder jemandem vom Verlag zu zeigen, in der Hoffnung, dass er wegen dieser Schmiererei eine gewisse Bekanntheit erlangt, steht gewiss nicht auf meiner Prioritätenliste.«
    »So oder so – ich denke, das Tagebuch ist es wert, veröffentlicht zu werden. Es riecht nach Geld. Die Frage ist nur, wer es bekommt. Das Geld, meine ich.«

Kapitel 27
    Dermot saß am Ende des Santa Monica Piers und betrachtete den sanft gekräuselten Ozean. Kein Lüftchen regte sich, und die Sonne schien warm.
    Er hatte sich in eine ausweglose Lage manövriert. Jetzt konnte er nur noch abwarten, bis Gras über die Sache gewachsen war, wenn er

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