Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
Vom Netzwerk:
Stil zu übersetzen und letzten Endes das Manuskript zu schaffen, das er dringend vorweisen musste. Klar, Horrorgeschichten reizten ihn gar nicht, aber das Tagebuch war vielversprechend. Der Stoff war ausgesprochen kommerziell und würde das große Geld bringen. Wenn es ihm gelang, Arnolds Gekritzel in das Genre zu transponieren, das Truman Capote sogar für strenge Literaturkritiker akzeptabel gemacht hatte, könnte er zu den Gewinnern zählen.
    Er spürte eine Hand auf seiner Schulter. Dann roch er das Gutier-Parfüm. Es war Neela. Er drückte den Kopf an ihren Arm. Sie wusste immer, wohin er sich zurückzog, um in aller Ruhe nachzudenken.
    »Ich liebe dich, Dermot. Das weißt du«, sagte sie. »Solltest du jemals ein Tier grausam behandeln, werde ich das aber noch mal überdenken müssen. Abgesehen davon bin ich immer für dich da, um welchen Preis auch immer.«
    Dermot zog sie an sich und küsste ihre Hand.
    »Ich liebe dich auch, Neela. Du bedeutest mir alles.«
    Sie sahen sich tief in die Augen, und Dermot hatte das Gefühl, dass sie bis in seine Seele blicken konnte.
    Neela lächelte, als sie ein kleines Notizbuch aus ihrer Handtasche holte und es aufschlug. »Lass uns durchgehen, was ich getan habe, während du dich am Strand entspannt und Däumchen gedreht hast.« Wieder ein Lächeln. »Wie du weißt, wird bereits jemand für die Morde im Falle Zersky und Hamilton verantwortlich gemacht. Und in der LA Times stand ein Artikel über ein vermisstes Mädchen – Miriam Meyers, mit deren Fall die Aufzeichnungen des Tagebuchs beginnen.«
    »Ich weiß.«
    »Nun, sie wird nach wie vor vermisst.«
    »Wie hast du das herausgefunden?«
    »America’s Most Wanted. Die Website. Du kannst dort nach jedem suchen – mit Hilfe eines Vornamens oder Nachnamens, der Haarfarbe, dem Wohnort, was auch immer. Es ist wie ein gigantisches Puzzle.«
    »Und was ist, wenn eine verschwundene Person so etwas wie ein Einsiedler war und es niemanden gibt, der sie vermisst?«
    »Nun, dann ist sie vermutlich nicht aufgelistet. Aber um auf meinen Ausgangspunkt zurückzukommen: Miriam wurde nie gefunden. Deshalb vermute ich, dass Arnold ihren Namen von dieser Liste hat und nur behauptet, sie in den Tod getrieben zu haben. In Wirklichkeit hat er sie nie gesehen. Es wird behauptet, dass in Amerika jedes Jahr Zehntausende verschwinden und nie ausfindig gemacht werden. Und viele andere fangen in einem anderen Staat ein neues Leben unter falschem Namen an.«
    »Okay, und wen hast du sonst noch auf der Website gefunden? Die sogenannten Pfahlopfer Gareth und Laura Nash?«
    »Darf ich der Reihe nach vorgehen, großer Meister?«
    »Natürlich.«
    »Als Nächstes habe ich es mit Bruce Major versucht. In dem Bericht über vermisste Personen steht, dass ein Mann dieses Namens von heute auf morgen nicht mehr an seinem Arbeitsplatz erschienen ist. Es gab keine Angaben über seinen Wohnort oder den Beruf. Also habe ich mir die Telefonbücher der letzten drei Jahre vorgenommen und ein paar Nummern angerufen. Der einzige Mann mit diesem Namen und in seinem Alter arbeitete als Sicherheitsmann in einer Klinik. Inzwischen wird sein Apartment von jemand anderem bewohnt. Es scheint, als hätte er sich aus dem Staub gemacht und alles hinter sich gelassen.«
    »Sieht schlecht aus.«
    »Allerdings. Das dachten die Cops auch. Aber es gibt keinerlei Hinweise auf ein Verbrechen, also wurde er auf die Liste der Vermissten gesetzt. Die Lady, die jetzt in seinem Apartment wohnt, meinte, die Polizei habe ihr erzählt, was vorgefallen war.«
    Dermot sah sie entgeistert an. »Du bist tatsächlich zu der Wohnung gefahren?«
    Neela wunderte sich über diese Reaktion. »Warum sollte ich nicht? Ich bin gründlich vorgegangen. Was ist das Problem?«
    Dermot beeilte sich, seine Gedanken und Empfindungen in den Griff zu bekommen. »Nun, genau genommen wäre es sicherlich günstiger, wenn niemand eine Verbindung zu uns herstellen kann, falls ich mich entscheiden sollte, dieses Tagebuch als Grundlage für eine eigenen Roman zu verwenden.«
    »Aber wenn du wirklich Arnolds Tagebuch umschreiben willst, dann kannst du ja immer sagen, dass deine Geschichten auf wahren Begebenheiten basieren – was sollte dir das schaden? Es besteht keine Notwendigkeit, darauf hinzuweisen, dass dir Arnold das Tagebuch gebracht hat. Aber es wäre ein echter Knüller, wenn du sagen könntest, dass du Recherchen in einigen Fällen vermisster Personen angestellt und ein paar Berichte über ungelöste

Weitere Kostenlose Bücher