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Traummoerder

Titel: Traummoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane Briant
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gab einen letzten Tatort, den sich Dermot anschauen wollte. Wenn er dort keine Leichen fand, dann konnte er unbeschwert nach Hause fahren. Der nächste Schritt wäre dann, die eigene Version des Tagebuchs niederzuschreiben. Er schmeckte beinahe das Geld.
    Er hieß Joey Farrell, und sein Albtraum war ziemlich gewöhnlich, aber er war auch vielschichtig; das machte ihn interessant für mich. Das war etwas, wozu mir einiges einfiel – verstehen Sie, was ich meine?
    Als ich ihn das erste Mal sah, wusste ich, dass er ein Irrer war. Dürr. Schneeweiße Haut – als hätte er jahrelang unter einem Stein gehaust. »Ich nehme an, man könnte es als Klaustrophobie bezeichnen«, hatte er mir online erzählt. »Aber das ist eigentlich viel zu simpel. Ich leide seit meinem fünften Lebensjahr unter Asthma und beschäftige mich vierundzwanzig Stunden am Tag gedanklich mit dem Atmen.« Der schmächtige Junge pumpte sich mit dem Inhalierfläschchen ein Medikament in den Mund, und ich musste warten, bis er wieder sprechen konnte. Das kotzte mich an. Ich habe Besseres zu tun, als einem Typen zuzusehen, wie er um Atem ringt. Während ich beobachtete, wie er keuchte und dieses kleine Plastikding in dem Mund steckte, zeichnete ich sein Gesicht – so wie es aussehen musste, wenn er im Sterben lag.
    Dermot staunte jedes Mal, wie sich Arnolds Worte in sein Gedächtnis einbrannten. Die Bilder waren lebhaft und doch so abscheulich. Zusammengeklebte Lippen? Menschen, die durch bauschige Wolken fielen …
    Sobald ich ihn aus dem Kofferraum des Wagens geholt hatte, fesselte ich ihn an einen großen Stein. Es gab nicht allzu viele Bäume in dieser Gegend, und ich wusste, dass der Felsbrocken schwer genug war, um ihn an Ort und Stelle zu halten. Er brauchte gute dreißig Minuten, um wieder zu sich zu kommen. Das ist immer sehr lustig – die erste Reaktion und die Erkenntnis, die ganz langsam in den Augen aufleuchtet. Erst fragen sie sich: »Was, um alles in der Welt …? Dann: » Was mache ich hier eigentlich?« Danach: »O Scheiße!!»Es ist fast wie die verschiedenen Phasen, die man durchschreitet, wenn man sich allmählich bewusst macht, dass man Alkoholiker ist. Verleugnen, akzeptieren und der ganze Quatsch. Solange er besinnungslos war, stülpte ich ihm eine dicke, durchsichtige Plastiktüte über den Kopf und band sie um den Hals zu. Nur ein kleiner Gummischlauch hing heraus – ein Ende ragte in die Tüte, das andere Ende war mit einer Sauerstofflasche verbunden.
    Als ich sah, dass er die Augen öffnete, wartete ich auf seine Reaktion. Das war das beste Schauspiel, das ich gesehen hatte, seit ich beobachten konnte, wie den Zerskys fast die Augen aus den Höhlen gefallen wären, kurz bevor ich sie aus dem Flugzeug stieß. Das war etwas anderes.
    Farrell schaute sich um und versuchte herauszufinden, wo er sich befand. Er war extrem verängstigt. Ich sah, wie er versuchte, seine Arme zu bewegen, und es nicht konnte. In diesem Augenblick musste ihm klar geworden sein, dass er gefesselt war und in großen Schwierigkeiten steckte.
    Ich blickte ihm direkt in die Augen und strahlte ihn mit meinem schönsten Lächeln an. Dann drehte ich den Sauerstoff ab und saugte die Luft aus der Tüte. Dabei ließ ich Farrell nicht aus den Augen.
    Den Bruchteil einer Sekunde später schmiegte sich das Plastik an sein Gesicht wie eine zweite Haut. Das Beste von allem war, dass er den Mund aufgerissen hatte, ehe die Plastiktüte geschrumpft war. Das bedeutete, dass er den Mund nicht mehr zubekam! Und ich konnte ihm in den Rachen schauen, bis ich das Ventil wieder öffnete und Sauerstoff in die Plastiktüte ließ. Die Wirkung war phantastisch! Farrell japste fürchterlich, sog die Luft in sich ein und stieß sie wieder aus. Und die ganze Zeit starrte er mich an und flehte mit Blicken um Gnade.
    Dermot hielt am Straßenrand, um in der Wegbeschreibung zum Plastiktüten-Mann nachzulesen. Er war fast eine Stunde auf einem Feldweg nach Nordwesten gefahren und näherte sich Tujunga Wash. Die Sonne ging unter-er musste sich beeilen.
    Ungefähr eine Stunde spielte ich mit Farrell. In einer Minute war er nahezu tot, in der nächsten schenkte ich ihm ein bisschen Leben. Alles lag in meiner Hand. Und dabei wusste ich die ganze Zeit, wie viel diesem Dummkopf das Atmen bedeutete.
    Dermot parkte an dem angegebenen Platz, öffnete den Kofferraum und holte die Schaufel heraus. Wieder weigerte sich Scarecrow zunächst, aus dem Auto zu springen.
    Oben auf dem Hügel entdeckte

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