Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
werfen, dachte ich. Okay, Stephanie, tief durchatmen. Vergiss nicht, dass man ihm einige Nägel in den Hintern geschossen hat, und dass das zum Teil deine Schuld ist.
»Klar«, erwiderte ich. »Ich werde dir ein Sandwich mitbringen.«
Ich holte mir den Einlieferungsbeleg für Guzzi und rannte zu meinem Wagen. Ein rascher Blick auf meine Armbanduhr. Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, um das Sandwich und die Schokolinsen zu besorgen, alles in Morellis Haus abzuliefern und zurück zu meiner Wohnung zu düsen.
Als ich vor Morellis Haus parkte, klingelte mein Handy.
»Mrs. Ardenowski hat dich bei Shop ’n Bag gesehen und gesagt, du hättest einen behinderten Mann misshandelt«, sagte meine Mutter.
»Er war nicht behindert. Er hat sich selbst in den Fuß geschossen, als er einen Laden ausgeraubt hat.«
»Mrs. Ardenowski hat gesagt, er habe in einem dieser motorisierten Einkaufswagen gesessen.«
»Ja, weil er sich selbst in den Fuß geschossen hat.«
»Sie geben diese Wagen nicht jedem. Wenn er einen solchen Wagen hatte, dann war er sicher behindert. Und warum musst du überhaupt Leute im Supermarkt verhaften? Florence Molnars Tochter tut das nicht. Sie hat einen guten Job in einer Bank.«
»Ich muss jetzt los«, sagte ich zu meiner Mutter. Und legte auf.
Ich sperrte mit meinem Schlüssel die Tür von Morellis Haus auf, gab Anthony die Süßigkeiten und das Sandwich und machte einen kurzen Spaziergang mit Bob. Bob kackte auf Mr. Fratellis Rasen, und Mr. Fratelli kam aus dem Haus und schrie mich an, ich solle den Haufen wegmachen, aber ich hatte keine Tüten dabei.
»Ich schicke Morelli rüber, wenn er von der Arbeit nach Hause kommt«, versprach ich Mr. Fratelli.
Mit zehn Minuten Verspätung kam ich in meiner Wohnung an, und das war, alles in allem betrachtet, nicht schlecht.
»Hey«, begrüßte mich Diesel.
»Hey.«
»Hast du den Kerl erwischt?«
»Allerdings! Ich habe ihn im Shop n Bag überwältigt.«
Diesel grinste. Er packte mich und drückte mir einen Kuss auf die Lippen. »Glückwunsch!«
Ein leichter Stromschlag fuhr von meinen Lippen bis zu meinen Zehen. »Meine Güte«, stieß ich hervor. »Meine Lippen kribbeln.«
»Ja, und wenn ich dir einen Zungenkuss gegeben hätte, würden deine Schuhe jetzt qualmen.«
Er nahm mich wieder auf den Arm, oder?
»Was jetzt?«, erkundigte ich mich.
»Wir machen einen Ausflug.«
Diesel hatte einen schlammbespritzten Subaru mit einem Anhänger auf meinem Parkplatz abgestellt. Und auf dem Anhänger standen zwei Quads.
»Ich dachte, mit diesen Quads fallen wir weniger auf und sind flexibler«, erklärte Diesel.
Wir fuhren auf dem Turnpike zum Atlantic City Expressway. Mein Handy klingelte, als wir gerade auf die Schnellstraße bogen, und ich zuckte zusammen, als ich einen Blick auf das Display warf. Es war Anthony.
»Ja?«, meldete ich mich.
»Ich möchte Eis essen, aber es ist in der Küche.«
»Und?«
»Ich habe gehofft, du könntest es mir bringen.«
»Ich kann dir im Augenblick nicht helfen. Ich bin gar nicht in Trenton.«
»Aber Joe hat gesagt …«
» Anthony «, brüllte ich ins Telefon. »Schwing deinen durchlöcherten Hintern in die Küche und hol dir deine blöde Eiscreme selbst.«
Ich legte auf.
»Das scheint angekommen zu sein«, meinte Diesel.
»Morelli kommt aus einem beängstigenden Genpool.«
Wir erreichten die Schotterpiste, die zu Gail Scanlons Grundstück führte, und luden die Quads ab.
»Hast du einen Plan?«, fragte ich Diesel.
»Ich dachte, wir fangen mit Gail Scanlons Haus an. Ich möchte mich selbst dort umschauen. Danach sehen wir weiter. Wir fahren ein wenig durch die Gegend und warten ab, was passiert. Und für den Fall, dass mich meine Instinkte trügen, habe ich ein tragbares Navigationssystem dabei. Kommst du mit einem dieser Quads klar?«
Natürlich, abgesehen davon, dass ich noch nie auf einem solchen Ding gesessen hatte. »Es sieht recht einfach aus.« Wie ein großes Spielzeug. Vier Räder, Reifen mit sehr tiefem Profil, Lenkrad, Gaspedal, Bremse, einige Schalter.
Wir fanden Gail Scanlons Haus ohne Schwierigkeiten. Die Sprengfalle war nicht wieder aufgebaut worden, auf dem Boden lagen immer noch die Überreste. Wir bogen an der Gabelung ab und folgten der Straße bis zu der Affenfarm.
Wir fuhren vor das Haus und stellten unsere Quads ab. Keine Spur von den Affen. Und keine anderen Autos weit und breit.
»Hier sieht es aus wie in einer Geisterstadt«, meinte Diesel.
Wir betraten das Haus und schauten uns
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