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Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)

Titel: Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Ruhe.«
    »Hör nicht auf sie«, warf Lula ein. »Ich habe den Mistkerl im Visier.«
    Lula feuerte zweimal, und das Rückfenster eines geparkten Wagens zersplitterte. Der Pritschenwagen überfuhr eine Ampel, und einige Autos wichen ihm hupend aus. Tank bremste ab und fuhr langsam über die Kreuzung. Sechs Autofahrer zeigten ihm den Stinkefinger.
    »Er fährt in Richtung Broad«, sagte ich zu Tank. »Er will zu den Pine Barrens.«
    Tank bog auf die Broad Street ein und behielt den Pritschenwagen vor sich im Auge. Zwischen uns und dem LKW befanden sich mehrere Autos. Der Pritschenwagen fuhr an der Hamilton Avenue bei Gelb über die Ampel, und alle nachfolgenden Wagen hielten bei Rot an.
    »Hast du kein Blinklicht oder so etwas?«, fragte Lula Tank. »Das ist doch ein Fahrzeug für einen Noteinsatz, oder?«
    »Ranger lässt es uns nicht benützen«, erklärte Tank.
    »Ranger hier und Ranger da«, maulte Lula. »Könnt ihr nicht selbstständig denken? Ich wette, du kannst dir nicht einmal den Hintern abwischen, ohne Ranger vorher zu fragen.«
    Tank warf einen Blick in den Rückspiegel. »Ich werde ihm erzählen, dass du das gesagt hast.«
    »Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt«, versuchte Lula zu beschwichtigen.
    Wir konnten den LKW nicht mehr sehen, aber wir sahen an den Schäden am Straßenrand, wo er vorbeigekommen war. Vier weitere demolierte Autos, ein plattgewalzter Briefkasten und zwei niedergerissene Straßenschilder.
    Wir erreichten Bordentown und näherten uns der Auffahrt zum Turnpike.
    »Ich habe seit über einer Meile keine Autowracks mehr gesehen«, bemerkte Lula. »Glaubst du, er hat eine andere Strecke genommen?«
    »Vielleicht lernt er allmählich, wie man so einen LKW fährt«, meinte Tank. »Was soll ich jetzt tun?«
    »Nimm den Turnpike«, sagte ich.
    Es war reine Glückssache. Drei Hauptverkehrsstraßen führen von Bordentown in Richtung Süden. Auf dem Turnpike kam man am schnellsten voran. Tank fuhr auf den Turnpike-Süd, und nach wenigen Meilen kamen mir Zweifel. Die Straße erstreckte sich wie ein endloses Band vor uns, und ich konnte den Pritschenwagen nicht sehen. Wir fuhren an Burlington und Cherry Hill vorbei und erreichten die Ausfahrt Atlantic City Expressway.
    »Und nun?«, fragte Tank.
    »Nimm die Ausfahrt nach Atlantic City«, befahl ich. »Dann können wir uns nochmals in der Nähe der Marbury Road umschauen, wo wir schon mal da sind.«
    Ich hätte das große Heulen kriegen können. Ich war so kurz davor gewesen, Munch zu schnappen, und dann war er mir durch die Lappen gegangen. Mir schossen unzählige Was-wäre-wenns durch den Kopf. Was wäre, wenn ich hinausgegangen und mir den Fahrer angesehen hätte, während der Pritschenwagen vor dem Gebäude gestanden hatte? Was, wenn ich Ranger angerufen und ihn bei der Verfolgungsjagd um Hilfe gebeten hätte? Was wäre, wenn ich klüger, schneller, mutiger, dünner wäre … Es war ein Fass ohne Boden.
    Tank fuhr durch Marbury und bog an der Straße zu dem Geschenkartikelladen ab. Er fuhr an dem Geschäft vorbei und nahm eine Nebenstraße Richtung Norden. Die zweispurige, geteerte Straße führte durch einen Kiefernwald. Vereinzelt tauchten kleine Häuschen mit Briefkästen am Straßenrand auf. Einspurige Schotterpisten und Feldwege zweigten von der Asphaltstraße ab und führten in das Hinterland der Barrens.
    Plötzlich trat Tank auf die Bremse, und wir starrten alle auf die Schotterstraße und den blassgrünen Bungalow vor uns. Der Briefkasten vor dem Haus war demoliert, und im Vorgarten hatten sich Reifenspuren mit breitem Profil tief in den Boden gegraben. Die Spuren liefen über den plattgedrückten Briefkasten und führten dann auf die einspurige Straße, wo sie auf dem festgefahrenen Schotter kaum mehr zu sehen waren.
    »Bingo«, sagte Lula.
    Tank folgte der Straße und fuhr eine knappe Meile durch den Wald, bis wir eine lichte Fläche erreichten, die mich an eine kleine Landepiste für ein Flugzeug erinnerte. Der Pritschenwagen war vor uns geparkt, aber von der Sendeanlage, von Munch und seiner uniformierten Crew war keine Spur zu sehen.
    Ein holpriger Pfad, der gerade genug Platz für ein Quad bot, führte am Ende der freien Fläche in den Wald. Tank fuhr bis zu dem Pfad, und wir stiegen aus, um uns umzusehen.
    »Mit dem SUV komm ich da nicht weiter«, erklärte Tank. »Soll ich nachschauen, wo der Weg hinführt?«
    »Wir gehen alle gemeinsam«, beschloss ich.
    Ich hatte keine Lust zurückzubleiben und mich plötzlich allein

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