Traumprinzen und Wetterfrösche: Ein Stephanie-Plum-Roman (German Edition)
Was glauben Sie denn? Und das hier ist Tank.«
Die Frau sah ihre Namensliste durch.
»Der Gummibärchen-Zählwettbewerb«, sagte ich zu der Rezeptionistin. »Die beiden sollen mit auf das Foto.«
Lula nieste und furzte. »Entschuldigen Sie«, sagte sie zu der Empfangsdame. »Ich kann nichts dafür. Ich bin allergisch gegen diese Katzenlady neben mir.«
»Das ist gemein«, sagte Tank. »Auch Männer haben Katzen. Im alten Ägypten wurden Königshäuser von Katzen bewacht.«
»Wenn sie mein Haus bewachten, wäre ich schon bald tot«, erklärte Lula. »Ich würde mich ins Grab niesen. Und dir ist das völlig egal. Du hast eine Katze mir vorgezogen.«
»Das war Schicksal«, meinte Tank. »Diese Katzen sind einfach in mein Leben getreten. Ich habe nicht nach ihnen gesucht.«
»Ich hätte es wissen müssen. Von Anfang an. Miss Gloria sagte, unsere Monde wären nicht kompatibel.«
Die Rezeptionistin horchte auf. »Ich kenne Miss Gloria. Sie berechnet meine Zahlen.«
»Was Sie nicht sagen!«, rief Lula. »Ist sie nicht großartig? Ich wette, Sie könnten ohne sie nicht mehr leben, richtig?«
»Ich tue keinen Schritt ohne Miss Glorias Rat. Einmal bin ich zur Arbeit gefahren und habe dabei mit ihr telefoniert. Sie hat mir gesagt, ich würde in einen Unfall verwickelt, und kurz darauf bin ich auf den Wagen vor mir aufgefahren.«
»Das ist ja unglaublich«, staunte Lula.
»Ich dachte, wir könnten ein paar Aufnahmen von der Arbeit hinter den Kulissen eines Radiosenders machen«, sagte ich zu der Rezeptionistin. »Wo befindet sich ihre Sendeanlage?«
»Den Gang hinunter und dann nach rechts durch die Tür. Im Augenblick wird jedoch einer der Transmitter repariert. Wir senden im Moment mit der Ersatzanlage.«
»Ich habe noch nie so eine Sendeanlage gesehen«, sagte Lula. Und sie marschierte den Gang hinunter, öffnete Türen und spähte in alle Räume.
»Das dürfen Sie nicht!«, rief die Empfangsdame Lula hinterher.
»Ich werde sie zurückholen«, sagte ich. »Sie ist so aufgeregt, weil Miss Gloria ihr gesagt hat, das werde ihr großer Durchbruch sein.«
»Ist das eine echte Waffe?«, fragte die Rezeptionistin Tank. »Waffen sind hier nicht erlaubt.«
»Gummibärchenzähler tragen keine echten Waffen«, erklärte ich. »Sie schießen nur mit Platzpatronen.«
»Möchten Sie ein Bild von meinen Katzen sehen?«, fragte Tank die Rezeptionistin. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Applepuff schwanger ist.«
Lula war am Ende des Gangs angekommen und winkte mich zu sich. Ich rannte los, und Tank blieb bei der Rezeptionistin und zeigte ihr seine Katzen. Lula und ich stießen die Tür mit der Aufschrift ZUTRITT VERBOTEN auf und sahen, wie die zwei uniformierten Männer eine riesige Maschine auf den Pritschenwagen hievten.
»Ist das ein Transmitter?«, fragte ich sie.
» No hablo inglés «, erwiderte der eine.
Der Motor des LKW s sprang an und blieb im Leerlauf, während die zwei Männer die Maschine mit Bändern und Klemmen befestigten.
»Sie hauen mit dem Transmitter ab«, sagte ich zu Lula. »Wir müssen Tank holen und ihnen folgen.«
Lula und ich rannten den Gang zurück und zogen Tank mit uns. Wir rannten über die Straße und sprangen in den Rangeman- SUV .
Der Pritschenwagen wendete auf dem Parkplatz und rollte zum Tor. Das Tor öffnete sich, und der LKW fuhr in einem weiten Bogen auf die Straße. Der Blick des Fahrers fiel dabei auf mich. Seine Augen weiteten sich, und auf seinen Wangen bildeten sich rote Flecken. Es war Munch.
»Das ist Munch!«, rief ich. »Das ist der Mann, den ich suche!«
Munch trat aufs Gaspedal, und der Pritschenwagen rumpelte die Straße hinunter. Tank blieb ihm dicht auf den Fersen. Lula streckte auf dem Rücksitz ihren Kopf aus dem Fenster und zückte ihre Glock.
»Setz dich neben ihn!«, brüllte sie. »Ich werde ihm die Reifen zerschießen. Und ihm eine Kugel in den Hintern jagen.«
»Wird gemacht.« Tank fuhr auf der zweispurigen Stadtstraße neben den LKW .
»Lass dich sofort zurückfallen!«, rief ich. »Du bringst uns sonst noch um!«
Munch machte einen Schlenker weg von dem SUV und prallte gegen drei geparkte Autos und eine Straßenlaterne. Der Pritschenwagen rumpelte weiter, holperte über den Randstein und schnitt die nächste Kurve, so dass zwei Passanten schreiend in ein Starbucks flüchteten.
»Der Kleine hinter dem Steuer kann nicht fahren«, bemerkte Tank. »Er kann nicht einmal die Spur halten.«
»Du jagst ihm Angst ein«, sagte ich. »Lass ihn in
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