Traumschlange (German Edition)

genauso zu seinem Imperium, wie sämtliche Taxiunternehmen der Stadt. Der Bürgermeister nannte ihn einen Freund und die Menschen grüßten ihn respektvoll auf der Straße. Ja, dachte Castor. Hier geht es mir gut.
    An seine Zeit in Haiti dachte er überhaupt nicht mehr. Haiti war die Vergangenheit und der Dominikanischen Republik gehörte die Zukunft. Schon bald würde hier am Strand ein neues Touristenzentrum erschlossen werden und er, Julius Castor, gedachte sich ein Stück des Kuchens abzuschneiden.
    Dieser Gedanke ließ ihn lächeln. Beschwingt nahm er die Treppenstufen. Oben öffnete er mit seinem Spezialschlüssel die große Verandatür aus Glas und schob sie auf.
    Bevor er eintrat, zog er sich noch die Slipper von den nackten Füßen, um die weißen Teppiche nicht durch Sand von seinen Sohlen zu beschmutzen. Barfuss ging er zur Bar hinüber und goss sich einen großzügig bemessenen Whiskey ein.
    Ja, ich habe es prima erwischt, dachte er, als die bernsteinfarbene Flüssigkeit durch seine Kehle rann.
     
     
    Draußen vor dem Haus schob der alte Bettler seinen Strohhut in den Nacken und grinste zahnlos. Castor hatte sich kein bisschen verändert. Er war noch immer der gleiche Hurensohn, der er schon in Haiti gewesen war.
    Arthur Baptiste klopfte sich den Sand vom Hintern und wandte sich ab. Er hatte gesehen, was er sehen wollte. Castor war barfuss über das Hautgift gegangen, das er auf der Veranda ausgestreut hatte. Nicht mehr lange und das Fieber würde kommen.
    Später, in der Nacht, wenn man Castor beerdigt hatte, würde er mit seinem Sohn auf den Friedhof schleichen, um die Leiche auszugraben. Castor würde nach Haiti zurückkehren, ob er wollte oder nicht, denn niemand, absolut niemand, machte sich aus dem Staub, ohne einen bokor für seine Arbeit zu bezahlen.
     
    Ende
     
     
     
    Danksagung
     
    Zuerst geht wie immer mein Dank an meine Frau Gabriele, die trotz der Tatsache, dass wir eine kleine Tochter bekamen, mir den Rücken freihielt, damit dieses Buch geschrieben werden konnte.
     
    Vielen Dank an Petra und Jean-Marie Christ, die mir ihr Haus im Elsass zur Verfügung stellten, damit ich die Ruhe und Abgeschiedenheit fand, die ich beim Schreiben brauche.
     
    Dank auch an Thomas Thiemeyer und Andreas Eschbach. Wie immer waren eure Tipps wertvoll und sind in dieses Buch eingeflossen.
     
    Ganz besonderen Dank an Sabine Reiff, die auch dieses Buch bearbeitet hat und mir eine gute Freundin geworden ist.
     
    Dank an Alexander Bühler für Deine immer währende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft.
     
    Ich danke meiner Tochter Anna dafür, dass sie soviel Freude und Sonnenschein in mein Leben gebracht hat.
     
    Rainer Wekwerth
     
    Impressum
     
    Rainer Wekwerth
     
    Traumschlange
     
    Copyright Rainer Wekwerth, April 2012
     
    Version 1.0 Stand April 2012
    412 000 Zeichen
    65 000 Wörter
    ca. 268 Seiten
     
     
    Titelgestaltung: Rainer Wekwerth unter Verwendung eines Fotos von Raisa Kanareva - Fotolia.com
     
    Rainer Wekwerth
    Beethovenstr.22
    70794 Filderstadt
     
    www.wekwerth.com
     
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    Buchwurm
     
    "Rainer Wekwerth hat einen wahren Albtraum geschaffen. Wekwerth beweist eindeutig, dass düstere Thriller sehr wohl in Deutschland spielen können. Sein Schauplatz ist exotisch, seine Sprache glasklar und