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Traumtagebuecher

Traumtagebuecher

Titel: Traumtagebuecher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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ertranken. Ich fand, das wäre der geeignete Zeitpunkt, um Vegetarier zu werden und bediente mich am Kartoffelpüree und an dem, was vom Rosenkohl noch über war (grüne Pampe). Nach zwei Gabeln stocherte ich nur noch lustlos in dem Gemisch herum, bis mir Klaus mit einem verschwörerischen Blick Apfelmus reichte. Wenigstens das Püree konnte man so noch halbwegs genießen.
    »Bin ich zu spät?« David hetzte die Treppe herab und in die Küche. Er hatte sich bedient und die ersten Bissen heruntergeschlungen, bevor sein Vater mit einem Blick auf das Essen murmelte: »Nicht spät genug.«
    Meg überhörte die Bemerkung geflissentlich und tat so, als genieße sie die Panade der Koteletts. Einen Moment lang aßen wir stumm. Beinahe, wie eine richtige Familie. Dann unterbrach Klaus den Augenblick mit einer beiläufigen Frage, die mir galt: »Wusstest du eigentlich, dass das letzte Opfer Astrid war?«
    »Ja.«
    Ich sah erst auf, als Klaus nicht aufhörte, mich anzustarren. Er nahm einen langsamen Bissen Fleisch und kaute ihn, während er den Blickkontakt hielt. Schließlich ergänzte er: »Das Mädchen, dass dich damals zusammen mit Jonah eingesperrt hat?«
    »Was?« Vor Schreck fiel mir die Gabel aus der Hand. Deswegen war sie mir so bekannt vorgekommen. Und Jessica war auch dabei gewesen. DAS war eine Gemeinsamkeit. Ich musste Rebecka anrufen und warnen!
    »Setzen!«, befahl Klaus, seine Stimme befehlsgewohnt und autoritär. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich aufgestanden war, setzte mich aber augenblicklich.
    »Was wolltest du tun?«
    »Rebecka anrufen und warnen«, antwortete ich wahrheitsgetreu.
    »Was ist mit Chris?«
    »Was soll mit Chris sein?« Jetzt war ich wirklich verwirrt. Gab es auch hier eine Verbindung zu Jonah und der Vergangenheit? Ich konnte mich an keine zu mir erinnern.
    »Weißt du, dass es hier in der Nähe schon einmal so eine Epidemie gegeben hat? Chris war eines der Mädchen, die damals betroffen waren.«
    »Hier?« Oh verdammt. Natürlich. Ich hatte die Schule überprüft, nicht, wo sie sich befand.
    »Und sie war jetzt die erste, die von der Hysterie betroffen war.« Klaus aß ein weiteres Stück Fleisch, ohne mich aus den Augen zu lassen. Aber er konnte unmöglich wissen, dass ich zu diesem Zeitpunkt ebenfalls dort gewesen war. In derselben Schule. Bei Chris.
    »Ist es nicht merkwürdig, dass alle Betroffenen Mädchen sind?« Davids Frage unterbrach das stumme Duell zwischen seinem Vater und mir. Obwohl er mich bisher vollkommen ignoriert hatte, sah er mich nun an. Sein Blick bohrte sich in meine Seele.
    »Kein einziger Junge?!« DAS war doch eine Gemeinsamkeit. Die Simpelste überhaupt. Und führte zu einer einfachen Frage, die vielleicht sogar die Lösung des Rätsels war. »Warum?«
    »Vielleicht sind Frauen anfälliger? Sie träumen etwas so tolles, dass sie nicht mehr aufwachen wollen?«, schlug David vor. Jetzt war er derjenige, dessen Blick mich nicht losließ. Und das, obwohl ich spürte, dass mich Klaus immer noch prüfend musterte.
    Frauen … Träume … ich drehte die Gedanken hin und her und versuchte sie in das schon bestehende Puzzle an Informationen zu pressen. Aber alles, woran ich denken konnte, war der seltsame Verdacht, den David, Klaus und Tante Meg gegen mich hegten.
    Dabei gab es in diesem Moment nur eine Sache, die ich wirklich wollte. Auch so einen verdammt schönen, verdammt fantastischen Traum!

    Das erste, was mir auffiel, war die schwarze Spitze, die Daria kunstvoll auf meinen Schrank, den Schreibtisch und einige andere Gegenstände geklebt hatte. Das Muster hatte was und unterstrich den neuen Goth-Style meines Zimmers. Auch das schwarze Fliegennetz, welches aus meinem Bettungetüm ein Himmelbett machte, war prima.
    »Super. Da hat doch wenigstens einer von uns die Zeit nutzen können.« Ich stupste Daria, die auf meinem Bett ruhte, in die Seite. Sie reagierte nicht.
    »Schläfst du wirklich?«
    Ich umrundete das Bett und starrte in das entspannte Gesicht meiner Freundin.
    »War wohl anstrengender, als gedacht.« Ich stellte die Flasche Wasser auf den Nachttisch und legte das aus der Küche geschmuggelte Brot und die Bifi daneben. Dann betrachtete ich das Chaos, welches Daria bei ihrer Zimmerverschönerungsaktion hinterlassen hatte. Fetzen von Spitze und Stoff, Offene Klebe, Farbe, abgeklebte Stellen und eine Leiter standen mitten im Raum. Erst jetzt fiel mir auf, dass sie sogar meinen Ventilator in demselben Rot gestrichen hatte, den meine neue Tagesdecke

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